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Zum Spiel und zur Saison

Freudentanz im Weiherhausstadion: Der FSV Rimbach feiert die B-Liga-Meisterschaft. Foto: Jährling

FSV Rimbach: Zurück zum Selbstverständnis

Der B-Liga-Meister blickt auf eine meisterliche Saison zurück und freut sich über die dritte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Von Matthias Bähr

RIMBACH – Nach dem überzeugenden 5:0 bei der TSV Auerbach II ist der FSV Blau-Weiß Rimbach Meister der Fußball-B-Liga Bergstraße und darf sich in der nächsten Saison wieder in der A-Liga beweisen. In dieser Klasse zu spielen, entspricht dem Selbstverständnis des Vereins, der in Auerbach von knapp 150 Fans unterstützt wurde. Der Rimbacher Pfingstmarkt gehörte somit am Wochenende fast alleine dem FSV, dessen Spieler, Fans und Verantwortliche es richtig krachen ließen.

So souverän die Meisterschaft letztlich auch war, kam sie auch etwas überraschend. Denn: Zu den ganz großen Meisterschaftsfavoriten zählte der FSV nicht. Viele trauten eher dem TSV Hambach den Titelgewinn zu. Das war auch dem Umstand geschuldet, dass die Blau-Weißen die wegen Corona abgebrochene Saison 2021/21 nur auf dem zwölften Tabellenplatz beendet hatten. Zugänge wie die erfahrenen Timo Spies (SV Fürth), Christopher Schwindt (Nieder-Kainsbach) oder Gianluca Müller, Nico Pfahl sowie Christian Kohl, die alle vom VfL Birkenau (zurück) kamen, flossen in die Prognosen der Experten kaum ein – sehr zur Freude des Meisters.

Auch Spielertrainer Amir Duric war zurückhaltend. „Wir wollen weiter zusammenwachsen und uns einspielen, um danach vielleicht wieder ein Wort um den Aufstieg mitreden zu können“, formulierte er im Juli 2021. Doch dann wurden die Rimbacher von einer Erfolgswelle nach oben gespült. „Irgendwie kam es uns auch zugute, dass wir am zweiten Spieltag mit der TSV Auerbach II das Heimrecht getauscht und letztlich die ersten drei Heimspiele für uns entschieden haben. Als wir dann noch am vierten Spieltag beim ewigen Rivalen Zotzenbach mit 4:1 gewannen, hat uns das regelrecht gepusht“, beschreibt Rimbachs Zweiter Vorsitzender Roland Rettig blau-weiße Glücksmomente im Spätsommer 2021.

Nun musste auch der Rest der Liga zur Kenntnis nehmen, dass die Rimbacher ganz dick im Geschäft sind. Da brachte den heutigen Meister auch die 1:2-Heimniederlage gegen Weiher nicht aus dem Konzept, ebenso das überraschende 2:5 Ende November beim FV Hofheim nicht, als die Odenwälder gegen einen kämpferisch standhaften Gegner zu viel mit spielerischen Mitteln lösen wollten.

Je länger die Saison dauerte, desto mehr kamen die Rimbacher in den Meistermodus, verzeichneten eine hohe Trainingsbeteiligung, und der Verein wuchs immer mehr zusammen. Wenn es eine Krise gab, dann höchstens im Mai, denn nach dem mageren 3:3 bei der SG Hüttenfeld verloren die Odenwälder eine Woche später mit 2:3 gegen den Tabellenzweiten SV/BSC Mörlenbach, der mit diesem Sieg seine Meisterschaftsambitionen anmeldete. Das brachte auch Spielertrainer Amir Duric ins Schwitzen. „Aber wir lassen keinen allein und haben im Umfeld des Vereins sehr erfahrene Leute“, zielt Roland Rettig auf den Sportlichen Leiter Thomas Ginader ab, der Duric in der vermeintlich schwierigen Situation ein paar sachdienliche Hinweise gab, um die Rimbacher Kicker auf den Pfad der Tugend zurückzuführen zu können.

