FSV Rimbach nimmt auch die Hürde auf der Arena „Am Schalbert“

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Während Simon Kopp und Robin Hechler (im Vordergrund) sich vergeblich um den Ball bemühen, nutzt Konrad Däbritz (links) seine Chance und trifft zum 1:0 für den TSV Hambach. Am Ende aber hat sich Spitzenreiter FSV Rimbach 4:1 durchgesetzt. Foto: Dagmar Jährling

Ein ganz schwerer Brocken wartete am Wochenende auf die Blau-Weißen, denn der Spitzenreiter musste im Hambacher Tal, zum gastgebenden TSV 1899 Hambach. Und wenn eine Mannschaft vor der Runde als Topfavorit genannt wurde, dann waren es die Hausherren vom Schafhaus, deren „Kuchenblech“ von allen Gegnern gefürchtet wird. Schon im Vorspiel verlangten die Hambacher dem FSV alles ab und unterlagen nur knapp mit 1:2. In den letzten vier Verbandsrunden stand der Heppenheimer Stadtteil dreimal auf Platz 2 und einmal wurde der TSV Dritter, so dass der jetzige Tabellendritte auch vor der laufenden Saison der große Favorit war. Warum die Hambacher aber nach 23 Spieltagen schon 18 Punkte Rückstand auf den FSV haben, lag auch daran, dass beim TSV schon zu Beginn der Runde der Wurm drin war und die Gäste aus Rimbach eine wahnsinnig starke und konstante Runde spielen.

Personelle Probleme zogen sich wie ein roter Faden durch die laufende Saison und auch vor dem heutigen Spitzenspiel krochen die Hausherren mal wieder auf dem Zahnfleisch, denn Trainer Udo Becker musste auf 9 Spieler verzichten.Trotzdem ist der TSV mit 26 Punkten und 42:17 Toren das drittbeste Heimteam, mit den meisten geschossenen Toren. Auswärts ist das Team nicht ganz so stark, mit 13 Punkten steht man gerade mal auf Rang 10, aber mit einem positiven Torverhältnis von 30:28. In den letzten fünf Partien gab es für die Hausherren zwar keine Niederlage, aber bei drei Remis und nur zwei Siegen konnten keine Punkte auf das Spitzenduo gut gemacht werden.

Auch in der Torschützenliste ist mit Hatim Srifi (13 Tore) ein Spieler unter den besten Zehn zu finden. Die Trauben werden also mit Sicherheit ziemlich hoch für die Blau-Weißen hängen, nicht nur weil der Kunstrasen des TSV relativ hoch über dem Hambacher Tal liegt. Während Hambach große Personalsorgen beklagte, konnte Amir Duric bis auf die Langzeitverletzten auf seinen vollen Kader zurückgreifen, mit Felix Plücker für Mauro Müller und Jonas Olejniczak für Nicolas Sanchez gab es zwei Änderungen in der Startelf.

Das Spiel begann wie erwartet, es ging von Anpfiff an in die Vollen und schon nach drei Minuten wurde Gianni Müllers Schuss gerade noch so geblockt. Auf der Gegenseite gingen die Gastgeber in der 6. Minute durch Konrad Däbritz in Führung, sein Schuss schlug unhaltbar im Winkel ein. Zuvor gab es einen umstrittenen Einwurf und die FSV-Defensive ließ sich da einfach überrumpeln. Doch warum die Blau-Weißen die Tabellenführung innehaben, zeigten sie in den folgenden Minuten, für den TSV Hambach sollte es der erste und letzte Torschuss und die einzige Torchance im ersten Durchgang bleiben. Sofort übernahmen die Rimbacher das Kommando, waren spielerisch überlegen und hatten nach acht Minuten Pech, als ein Abschluss von Felix Plücker an den Pfosten klatschte.

