FSV Rimbach rettet sich im letzten Moment vor der Relegation

Frank Hirschhausen trifft kurz vor Schluß zum Punktgewinn

Nein – der SV Lindenfels hatte nichts zu verschenken, das ist die Botschaft an die anderen Beteiligten. Der FSV Rimbach mußte mit seiner Rumpftruppe bis zum Ende schwer kämpfen, um den nötigen Punkt zu gewinnen. Das Unentschieden war aus Rimbacher Sicht glücklich, aber erlösend, denn es sicherte dem FSV den Klassenerhalt. Die Mannschaften auf dem Platz wußten dabei nichts von Spielständen auf anderen Plätzen. Diese waren nur im Regieraum bekannt. Auch die Zuschauer wurden vorsichtshalber nicht informiert, um keine Unruhe auf das Spielfeld zu übertragen. Für diejenigen  Verantwortlichen, welche über den Spielstand in Nordheim informiert waren, entwickelte sich das Spiel in der Schlußphase allerdings zu einem irren Thriller, denn das Spiel in Nordheim , welches die SG NoWa in letzter Minute mit 4:3 gewonnen hatte, war bereits beendet, als der FSV noch mit 1:2 hinten lag. Das hätte die Relegation gegen den TSV Weiher bedeutet. Entsprechend aufregend gestalteten sich also die Schlußminuten mitsamt Nachspielzeit, aber am Ende wurde alles gut.

Die Gäste aus der Burgstadt machten von Beginn an deutlich, daß sie dieses letzte Spiel gewinnen wollten, um sich ihrerseits für die teilweise sehr durchwachsenen Leistungen in den letzten Spielen zu rehabilitieren. Ein 18 m-Freistoß von Peter Meister zischte nur knapp über den Querbalken (15.). Dumm gelaufen aus FSV-Sicht ist die Geschichte beim 0:1. Timo Bickel konnte gegen Julian Roith noch toll parieren, der abgewehrte Ball ging nach Rechts aus dem Strafraum heraus. Allerdings genau vor die Füße von André Wörle, der ihn aus etwa 20 m von der linken Seite der Lindenfelser aus gesehen im Tor versenkte (22.).

Der FSV versuchte mit seinen limitierten Mitteln gegen den von der Spielanlage her reiferen Gegner anzukommen. Es gelang ihnen aber nicht, zwingende Chancen herauszuspielen. Also mußten Fernschüße oder Standards her. So war es Ayhan Özdemir, der in der 35. Minute einen sehenswerten Kracher aus 22 m losließ, den aber Daniel Degenhardt im SVL-Tor mit einer ebenso sehenswerten Glanzparade noch über die Latte bugsierte. Das war der Fernschuß, die Standardsituation sollte kurz vor der Pause folgen und den Ausgleich bescheren. Daniel Fath war gefoult worden und Özdemir verwandelte den fälligen Freistoß aus 20 m direkt ins Tor.

Zur Halbzeit stand es also 1:1. In Nordheim 1:0, in Affolterbach 2:0.

Der FSV Rimbach wollte den Punkt, den er nun hatte, natürlich unbedingt verteidigen. Aber die kalte Dusche folgte 4 Minuten nach dem Seitenwechsel. Nach einer Ecke machte Stefan Keindl ein Traumtor, mit einem Seitfallzieher unter die Latte. Er stand dabei allerdings auch sträflich frei. Sei´s drum, wieder mußten die Blau-Weißen also einem Rückstand hinterherlaufen. Aber die spielerischen Mittel fehlten, es ging nur und ausschließlich über den Kampf. Glück kam auch noch dazu, dass Schiedsrichter Dino Monaco nicht auf den Elfmeterpunkt deutete, als Marius Schmidt im Rimbacher Strafraum zu Fall kam (68.) und auch die ein oder andere Karte lieber stecken ließ.

Affolterbach führte derweil 4:0, war quasi „aus dem Rennen“ und auch in Nordheim, wo in kürzester Zeit viele Tore fielen, zeichnete sich für den FSV zwischenzeitlich ein gutes Ergebnis ab, denn die FSG Bensheim führte dort mit 3:2. Aber die SG NoWa drehte die Partie in der Schlußphase und siegte 4:3, Rimbach brauchte also unbedingt den einen Punkt. Und den besorgte Frank Hirschhausen in der 86. Spielminute. Einen fast schon verlorenen Ball erkämpfte er sich mit eisernem Willen zurück und traf aus 17 m zum mega-umjubelten Ausgleich in den Winkel. Und noch immer war das Spiel nicht vorbei, mit Nachspielzeit mußten die wackeren Rimbacher noch 7 Minuten überstehen, ehe endlich der Klassenerhalt gefeiert werden konnte. Mit dem allerletzten Tropefen Sprit im Tank rettete man sich gerade so eben noch über die Ziellinie.

Für den FSV Rimbach geht mit dem Unentschieden eine völlig verkorkste und turbulente Saison glücklich zu Ende. Die Erste Mannschaft, die in der letzten Runde Runde noch um den Aufstieg spielte und nun (ebenso wie die Zweite) personell schwer gebeutelt wurde, ist nur um einen einzigen Punkt dem möglichen Abstieg entronnen. Die Zweite ist aus der C-Klasse sang- und klanglos abgestiegen. Nun gilt es, alles zu analysieren und es in der kommenden Spielzeit wieder besser zu machen. RR

FSV Rimbach – SV Lindenfels 2:2 (1:1)

FSV Rimbach:

Timo Bickel – Nicolas Merker, Daniel Fath, Sebastian Alter, Michael Hinsch, Binjam Gebru, Ayhan Özdemir, David Rauch, Frank Hirschhausen, Hüseyin Sönmez, Benjamin Trautmann. Eingewechselt: Amir Duric (30.), Kristof Wecht (46.).

SV Lindenfels:

Daniel Degenhardt – Stefan Keindl, Mario Schobert, Kevin Schröder, Kai Schuster, Issara Sangsila, Peter Meister, André Wörle, Julian Roith, Benjamin Stanka, Andreas Höly. Eingewechselt: Jan Tracht (40.), Roman Meister (46.), Marius Schmidt (46.).

Tore: 0:1 Wörle (22.), 1:1 Özdemir (45.), 1:2 Keindl (49.), 2:2 Hirschhausen (86.).

SR.: Dino Monaco / VfR Groß-Gerau

ZS.: 250

VK.: Keine