Bis zum Jahresende spielt Ylli Cermjani für seinen Heimatverein FSV Rimbach. Der 19-jährige will nach Abschluß seiner Ausbildung in den Profifußball wechseln.
Rimbach. Ein albanischer U19-Nationalspieler in der A-Liga? Der FSV Rimbach hat mit Ylli Cermjani als Neuzugang diesen „Transfercoup“ gelandet. Der 19-Jährige wird bis Ende des Jahres in seinem Heimatort spielen und will nach Beendigung seiner kaufmännischen Ausbildung dann wieder zu einem Profiklub wechseln.
„Ich musste schon x-mal die Frage beantworten, warum ich jetzt für Rimbach spiele“, sagte Ylli Cermjani, der zuletzt in der U19 des 1. FC Saarbrücken in der A-Jugend-Bundesliga auflief und auch schon im Kader der ersten Mannschaft dabei war. Eigentlich war Cermjani davon ausgegangen, dass er in Saarbrücken einen Vertrag für die Regionalliga bekommen würde. Doch kurzfristig kam Ende Mai die Absage. „Der Verein sagte mir, dass er ohne mich plant und in Zukunft mehr auf gebürtige Saarländer setzen will“, sagte Cermjani, der diese Nachricht erst einmal verdauen musste.
Zusammen mit seinem Spielerberater ging es auf die Suche nach einem neuen Verein – das war angesichts des späten Zeitpunkts aber schwierig. Cermjani hatte zwei Angebote von Regionalligisten aus dem Norden, „doch dann hätte ich meine Ausbildung sausen lassen müssen.“ Es gab auch Anfragen aus England und der Schweiz. Nicht zuletzt die Mutter hat dem Jungkicker aber geraten, die Lehre unbedingt zu Ende zu bringen, sozusagen als Absicherung für die Zukunft. Das sah Cermjani schließlich genauso – immerhin gibt es genug ehemalige talentierte Fußballer, die es nicht als Profi schafften. „Eine Berufsausbildung ist sehr wichtig“, meinte der Rimbacher, der auch bei der TSG 62/09 Weinheim mittrainierte, jedoch bei einem anderen Verein nicht noch einmal eine neue Ausbildung anfangen wollte.
Wie schon in der Vergangenheit hielt sich Cermjani beim FSV Rimbach in der Sommerpause fit. Nachdem jetzt auch noch sein älterer Bruder Arben für die Rimbacher stürmt und der Verein bei der Ausbildungsplatzsuche behilflich sein wollte, gab es tatsächlich die Chance zum Einstieg. „Ich bin mit 15 von zu Hause weg. Jetzt freue ich mich nach vier Jahren unheimlich darauf, mal wieder ein paar Monate bei meiner Familie zu sein“, sagte Cermjani, der über die Jugend des SV Waldhof und 1. FC Kaiserslautern in die U19 des FC Ingolstadt und schließlich 2015 nach Saarbrücken gewechselt war.
Beim FSV Rimbach spielt er als „Zehner“ hinter den Spitzen und soll seinen Bruder oder Amir Duric einsetzen. Am Sonntag (15 Uhr) zum Saisonauftakt zu Hause gegen den TSV Aschbach ist Cermjani dabei. „Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht verletzte und den Ball schnell abspiele“, meinte der Rimbacher, der nach seinem Kurzintermezzo beim FSV wahrscheinlich ins Ausland wechseln wird. Nach zwei Einsätzen in der albanischen U19 wurde Cermjani vom neuen Trainer, der auf seinen Förderer Altin Lala folgte, nicht mehr berücksichtigt. Aber auch das Kapitel hat Cermjani noch längst nicht abgeschrieben. beg
Quelle: www.wnoz.de
Text: Bernd Graber
Bild: Fritz Kopetzky