Jahresabschluß der Bergsträßer Schiedsrichter

Bensheim. Karlheinz Dörsam war ein wenig enttäuscht. Denn einige Stühle blieben leer bei der Jahresabschlussfeier der Bergsträßer Fußball-Schiedsrichter in Bensheim. Kamen in früheren Jahren oft über 100 Unparteiische zusammen, so waren es diesmal – mit Ehrengästen aus Kreisfußballausschuss und benachbarten Kreisen – gerade einmal 60. Als Grund für die geringe Beteiligung vermutete Dörsam den Termin am ersten Dezember-Wochenende: „Aber auch in kleinerem Rahmen lassen wir es uns gut gehen.“

Das taten die Unparteiischen denn auch, zumal es neben den obligatorischen Ehrungen verdienter Kameraden wieder das Fußballquiz des stellvertretenden Kreisschiedsrichterobmannes Thomas Hirschberg (Wald-Michelbach) zu genießen gab. Diesmal hatte Hirschberg prägende Zitate rund um den Fußball als Denkaufgabe gewählt.

Auch Hirschberg griff in seinem Rückblick die geringe Beteiligung am Abschlussabend auf. Das zeige, wie es um die Schiedsrichterei bestellt sei: „Die hier sind, das ist der harte Kern“. Den kompletten Kern bilden aktuell 147 aktive Schiedsrichter, was, wie bekannt, bei weiten nicht ausreiche, um alle Spiele zu besetzen. Das treffe beispielsweise im Nachwuchsbereich inzwischen nicht mehr nur die D-Jugend-Kreisklassen, auch bei die D-Jugend-Kreisliga hat Einteiler Hirschberg mittlerweile zu kämpfen.

Die Hoffnungen der Einteiler Hirschberg (Nachwuchs) und Dörsam (Aktive) ruht einmal mehr auf einem Neulingslehrgang. Nachdem der zuletzt angebotene Lehrgang null Nachfrage hatte, versuchen es bei Bergsträßer Unparteiischen Anfang nächsten Jahres wieder. Immerhin liegen bereits sechs Anmeldungen vor. Wenig tröstlich sei es in diesem Zusammenhang, dass der Schiedsrichtermangel kein alleiniges Bergsträßer Problem sei.

Am Ende seines Rückblicks hatte der stellvertretende Obmann aber etwas Positives zu verkünden. Der Bensheimer Maximilian Rother, er pfeift für den SV St. Stephan Griesheim, steigt in der Winterpause in die Hessenliga auf. 20 Schiedsrichter standen in diesem Jahr auf der Ehrungsliste; etwas mehr als die Hälfte nahm die Auszeichnung für viele Jahre Tätigkeit an der Pfeife persönlich entgegen. Die Ehrungsarbeit teilten sich Dörsam, Hirschberg und Lehrwart Jan Turinski (Bensheim). An der Spitze der Geehrten stehen mit Alfred Grünewald (SV Lörzenbach) und Alfred Horner (Olympia Lorsch) zwei Referees mit fünfzigjähriger Erfahrung. Bis in die Landesliga brachte es Horner zu seinen besten Zeiten, war Assistent bei den Bergsträßer Top-Schiris Fritz Eichhorn, Wolfgang Helfrich, Kurt Zink und Alfons Diry. Zudem war der Achtzigjährige Beisitzer im Kreisschiedsrichterausschuss und von 1982 bis 2006 Schiedsrichter-Beobachter.

Alfred Grünewald stieß mit seinem Umzug nach Löhrbach im Jahr 1991 zu den Bergsträßer Unparteiischen, gehörte zuvor den Vereinigungen der Kreise Offenbach und Mannheim an. Bis 2014 war Grünewald, der Assistent in der Hessenliga war und Spiele bis zur damaligen Bezirksklasse (heute Gruppenliga) leitete, aktiv. Seinen Lebensabend verbringt der Vierundsiebzigjährige in Seligenstadt. Sowohl Grünewald als auch Horner sind jetzt Ehrenmitglieder der Bergsträßer Schiedsrichtervereinigung.

Auch der Obmann der Schiedsrichter, Karlheinz Dörsam, ging diesmal nicht leer aus. Der Bayern-München-Fan ist seit 25 Jahren Schiedsrichter. „Er ist jetzt zehn Jahre mein Chef. Ihr seht, ich habe keine Haare mehr“, sagte sein Stellvertreter, Glatzenträger Thomas Hirschberg, als er das Präsent überreichte. Weitere Jubiläen: Zehn Jahre: Raphael Hörr (Starkenburgia Heppenheim), Joschka Pfeifer (FSV Rimbach), Reinhold Schmitt (SG Wald-Michelbach), Simon Wecht (SV Fürth), Simon Winkler (SG Einhausen). 15 Jahre: Richard Weidmann (FSV Rimbach). 20 Jahre: Norbert Hebenstreit (SG Gronau), Jörg Rettig (SV Affolterbach), Sahin Ümit (SF Heppenheim). 25 Jahre: Friedrich Haberer (Eintracht Bürstadt). 30 Jahre: Helmut Knapp (FC Schönmattenwag), Peter Gehrisch (SSV Reichenbach), Armin Schwarz (SV Lörzenbach). 40 Jahre: Karlheinz Lankes (FC Alsbach), Hans-Jürgen Schubert (TSV Auerbach), Horst Speckhardt (Olympia Lampertheim). all

 

Quelle: www.wnoz.de