Wilder Schlagabtausch gegen Tabellenführer

Das Flutlichtspiele immer eine besondere Atmosphäre und ihren besonderen Reiz haben, ist hinlänglich bekannt und das Tore das Salz in jeder Suppe sind, weiß auch jedes Kind. Genau dieses Szenario bekamen die rund 90 Zuschauer beim gestrigen Spiel des FSV Blau-Weiß Rimbach gegen den ungeschlagenen Tabellenführer FSG Riedrode II aufgetischt. Für jeden neutralen Zuschauer sind 10 Tore natürlich ein Leckerbissen und würde beiderseitig auf überragende Angreifer hindeuten, aber es waren eher die „vogelwilden“ Abwehrreihen, die viele vorweihnachtliche Geschenke an den Gegner verteilten.

Aus Sicht der Gastgeber war die 4:6 Niederlage gegen die Gäste aus dem Ried ein erneuter Schlag ins Gesicht, denn man befindet sich aktuell in der gleichen Lage wie vor einem Jahr. Und wenn man mal die Seuche (Verletztenliste) an den Beinen hat, dann wird man die so schnell auch nicht wieder los. So musste Spielertrainer Amir Duric auch im vierten Saisonspiel wieder improvisieren und eine andere Aufstellung auf den Platz schicken.

Das Spiel gegen die Zweitvertretung des Gruppenligisten begann denkbar schlecht, denn schon in der 3. Minute rutschte Dennis Yosief, bei einem Querpass von außen, im Zentrum aus und sein Gegenspieler konnte aus kurzer Distanz zum 0:1 einschieben. Der nächste Schock dann mit dem 0:2 nach 14 Minuten und auf Rimbacher Seite befürchtete man bereits ein Debakel. Doch eines kann man dem jungen Team in der momentanen prekären Lage nicht vorwerfen, der Kampfgeist und der Wille ein Spiel noch zu drehen, war auch gegen den momentanen Primus vorhanden. So führte eine sehenswerte Kombination über Hueseyin Soenmez, Mario Iula und Waldemar Keierleber zum Anschlusstorschützen Ermin Karadolami, der kurz zuvor noch mit einem Schuss gescheitert war.

Die Gäste blieben davon aber unbeeindruckt, kamen immer wieder über ihren Kapitän und besten Spieler, Perica Bozanovic, zu guten und gefährlichen Torsituationen. So war es nicht verwunderlich, dass in der 36. Minute mit einem Freistoß aus gut 30 Metern, der alte Abstand wieder hergestellt wurde. Vier Minuten später gab es auch Freistoß für die Hausherren, kurz hinter der Mittellinie, den Felix Plücker einfach aufs Tor zog und der Keeper den Ball nur abklatschen ließ, so dass Okan Ceneli abstauben konnte. Mit einem knappen 2:3 Rückstand ging es dann auch in die Kabinen.

Natürlich hatten sich die Blau-Weißen für den zweiten Durchgang etwas vorgenommen, doch innerhalb von 10 Minuten war dieses Vorhaben eigentlich ad acta gelegt, denn ein unberechtigter Foulelfmeter und ein Konter der FSG, schraubten das Resultat auf 2:5. Doch auch dieses Mal kamen die Hausherren wieder zurück, denn Okan Ceneli mit seinen Treffern zwei und drei, führten bis kurz vor Schluss zum 4:5. Es war das Spiel der Kapitäne, die beide ihre „Duftmarken „ an diesem Abend, positiv in den Rimbacher Nachthimmel setzten. Leider blieb den Gastgebern wie auch schon in Wald-Michelbach das „Happy-End“ verwehrt, denn den Schlusspunkt setzte der Tabellenführer, der in der Nachspielzeit einen Freistoß durch Freund zum Feind direkt einnetzte. WB

Stimmen zum Spiel:

Andreas Zinke, Trainer FSG Riedrode II

Wir sind zwar Tabellenführer, sind uns aber bewusst, dass wir ganz dort oben eigentlich nichts zu suchen haben. Wir haben uns Platz 5 als Ziel ausgegeben und das es momentan so läuft, ist prima, denn die Punkte kann uns keiner mehr nehmen. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, die Rimbacher stehen mit dem Rücken zur Wand und so etwas ist immer gefährlich. Wir haben das Spiel beherrscht und bekommen wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer und plötzlich war Stimmung von außen da. Danach standen wir hinten zu offen, hatten aber das Glück, wenn man oben steht, dass man auch solche Phasen übersteht. Für den neutralen Zuschauer ist so ein Spiel mit zehn Toren natürlich geil, ich als Trainer sehe die vielen Gegentreffer natürlich etwas anders. Der Verein ist mit beiden Teams im Moment sehr zufrieden und unser Saisonziel bleibt Platz 5.  

Hueseyin Soenmez, defensives zentrales Mittelfeld FSV Rimbach

Mir fehlen so kurz und nach so einem Spiel einfach die Worte. Ein frühes Gegentor ist immer schlecht und im Moment können wir es einfach nicht verhindern. Wir waren wie auch schon in den anderen Begegnungen spielerisch schlecht und hatten nach vorne zu wenig Bewegung. Für unser erstes Tor haben wir 30 Sekunden spielerisch geglänzt und das wars dann aber auch schon. Ich freue mich eigentlich die ganze Woche darauf, auf meiner Stammposition, der Sechs zu spielen und der Mannschaft dort zu helfen und dann kommen im Moment immer vor dem Spiel die Absagen und ich muss als Innenverteidiger fungieren. Für mich ist das auch keine einfache Situation.         

Joschka Pfeifer, Sponsorenbeauftragter im Spielausschuss FSV Rimbach

Leider starten wir immer schlecht und das verunsichert die Mannschaft doch sehr in ihrem Spiel. Dann fangen wir an mitzuhalten, aber das reicht nicht aus. Fußballerisch bieten wir im Moment nur Magerkost, wir haben viele Mängel im Spielaufbau, aber dafür sind wir konditionell und kämpferisch stark. Wir hatten heute wieder eine sehr junge Mannschaft auf dem Platz stehen, mit einem 19-jährigen Spielmacher, da sind wir dann einfach noch zu grün hinter den Ohren.