Saisonvorschau Odenwälder Zeitung

Quelle: www.wnoz.de

Die Mannschaft muss sich erst finden

Es fuchst Klaus Arnold im Nachhinein immer noch, dass die entscheidende Partie am letzten Spieltag verloren ging und der FSV Blau-Weiß Rimbach den Gang in die Fußball-Kreisliga B antreten musste. In der Winterpause beim damaligen A-Ligisten als Coach eingestiegen, war es angesichts von zehn noch ausstehenden Begegnungen sowieso eine schwierige Sache, die Klasse zu halten. Mit einem neu formierten Team angesichts von acht Abgängen und zehn neuen Leuten will Arnold jetzt erst einmal die Kirche im Dorf lassen und sich in der neuen Liga zurechtfinden.

„Vor dem letzten Spieltag war noch alles möglich“, schildert der Trainer. Leider trat das Worst-Case-Szenario ein, weil „wir in Biblis grottenschlecht gespielt haben“. Daraufhin wurde seine Elf noch von Bensheim überholt und musste einen Stock tiefer. Fahrlässig ließ der FSV damals in drei Partien zum Saisonende dringend benötigte Punkte liegen, die für den Klassenerhalt gereicht hätten. Aber: „Trübsal blasen gilt nicht“, betont Arnold.

Mit Blick auf die Umwälzungen im Team gilt es nun nach vorn zu schauen und aus Verbliebenen sowie Neuzugängen eine schlagkräftige Truppe zu formen. Wobei ja laut dem Coach der Kern zusammenblieb: Hüseyin Sönmez etwa, der erfahrene Mann auf der Achter- oder Zehner-Position, ist ein Leitwolf, der die Jüngeren mitziehen kann. Oder Ufuk Gül im linken Mittelfeld, der in den letzten drei Spielen sechs Tore machte und sich auf dieser Position bewährte.

Binjam Gebru neuer Co-Trainer

Die Innenverteidiger Rainer Fiebiger und Dominik Suthfeld haben ebenfalls die Qualitäten, andere zu führen und Verantwortung zu übernehmen. Gerade Suthfeld ist für Arnold ein „überragender Mann mit einem Riesenpotenzial“. Der Coach freut sich über Binjam Gebru, der von Birkenau nach Rimbach wechselte und dort spielend nicht nur im Mittelfeld aktiv ist, sondern auch als Co-Trainer. „Er ist quasi mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld“, betont er. Hauptaugenmerk wird laut Arnold nicht nur in der Vorbereitung auf der Defensivarbeit liegen. „Wir haben über 100 Gegentore bekommen“, schildert er die Misere. Die müssen logischerweise viel weniger werden. Ein anderer Punkt ist das Umschaltspiel. Wenn vorn nichts reingeht, muss die Mannschaft zumindest wieder so schnell in der eigenen Abwehr stehen, dass der Gegner dort nicht zum Zuge kommen kann.

Vier Spieler kommen aus der eigenen A-Jugend in die erste Mannschaft. Zwei davon durften in der vergangenen Rückrunde schon ran. Für sie gilt aber das Gleiche wie für die anderen Neuen: Sie müssen sich in den Vorbereitungsspielen bewähren.

Gleich zum Saisonauftakt kommt es zum Derby gegen den FSV Zotzenbach. Der Ortskonkurrent ist für den Trainer sowieso einer der Liga-Favoriten, weshalb er seinen FSV auch als „Underdog“ sieht. Arnold will in der B-Klasse „gleich Fuß fassen“, auch wenn die Mannschaft sich erst zusammenfinden muss. Die hinteren Ränge will der Coach nur in weiter Entfernung sehen. Die Voraussetzungen lassen sich gut an: „Die Jungs ziehen mit“, hat er beobachtet, motivieren sich in den Einheiten auch gegenseitig.

Seine Vorgaben werden umgesetzt. Das freut ihn als Coach, der „gerne auch mal fünfe gerade sein lässt“, was natürlich leichter fällt, wenn die Elf sowieso immer das macht, was er vorgibt. Denn Arnold ist klar: „Den früheren Typ Schleifer kann man heute nicht mehr bringen.“ Es gilt, die gesunde Balance zwischen dem Kumpeltyp und der Trainerautorität zu finden. tom

Text zum Bild: Innenverteidiger Dominik Suthfeld (links) bescheinigt Rimbachs Trainer Klaus Arnold ein großes Potenzial. Bild: Fritz Kopetzky