Nun ist sie da, die Meisterschaft, bei der Amir Duric auch seine Fähigkeiten als Trommler unter Beweis stellte. Die blau-weißen Fußballer sind nun zum dritten Male in der 72 Jahre alten Vereinsgeschichte Meister geworden.

Stimmen zur Meisterschaft:

Amir Duric (Spielertrainer): „Ich habe nichts zu meckern. Die Meisterschaft ist absolut verdient. Einfach, weil wir über die ganze Spielzeit hinweg konstant guten Fußball gespielt haben.“

Thomas Ginader (Sportlicher Leiter): „Nach der Niederlage in Mörlenbach haben wir gleich den Fokus aufs Affolterbach-Spiel gelegt und haben dort gewonnen. In Auerbach war es nicht anders, wir hatten 70 Prozent Ballbesitz. Auch da hat man gesehen, dass der Zusammenhalt riesig ist.“

Timo Spieß (Meisterkapitän): „Meister werde ich doch am besten bei dem Verein, bei dem ich auch mit dem Fußball angefangen habe. Kompliment aber auch an die Mörlenbacher, die uns bis zum Schluss alles abverlangt haben.“

SV/BSC Mörlenbach gratuliert fair dem Meister FSV Rimbach

Der Tabellenzweite der B-Liga konzentriert sich jetzt auf mögliche Relegationsspiele. SV Kirschhausen verliert zum vierten Mal in Folge. Von Erik Eichhorn

Der FSV Rimbach hat es geschafft, am vorletzten Spieltag der Fußball-B-Liga sicherte sich die Mannschaft von Spielertrainer Amir Duric Meisterschaft und A-Liga-Aufstieg. 

TSV Auerbach II – FSV Rimbach 0:5 (0:3). Partylaune in Rimbach: Vor knapp 200 Zuschauern, darunter 150 aus Rimbach, hatten die Odenwälder wenig Mühe, den letzten Schritt Richtung A-Liga zu gehen. „Ich war mir schon vor dem Spiel sicher, dass wir das nicht mehr aus der Hand geben werden. Die Mannschaft war total fokussiert. Sie war nicht einmal auf unserem Pfingstmarkt am Freitagabend“, lobte Rimbachs Zweiter Vorsitzender Roland Rettig nach dem Saisonfinale (nächste Woche ist der FSV spielfrei). Den Grundstein zum Erfolg legte der FSV in der ersten Halbzeit, war klar tonangebend und hatte eine gute Chancenverwertung.

Tore: 0:1 Karadolami (15.), 0:2 Feller (32.), 0:3 Duric (40.), 0:4 Ceneli (72.), 0:5 Karadolami (86.). – Schiedsrichter: Yikar (Darmstadt). – Zuschauer: 200. – Beste Spieler: keine/alle (so Roland Rettig).

SG Odin Wald-Michelbach II – SV/BSC Mörlenbach 1:5 (0:2). Die Zwischenstände aus Auerbach, die Partie gegen Spitzenreiter Rimbach wurde eine halbe Stunde früher angepfiffen, hatten sich bis in den Überwald herumgesprochen; Mörlenbachs Chancen auf Platz eins waren zunichte gemacht. Grund zur Enttäuschung beim SV/BSC? Keineswegs. „Ich bin unglaublich stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Ich freue mich aber auch über die Leistung des FSV Rimbach und meines Kollegen Amir Duric. Sie sind absolut verdient Meister geworden“, zeigte sich Mörlenbachs spielender Übungsleiter Riza Aydogan als fairer Unterlegener im MeisterschaftsrennenBei der SG Odin zeigte der SV/BSC nochmals eine konzentrierte Leistung. „Vor allem in spielerischer Hinsicht setzten wir Akzente“, lobte Aydogan, der auf das Saisonfinale nächste Woche gegen Hambach blickt: „Wir wollen alles reinwerfen und dieses Spiel gewinnen.“ Und da wäre noch die Relegation: „Auch darauf stellen wir uns ein. Sollte es Aufstiegsspiele geben, werden wir uns auch darauf konzentriert vorbereiten.“