Viel Luft nach oben beim Restart

Ein Match-Report von Wolfgang Blümle

Der „neue“ Fußball zur Sommerzeit 2020 ist nicht mehr vergleichbar mit dem Ballspiel noch vor wenigen Monaten, nicht nur bei den Profis, gerade bei den Amateuren sind die Anforderungen durch das Hygienekonzept, für alle Beteiligten gewöhnungsbedürftig und vor allem Zeit- und Arbeitsaufwendig. Aber was tut man nicht alles für König Fußball? Auch beim FSV Blau Weiß Rimbach läuft seit drei Wochen die Vorbereitung auf die kommende, wann auch immer beginnende, Saison 2020/21. Mit der Verpflichtung eines Spielertrainers geht der FSV neue Wege und mit Amir Duric kehrt ein alter Bekannter nach Rimbach zurück, um das schlingernde „FSV-Schiff“ wieder in ruhigere Gewässer zu steuern. Kein leichtes Amt, denn auch für Amir ist es als spielender Trainer Neuland und seine „Bubi-Truppe“ hatte schon im ersten Jahr B-Klasse, unter dem alten Trainer Klaus Arnold, viel Lehrgeld zahlen müssen, aber dann kam Corona und den Rest der Geschichte kennen wir alle. Der Druck auf den früheren und hoffentlich auch jetzigen Rimbacher Torgaranten ist dadurch nicht weniger geworden und deshalb wird ihm auch sein früherer Mentor Thomas Ginader hilfreich zur Seite stehen.

Bei seinem ersten Einsatz im Freundschaftsspiel gegen den C-Ligisten TSV Elmshausen wusste er zumindest relativ schnell, wo das gegnerische Tor stand und markierte den 1:0 Führungstreffer in der 13. Minute mit einem Freistoß aus gut 25 Metern. Bis dahin merkte man beiden Teams die fehlende Spielpraxis an, ehe dann die Gastgeber nach dem Führungstreffer das Zepter in die Hand nahmen und sich weitere Chancen erarbeiteten. Dabei ließ sich Amir Duric immer wieder zurückfallen und führte teilweise geschickt Regie. Nach 21 Minuten scheiterte Ermin Karadolami nach einem Alleingang am Torwart und wenig später verhinderte die Latte den längst fälligen zweiten Treffer durch Okan Ceneli, dem ein Eckball von Felix Pflücker vorausging. Inzwischen sahen die 120 Zuschauer !!! trotz der Hitze ein erfrischendes Spiel der jungen Heimmannschaft, die sich natürlich auch Fehler leistete, so dass sich Alexander Klische die erste gelbe Karte einhandelte, als er einen Konter der Gäste an der Mittellinie unterband.

Nach 38 Minuten dann das erste Lebenszeichen der Gäste aus dem Lautertal, als der Nachschuss nach einem Freistoß knapp am rechten Pfosten vorbeiging. Danach waren wieder die Rimbacher am Drücker und hatten durch Okans Kopfball und Amirs Freistoß weitere kleinere Möglichkeiten. Wer vorne seine Chancen nicht nutzt, bekommt hinten die Quittung und auch dieses Mal bewahrheitete sich dieser alte Spruch. Fast mit dem Pausenpfiff konnte die FSV Abwehr einen Angriff auf der linken Abwehrseite nicht klären und die kurzfristigen Abstimmungsprobleme nutzte der TSV Elmshausen zum bis dato glücklichen Ausgleichstreffer. Mit drei frischen Kräften ging es in den zweiten Durchgang und die Blau-Weißen machten weiter, wo sie aufgehört hatten. So hatte Maurice Dieter in der 49. Minute einen dicke Chance, als er alleine vorm Keeper des TSV auftauchte, aber an der Fußabwehr des Goalies scheiterte und der Abpraller von Felix Pflücker knapp am langen Eck vorbeigezogen wurde.

Danach hatte die Heimmannschaft aber ihr Pulver verschossen, erstaunlicherweise zeigte der C-Ligist größere Reserven, übernahm die Spielkontrolle und kreierte sich bis zur 88. Minute einige Großchancen, die aber alle ihr Ziel nicht fanden. Der FSV fand bis zum Schluss nicht mehr richtig statt, die Ketten standen zu weit auseinander, die Rückwärtsbewegung fehlte in vielen Situationen, man agierte nur noch mit langen Bällen und die beiden Sturmspitzen hingen total in der Luft, so dass es hinten oftmals brannte. Außer einem nicht gegebenen Abseitstor von Maurice Dieter (63. Min.) und einem gefährlichen Schuss von Amir Duric in der letzten Minute brachten die Rimbacher nichts mehr auf die Platte, bezeichnenderweise gab es den ersten Eckball der zweiten Halbzeit für die Hausherren in der 88. Minute. Letztendlich blieb es beim gerechten Remis, denn beide Teams konnten eine Halbzeit für sich verbuchen. Viel Arbeit liegt noch vor Amir Duric und seinem Team, der sah, dass seine Elf aus unerklärlichen Gründen nach knapp 60 Minuten den Faden verlor.  WB

Bild: FSV Rimbach / Waldemar Keierleber