Weber schockt ganz Rimbach in der letzten Sekunde der Nachspielzeit

Hiergeblieben: Der Zotzenbacher Cem Aydogan versucht den Rimbacher Felix Plücker mit nicht ganz fairen Mitteln zu stoppen. Im Derby gab es keinen Sieger, aber sechs Tore. Bilder: Sascha Lotz

Schon am zweiten Spieltag der Rückrunde, also ungewöhnlich früh, kam es zum prestigekräftigen Derby der beiden FSV-Mannschaften. Der frühe Zeitpunkt und auch die erneute hohe Inzidenz kostete den Hausherren einige Zuschauer, trotzdem kamen 180 Besucher nach strengster Kontrolle ins Stadion der Blau-Weißen. Und ein Derby ist halt ein Derby, etwas ganz besonderes, da gibt es keinen Favoriten, die momentanen Platzierungen spielen da eher eine untergeordnete Rolle. Während die Gäste bis auf Lars Bangert aus dem Vollen schöpfen konnten, krochen die Gastgeber personell immer noch auf dem Zahnfleisch. Und die Zotzenbacher kamen mit breiter Brust, hatten sie doch in den letzten Begegnungen nur in Hambach verloren.

Dies zeigte sich besonders in der ersten Halbzeit, wo sich beide Rivalen zwar die ersten 20 Minuten neutralisierten und keine nennenswerte Akzente setzen konnten, aber Zotzenbach doch besser im Spiel war. Nach 22 Minuten brannte es dann doch zum ersten Male im Rimbacher Strafraum, als bei einer Dreifachchance der Gäste, zweimal der Pfosten und einmal Julian Blümle retten mussten. In der 34. Minute fiel dann die verdiente Führung für Zotzenbach, die einen direkten Freistoß aus 20 Metern verwandelten. Vier Minuten später die nächsten Möglichkeit für die Rot-Schwarzen, als ein Kopfball nach einer Flanke knapp am langen Pfosten vorbei ging.

Wie aus dem Nichts kamen die Rimbacher in der 42. Minute zum 1:1 Ausgleich. Ermin Karadolami schickte Felix Plücker auf die Reise, der ins lange Eck abschloss. Und es kam noch besser für die Hausherren, denn in der 45. Minute wurde Christian Kohl seinem Ruf als Freistoßspeziallist gerecht und setzte den Standard aus gut 30 Metern ins obere Eck. Mit dieser doch etwas glücklichen Führung für die Blau-Weißen wurden dann die Seiten gewechselt.

Den besseren Start hatte wieder der FSV Zotzenbach, der in der 52. Minute einen Strafstoß zugesprochen kam. Dieser führte dann zwar zum 2:2 Ausgleich, wurde aber vom Schützen irregulär ausgeführt, denn beim Schuss traf Jannik Rauch sein eigenes Standbein, fälschte damit seinen eigenen Schuss ab und verursachte damit einen zweiten Kontakt. Der Treffer hätte also nicht zählen dürfen!!! Zur Verwunderung gab der Schiedsrichter den Treffer, trotz lautstarker Proteste der Rimbacher.

Mit Wut im Bauch übernahm der Tabellenführer nun das Geschehen auf dem Platz und kam ab der 70. Minute zu mehreren guten Chancen. Zuerst scheiterte Robin Hechler aus kurzer Distanz am Keeper und zwei Minuten später, also in der 73. Minute, rettete die Latte für Zotzenbach, nach einem Kopfball von Amir Duric. In der 75. Minute wurde den Hausherren ein klarer Treffer von Ermin Karadolami aberkannt, angeblich wegen Abseitsstellung des Schützen. Dabei übersah der Schiedsrichter einen Zotzenbacher Spieler, der fast auf der Torlinie stand.

Nachdem Christian Kohl noch einen Freistoß knapp über das Tor gesetzt hatte, meldeten sich auch die Gäste im Gegenzug mit einem Lattenschuss zurück. In der 83. Minute versetzte Gianluca Müller die Rimbacher Fans in Ekstase, als er nach einem genialen Steckpass von Amir Duric, aus spitzen Winkel den Torwart im kurzen Eck überraschte. Diese Führung hielt bis in die Nachspielzeit, ehe die Gäste mit dem letzten Freistoß und einer schönen seitlichen Abnahme noch zum 3:3 Ausgleich kamen. WB

Christopher Schwind, Innenverteidiger FSV Rimbach

Ich bin sehr niedergeschlagen, mit der letzten Aktion im Spiel haben wir den Ausgleich kassiert und das ist so bitter für uns. Ich bin aber ganz ehrlich und muss sagen, dass Remis ist schon verdient, denn in der ersten Halbzeit war Zotzenbach schon besser und die hatten mehr Spielanteile. In der zweiten Hälfte wurde es dann richtig hitzig und der Schiedsrichter hatte keine klare Linie mehr in seinen Handlungen. Es waren dann doch sehr viele fragwürdige Entscheidungen dabei. Wir wollen jetzt das Fußballjahr 2021, dass so lange wie noch nie gedauert hat und doch für uns sehr erfolgreich war, mit einem Sieg und der Wiedergutmachung gegen Hofheim beenden. Wir werden danach frische Kräfte sammeln und im Neuen Jahr wieder voll angreifen.

