Kreisfußballtag beim FSV Rimbach

Ehrungen und Neuwahlen standen beim Bergsträßer Kreisfußballtag auf der Tagesordnung (von links): Kassenwart Wolfgang Helfrich, der stellvertretende Kreisfußballwart Martin Wecht, der Ehrenamtsbeauftragte Jörg Ballweg, Helmut von der Heydt, Kreisfußballwart Reiner Held und HFV-Vizepräsident Torsten Becker. Bild: Stefan Jünger

„Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge“

Bergsträßer Spitze mit Vorsitzendem Reiner Held und seinem Stellvertreter Martin Wecht beim Kreisfußballtag in Zotzenbach für vier weitere Jahre bestätigt / Tagung unter Pandemiebedingungen

Das eingespielte Duo an der Spitze führt die 20 000 Fußballer im Kreis Bergstraße auch in den nächsten vier Jahren. Beim Kreisfußballtag in Zotzenbach ist am Samstag der 64 Jahre alte Reiner Held (Bürstadt) ohne Gegenstimme als Fußballwart bestätigt worden. Auch sein Stellvertreter Martin Wecht (Rimbach), seit 2012 im Amt, erhielt das uneingeschränkte Vertrauen der Delegierten, ebenso Kassenwart Wolfgang Helfrich (Elmshausen).

Überhaupt kennzeichnete Einmütigkeit die Personalentscheidungen. Die Berufung in den Kreisfußballausschuss von Ramona Bitsch (Referentin für Frauenfußball), Carlo Favorite (Koordinator für Qualifizierung), Jörg Ballweg (Ehrenamtsbeauftragter) und Markus Karrasch (Pressewart) war Formsache, ebenso die Bestätigung des Jugendausschusses mit Tobias Kleiner an der Spitze und die Wahl des Sportgerichtes mit Vorsitzenden Rainer Beckerle sowie den Beisitzern Gerhard Ripper, Klaus-Jürgen Weißmüller, Jakob Hirschberg, Uwe Oberle und Klaus Reibold. Lediglich eine Enthaltung gab es bei der Bestätigung des Schiedsrichterausschusses um Obmann Karlheinz Dörsam.

Nur 45 Klubs schicken Delegierte

Die Tagung in der Trommhalle war vom FSV Rimbach unter Corona-Bedingungen exzellent vorbereitet worden. Das Aufstellen von Tischen hatte die Gemeinde Rimbach nicht erlaubt, sodass die Vertreter von 45 Vereinen reichlich Platz um ihre Stühle hatten. Dass viele von ihnen unbesetzt blieben, weil lediglich 45 der 76 Bergsträßer Klubs Delegierte entsandt hatten, war der einzige negative Punkt der eineinhalbstündigen Versammlung. Einerseits könne er das Fernbleiben wegen Corona nachvollziehen, andererseits nicht, wenn andere Gründe vorlägen und 28 Vereine es nicht einmal für nötig befänden, im Vorfeld abzusagen: „Wir treffen uns nur alle viereinhalb Jahre, da sollte es möglich sein, dass jemand kommt.“ Held will Ursachenforschung betreiben und auf die fehlenden Klubs zugehen, kündigte er an.

Für den FSV Rimbach war der Kreisfußballtag übrigens der Höhepunkt der 70-Jahr-Jubiläumsfeier. Alle anderen Veranstaltungen, so Vorsitzender Steffen Dörr, fielen wegen der Pandemie aus. Das Stichwort Corona zog sich wie ein roter Faden durch die Beiträge der Gastredner Torsten Becker (Vizepräsident Recht und Satzung des hessischen Verbandes), Gottfried Schneider (scheidender Vorsitzender des Kreistages), Holger Schmitt (Bürgermeister Rimbach), Günter Bausewein (Sportkreisvorsitzender) und Michael Sobota (Regionalbeauftragter Darmstadt). Es sei keinesfalls sicher, dass die Saison zu Ende gespielt werden könne, so Sobota: „Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge.“

Becker verwies auf ein Fußballspiel in Hessen, wo mehr als die erlaubten 250 Zuschauer waren und das aus diesem Grunde von der Polizei abgebrochen wurde. Bausewein wiederum berichtete von einem Fall, wo offenbar zu viele Spielerinnen zweier Sportmannschaften nach einer Partie in einer Kabine waren, dabei den Mindestabstand nicht einhielten. Das wurde bei der Verwaltung der betreffenden Kommune angezeigt. Held lobte in seinem Bericht die ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen, jeden Sonntag würden über 100 Seniorenmannschaften auf den Platz gebracht. Die Bergstraße sei auch der einzige Kreis in Hessen, der drei D-Ligen habe. Mit einer eigenen Kreisoberliga habe er in der Region Darmstadt aufgrund der vielen Vereine einen Ausnahmestatus. Und in der Jugend sei er mit der Einführung der Spielfeste für Bambini und F-Jugendliche ein Vorreiter gewesen.

Schönmattenwag wird Gastgeber Abgestimmt wurde viel an diesem Samstag, und der letzte der insgesamt acht Entscheide – zuvor wurden unter anderem noch Sascha Wilke und Rainer Beckerle zu Bergsträßer Vertretern beim Regional-Sportgericht bestimmt, sie lösen Rolf Herbold ab – brachte die ersten Gegenstimmen. 2024 wollen sich die Bergsträßer Fußballer beim FC Odin Unter-Schönmattenwag treffen, der sein Hundertjähriges feiert. Zwei Ried-Klubs votierten dagegen. Der Weg in den Odenwald ist ihnen offenbar zu weit. all

Quelle: www.wnoz.de