Die nächste Gelegenheit hatte Patrick Feller mit einem Kopfball, nach Flanke von Gianni Müller, der knapp neben dem Tor landete. Nach 17 Minuten bekam Spielertrainer Amir Duric zuerst die Gelbe Karte und dann, nachdem er sich nochmals vehement beschwerte, eine 10 Minuten Strafe. Doch von der nummerischen Unterzahl war danach nichts zu sehen, der FSV drängte und bejubelte in der 23. Minute den vermeintlichen Ausgleich. Doch Schiedsrichter Veli Mutlu verweigerte Felix Plückers Kracher unter die Latte die Anerkennung, dessen Schuss hatten nicht nur die Rimbacher hinter der Linie gesehen. Inzwischen machte der launige April seinem Namen alle Ehre und es schüttete heftig.

Das Spiel des Primus wurde aber im Gegensatz zum Wetter immer besser und neun Minuten später war es dann soweit, der FSV kam durch Timo Spies mit einem platzierten Schuss in linke untere Eck zum verdienten Ausgleich. Die Vorlage hatte Amir Duric gegeben, der wie so oft zwei Mann auf sich zog und umsichtig auf den Torschützen ablegte. Drei Zeigerumdrehungen danach schoss der Vorlagengeben drüber. Die Blau-Weißen zeigten viele spielerische Kombinationen, gemischt mit punktgenauen langen Diagonalbällen, während die Einheimischen kämpferisch dagegen hielten. In der 42. Minute zirkelte Gianluca Müller eine Flanke direkt auf den Kopf von Patrick Feller, der schon ein wenig im Rückwärtslaufen den Ball gegen die Laufrichtung des Torhüters zur erstmaligen Führung köpfte. Kurz vor der Pause zog Christian Kohl noch einen Freistoß direkt auf den Keeper, ehe es in die Pause ging.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten begann der zweite Durchgang und der Tabellenführer machte sofort da weiter, wo er kurz zuvor aufgehört hatte. Und heute war Felix Plücker nicht der „Glückliche“, denn zum dritten Male hatte er bei einem Alutreffer Pech beim Abschluss. Kurze Zeit später hatte Patrick Feller auch kein Fortune mit seinem Schuss, sein Abschluss entpuppte sich nur als harmloser Roller. Die Hambacher geizten weiterhin mit ihren Torschüssen, kamen aber in der 59. Minute zu ihrem zweiten Abschluss, doch Julian Blümle machte das kurze Eck zu und wehrte den Schuss aus spitzen Winkel zur Ecke ab.

Der TSV zeigte danach aber was sie auf ihrem kleinen Platz so gefährlich macht. Egal ob Eckball oder Freistoß, zwischen der 59. und 65. Minute hatten die Gastgeber zwei wirklich gute Kopfballgelegenheiten, die beide ganz knapp am langen Pfosten vorbeistrichen. Wie man Freistöße noch besser machen kann, zeigte dann zweimal Christian Kohl, der in der 68. und 72. Minute zwei „geile Dinger“ aus 30 Metern versenkte. Das war die Vorentscheidung in der Partie, die Moral des TSV war gebrochen und die Blau-Weißen hätten noch höher gewinnen können, doch weder der eingewechselte Ermin Karadolami, nach Hakenvorlage von Amir Duric, noch Timo Spies konnten nachlegen. Auch Robin Hechler hatte in der 84. Minute ein dickes Ding auf dem Fuß, doch er scheiterte mit seinem Schuss an einem Abwehrbein. Die Vorlage dazu hatte Ermin Karadolami mit einem schönen Querpass geleistet. Die Hambacher hatten in den Schlussminuten auch noch zwei Chancen, na klar, natürlich nach Freistößen, die Abnahmen gingen aber knapp drüber und vorbei. Nach 93 Minuten pfiff der Unparteiische die Begegnung ab und die Rimbacher feierten den Erfolg mit einer ordentlichen Humba. WB

Udo Becker, Trainer TSV Hambach:

In der 1. Halbzeit war Rimbach besser und hat verdient geführt. Aber was wäre gewesen, wenn der Schiedsrichter nach der Beleidigung von Duric die berechtigte rote Karte gezogen hätte??? Da waren wir noch 1:0 in Front und dann wäre es vielleicht ein komplett anderes Spiel geworden. In der 2. Halbzeit hatten wir zwei dicke Kopfballchancen zum Ausgleich, aber das 1:3 hat uns den Stecker gezogen. Bei uns haben 9 Mann gefehlt, da war es eh schwer genug und dann ist auch noch der Schiri nach der 10 Minuten Strafe total auf Blau-Weiß „umgefallen“.