Roland Rettig, 2. Vorsitzender FSV Rimbach

Wir müssen froh sein, dass wir am Anfang nicht 0:2 zurückliegen und haben es dann glücklich gedreht, obwohl die Zotzenbacher besser waren. In der 2. Halbzeit haben wir uns dann eigentlich die Führung verdient, weil wir spielbestimmend waren und gute Chancen hatten. Es ist sehr ärgerlich in der letzten Sekunde noch den Ausgleich zu kassieren, aber am Ende war es doch gerecht. Wir nehmen den Punkt jetzt mit und hoffen auf einen guten Jahresausklang gegen Hofheim.                

  

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Zotzenbach gleicht noch zum 3:3 aus

Rimbach. Marco Weber erzielte im Derby der Fußball-Kreisliga B beim FSV Rimbach in der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich für den FSV Zotzenbach. FSV-Sprecher Roland Rettig war der Frust deutlich anzumerken. Dabei waren die Gäste vor 200 Zuschauern in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, wie er neidlos zugab. Steffen Sattler hatte in der 23. Minute eine Dreifach-Chance. Erst ging der Ball an den Pfosten, danach parierte Julian Blümle und dann war wieder das Aluminium im Weg. „Es gab einiges zu sehen“, meinte der Sprecher trocken.

Nach dem Rückstand durch Jannik Rauch hatte der Tabellenführer Glück, dass nicht gleich das 0:2 folgte. Denn ein Kopfball von Jan Hufnagel ging nur knapp übers Tor. Den schönsten Treffer des Spiels erzielte Christian Kohl mit seinem Freistoß aus 35 Metern zum wichtigen 2:1 vor der Pause. Das gab den Hausherren Rückenwind für die zweite Hälfte, in der sie überlegener agierten. Auch danach war die Partie reich an Höhepunkten. Rauch schoss sich beim Elfmeter mit rechts ans linke Bein, wodurch der Ball unhaltbar war. Amir Duric traf mit dem Kopf das Lattenkreuz, Tim Hartmann mit dem Fuß die Latte. Die Aufregung war groß, als in der 75. Minute ein Tor von Ermin Karadolami wegen angeblichem Abseits nicht gegeben wurde. Das 3:3 wertete Rettig als „glücklich für Zotzenbach“. Andererseits meinte er selbstkritisch: „Wir hätten besser verteidigen müssen.“
FSV Rimbach: Blümle, Ginader, Olejniczak (60. Sanchez), Kohl, Schwind, Spies, Müller (86. Pavlovic), Hechler, Karadolami, Duric, Plücker.
FSV Zotzenbach: Schuch, Weis, Neumann, Schuster, J. Rauch, Hufnagel, Sattler (76. Hartmann), Weber, Aydogan (46. Sabanci), D. Rauch, Jänsch.


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Derby ist nichts für schwache Nerven

Sieben Minuten vor dem Abpfiff trifft Gianluca Müller (inmitten der Jubeltraube) zum Rimbacher 3:2 im Derby gegen Zotzenbach (links Silas Jänsch). Doch die Gäste machen noch das 3:3. (Foto: Jährling)

FSV Rimbach – FSV Zotzenbach 3:3 (2:1). Es war spektakuläres Derby, in dem sich die Gäste vor allem in der ersten Halbzeit überlegen zeigten. „In dieser Phase hatten wir auch ziemlich viel Glück“, erkannte Rimbachs zweiter Vorsitzende Roland Rettig, der die beste Chance der Zotzenbacher durch Steffen Sattler sah, der gleich zweimal am Aluminium scheiterte (23.). Nach der Pause waren die Gastgeber am Drücker. Auf der Gegenseite war es Tim Hartmann, der Aluminium traf (80.). Schiedsrichter Gottschalk verweigerte zudem einem Rimbacher Treffer durch Ermin Karadolami wegen Abseits die Anerkennung. „Das haben viele Leute anders gesehen“, kritisierte Rettig.

Tore: 0:1 Jannik Rauch (35.), 1:1 Plücker (43.), 2:1 Kohl (45.), 2:2 Jannik Rauch (53., Foulelfmeter), 3:2 Müller (83.), 3:3 Weber (90.+4). – Schiedsrichter: Gottschalk (Bad König). – Zuschauer: 200. – Bes. Vork.: Zeitstrafe für Weis (Zotzenbach, 92.) wegen Foulspiels. – Beste Spieler: geschlossene Leistungen auf beiden Seiten