Saisonvorschau Odenwälder Zeitung

Rimbachs Neuzugang Simon Hechler (links im Zweikampf mit dem Mitlechterner Julian Schneider) erzielte in der vergangenen A-Liga-Saison sieben Tore für den SV Lörzenbach. Bild: Thomas Rittelmann

Das Geschenk weiß Rimbach zu schätzen

Nach dem Fast-Abstieg kann der FSV einen einen erneuten Aderlass verhindern / Der neue Spielertrainer Amir Duric soll die junge Mannschaft führen

Eigentlich war der FSV Rimbach schon in die Fußball-Kreisliga C durchgereicht. Nachdem am 8. März auch das erste Spiel nach der Winterpause gegen den direkten Konkurrenten SV/BSC Mörlenbach zu Hause mit 0:4 verloren wurde, schien der freie Fall von der A-Liga in die C-Klasse nicht mehr zu verhindern. Dann kam der Saisonabbruch wegen der Corona-Pandemie und nach langer Zeit der Ungewissheit die erlösende Nachricht, dass die Rimbacher als Tabellenletzter in der Kreisliga B bleiben dürfen, weil der Hessische Fußball-Verband den Abstieg aussetzte. „Das ist ein Geschenk“, sagte Thomas Ginader, der Sportliche Leiter, und weiß, dass seine Mannschaft viel Glück hatte.

Die neue Chance will der Traditionsverein aber jetzt nutzen und in der B-Liga einen Mittelfeldplatz belegen. Das wird schwer genug, denn die Klasse sieht Ginader noch einmal stärker an als im vergangenen Jahr. Immerhin konnten die Vereinsverantwortlichen den Aderlass, der in den vergangenen zwei Jahren letztlich nicht zu verkraften war, diesmal stoppen. „Wenn wir abgestiegen wären, hätten wir noch einmal viele Spieler verloren“, sagte Ginader.

Mit seinem Team leistete er bei vielen Spielern Überzeugungsarbeit, sodass die Rimbacher zwar mit Denis Alimi, Jan Erik Weigold (beide SV Lörzenbach), Binjam Gebru, Chris Otsato (beide ISC Fürth) und Leon Adam (KSG Mitlechtern) fünf Abgänge haben, die man aber verkraften sollte.

Führungsspieler benötigt

Großer Hoffnungsträger ist der neue Spielertrainer Amir Duric, der nach zwei Jahren zum FSV Rimbach zurückkehrte und Klaus Arnold ablöste. „Der Klaus hat von außen alles versucht, aber letztlich brauchte die Mannschaft Hilfe auf dem Platz“, sagte Thomas Ginader, der selbst 20 Jahre als Spielertrainer unterwegs war. Rimbach fehlten aber nicht nur Führungsspieler, auch die Trainingsbeteiligung war schlecht. Dadurch mangelte es an der Fitness und die Mannschaft brach nach teilweise gutem Beginn regelmäßig ein – 83 Gegentore in 19 Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Inzwischen sei die Stimmung wieder positiv, die Spieler kommen ins Training, sind motiviert und wollen etwas erreichen. Der Sportliche Leiter ist deshalb durchaus optimistisch.

Freiräume nutzen

Amir Duric soll nicht nur für Tore sorgen (in seiner letzten Saison im FSV-Trikot waren es 23 Treffer in 23 A-Liga-Spielen), der 31-Jährige soll die Mannschaft führen. Beim SV Mühlburg traf er in der vergangenen Saison in zwölf Spielen der Kreisklasse B 17 Mal – das Toreschießen hat der Mann aus Bosnien-Herzegowina also nicht verlernt. „Wenn Amir vom Gegner gedoppelt wird, gibt das Platz für die anderen Spieler“, hofft Ginader, dass die Freiräume ausgenutzt werden. Im ersten Testspiel beim 1:1 gegen den TSV Elmshausen war Duric gleich erfolgreich.

Mit Simon Hechler vom SV Lörzenbach holte der FSV einen weiteren Angreifer, der in der vergangenen Saison in 15 Spielen sieben Tore in der A-Liga erzielte. Nach einer längeren Fußballpause wurde Heiko Mader reaktiviert, der zwar noch einen Rückstand aufzuholen hat, aber mit seiner Erfahrung für die junge Mannschaft ein Gewinn sein kann. Das Team wurde mit Loris Ginader, dem Sohn des Sportlichen Leiters, und Felix Plücker nämlich noch einmal verjüngt. Die 18-Jährigen könnten auch noch in der eigenen A-Jugend spielen, wollen sich aber jetzt bei den Senioren beweisen.

„Die jungen Leute dürfen Fehler machen und sollen daraus lernen. In der vergangenen Saison waren es aber einfach zu viele Fehler“, hofft Ginader, dass die Mannschaft diesmal nicht wieder gegen den Abstieg kämpfen muss. Immerhin ist es das Bestreben des Vereins, ehemalige Rimbacher sukzessive zurückzuholen. Gespräche wurden auch schon geführt, doch einige wollen erst einmal abwarten, ob sich der FSV tatsächlich in der B-Liga stabilisieren kann. Auf die C-Liga hat nicht jeder Lust.

Den Saisonauftakt in der Kreisliga B hätte sich der Sportliche Leiter ein wenig einfacher gewünscht, denn die Odenwälder müssen gleich auswärts bei der neuen SG Olympia/VfB Lampertheim antreten, im ersten Heimspiel wird danach der TSV Gras-Ellenbach erwartet. beg

Quelle: www.wnoz.de