Robin Hechler, Mittelfeldmotor FSV Rimbach

Das Spiel lief ziemlich genauso wie wir es erwartet hatten und Amir es vorausgesagt hatte. Es war eklig und dazu noch der kleine Platz und es ging vieles über den Kampf. Bei dem Platz kommen die viel über die langen Bälle und Standards, da sind sie brandgefährlich. Mich freut, dass „Kohli“ endlich seine Torflaute beendet hat. Meine Chance muss natürlich drin sein, aber es hat nicht sollen ein. Am Ende war es doch ein verdienter Sieg, wir haben einfach mehr vom Spiel und die besseren Torchancen gehabt.

www.wnoz.de

TSV Hambach – FSV Rimbach 1:4: „Es war das erwartet schwere Kampfspiel“, bilanzierte FSV-Sprecher Wolfgang Blümle. Auf dem kleinen Platz zogen die Hambacher ihre Vorteile vor allem aus Standards. Torschüsse gab es wenige von den Einheimischen, aber der erste war gleich zur Führung im Kasten. Ein nicht gegebenes Wembley-Tor und zwei Pfostenschüsse später kam Rimbach aber dann doch zum Ausgleich – mit einer Chance unter vielen, die jedoch nur zu zwei Treffern in der ersten Hälfte führten. Was sich nach der Pause fast rächte. Denn der TSV setzte zwei Kopfbälle nur knapp neben das Tor von Julian Blümle. Christian Kohl machte jedoch mit zwei sehenswerten Freistößen aus 30 Metern alles klar. Das 3:1 war vorentscheidend, sah Blümle danach bei den Hambachern die Köpfe runtergehen. Waren die Gastgeber vorher noch dran und drängten die Rimbacher etwas in die Defensive, kamen diese mit dem dritten Treffer wieder in die Partie zurück. Trotzdem blieb der TSV immer gefährlich, auch wenn sich die Chancen auf Kopfbälle beschränkten. Die Dominanz des FSV wurde auch dadurch deutlich, dass man die Zehn-Minuten-Straße von Amir Duric in einer hektischen Zeit gut kompensierte. „Das hat man nicht gemerkt“, so Blümle.
FSV Rimbach: Blümle, Ginader, Olejniczak, Kohl, Ahmetovic, Spies, G. Müller (85. Sanchez), Hechler, Feller (64. Karadolami), Duric, Plücker (62. M. Müller).
Tore: 1:0 Däbritz (6.), 1:1 Spies (32.), 1:2 Feller (41.), 1:3/1:4 Kohl (68./72.).

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B-Liga Bergstraße: Rimbach siegt im Spitzenspiel

Der FSV Rimbach schlägt den Corona-gebeutelten TSV Hambach

TSV Hambach – FSV Rimbach 1:4 (1:2). Eigentlich wollten die Gastgeber das Spiel gegen den Spitzenreiter aufgrund einiger Corona-Fälle noch kurzfristig verlegen. „Die Rimbacher haben unserem Wunsch aber nicht entsprochen, was ich aus deren Sicht natürlich auch verstehen kann“, betonte Hambachs Abteilungsleiter Reinhard Wolff, dessen Mannschaft dann personell arg gebeutelt das eigentliche Spitzenspiel mit nur elf Feldspielern der ersten Mannschaft bestreiten musste. „Auf der Bank saßen noch fünf Spieler der zweiten Mannschaft. So war es am Ende lediglich ein Topspiel aufgrund der Tabellenkonstellation“, sagte Wolff, der seiner Mannschaft trotzdem ein ordentliches Spiel attestierte: „Wir haben gut dagegen gehalten und uns auch die ein oder andere Chance erspielt.“ Die Rimbacher hingegen nutzten ihre Gelegenheiten gnadenlos aus.

Tore: 1:0 Däbritz (11.), 1:1 Spies (31.), 1:2 Feller (40.), 1:3, 1:4 Kohl (67., 72.). – Zuschauer: 80. – Bes. Vork.: Zeitstrafe für Duric (FSV, 20.) wegen Meckerns. – Beste Spieler: geschlossene Leistung/Kohl.