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Zum Spiel und zur Saison

Im Bensheimer Weiherhausstadion feierte der FSV Rimbach nach dem 5:1-Sieg gegen die TSV Auerbach II die Meisterschaft – am Abend ging die Party dann auf dem Pfingstmarkt weiter. Bilder: Thomas Neu

Meisterlich auf den Pfingstmarkt

Rimbach. Der FSV Rimbach ist über der Ziellinie: Mit einem klaren 5:0-Sieg bei der TSV Auerbach II sicherte sich die Mannschaft von Amir Duric einen Spieltag vor Ende der Runde die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga B und kehrt nach drei Jahren wieder in die Kreisliga A zurück.

Bereits zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 0:3 entschieden. Die Hausherren hatten den furios aufspielenden Odenwäldern nichts entgegenzusetzen. Von Nervosität war bei den Gästen keine Spur. Rimbach wollte den Titel. Es lockte die Meisterschaftsfeier auf dem heimischen Pfingstmarkt. Angefeuert von den mitgereisten Fans, die allein 150 der 200 Zuschauer stellten, gab bereits das 1:0 durch Karadolami nach 15 Minuten die nötige Sicherheit. Die Auerbacher hatten das ganze Spiel über nur eine Torchance, notierte FSV-Sprecher Roland Rettig. Bei seiner Elf wiederum lief die Tormaschine rund. Erst war es Patrick Feller, der sich durchtankte und zum Torschützen Ermin Karadolami zurückpasste.

Sehr engagiertes Spiel

Eine Viertelstunde später dann die gleiche Aktion nur in umgekehrter Zusammensetzung. Wieder Feller setzte kurz vor der Pause Amir Duric beim 3:0 in Szene. „Alle waren voll dabei und sehr engagiert“, beobachtete Rettig. Nach der Pause musste Auerbach der Schwüle Tribut zollen, weshalb die Gäste ebenfalls einen Gang zurückschalten konnten. Trotzdem stockten sie das Ergebnis noch um zwei Treffer auf. Angriffe des TSV wurden bereits im Keim erstickt. „Der Meister zeigte sich von seiner besten Seite“, bilanzierte Rettig. Er gewann der Niederlage gegen Mitkonkurrent Mörlenbach am vergangenen Spieltag fast noch etwas Gutes ab, denn mit dem Titelgewinn an Pfingsten machte die Meisterschaftsfeier auf dem Volksfest gleich doppelt Spaß.
FSV Rimbach: Blümle, Ginader (62. Schwind), M. Müller, Kohl, Ceneli, Spies, Karadolami, Hechler, Feller (83. Keil), Duric, Plücker (43. G. Müller).
Tore: 0:1 Karadolami (15.), 0:2 Feller (32.), 0:3 Duric (40.), 0:4 Ceneli (72.), 0:5 Karadolami (86.). tom

Ein großer Zusammenhalt

RIMBACH, 07.06.2022

Fußball: Rimbacher bauen auf die Jugend und holen ehemalige Spieler zurück – aber in der A-Liga wird es nicht leicht

Rimbach. Die Meisterschaft am vorletzten Spieltag der Fußball-Kreisliga B auf dem Rimbacher Pfingstmarkt feiern zu können, „ist ein kleiner Traum“, freute sich der Sportliche Leiter des FSV, Thomas Ginader.

„Damit haben wir Titel und Aufstieg richtig vergoldet.“ Zurückgekehrt aus Bensheim stieg erst die Sportplatz-Party, danach wurde bis tief in die Nacht im Ort weitergefeiert. Am kommenden Wochenende wird dann der offizielle Teil nachgeholt. „Die Jungs haben es sich verdient.“ Denn die zeigten die ganze Runde über eine konstante Leistung. Seit Übernahme der Tabellenführung am 13. Spieltag gab der FSV diese nicht mehr ab – nur einmal für wenige Tage, als Mörlenbach ein Spiel mehr hatte. Nach der Niederlage gegen den Nachbarn wurde zwar kurzzeitig gezittert, aber mit der richtigen Reaktion und zwei Siegen tütete die Elf souverän die Meisterschaft ein.

Anfangs noch tiefgestapelt

Das Ziel zu Beginn der Saison war klar: „Wir wollten vorn mitspielen.“ Dass es zu mehr reichen könnte, merkten Verantwortliche und Mannschaft nach etwa einem Drittel der Saison. Weiterhin wurde aber eher tiefgestapelt, so Ginader, um keinen Druck aufzubauen. Im dritten Drittel der Runde kristallisierte sich seinen Worten zufolge aber immer mehr heraus, dass Meisterschaft und Aufstieg angepeilt werden. Das junge Team mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 23,5 Jahren entwickelte den Ehrgeiz, es schaffen zu wollen und arbeitete gezielt darauf hin. „Da wir wissen, wo wir herkommen, ist es umso schöner“, sagte der Sportliche Leiter. Denn vor zwei Jahren stieg der FSV als Tabellenletzter der B-Liga nur deshalb nicht ab, weil die Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen wurde. Wäre es so gekommen und man hätte in die C-Liga gehen müssen, „würde es heute ganz anders aussehen“, befürchtet Ginader.

Stolz auf die Mannschaft

Er ist unheimlich stolz auf das, was die Elf in dieser Saison geschafft hat. Denn auch nach der letzten Runde sah es noch nicht so gut aus. Doch jetzt stimmten Teamgeist und Charakter, der Zusammenhalt ist da. Dazu kommt der „überragende Trainingsbesuch“. Bei einem 16er-Kader waren immer 14 oder 15 Spieler anwesend. Auch wenn mal ein Spieler nicht zum Einsatz kam, „hat er das weggesteckt“. Der FSV konnte auf 16 gleichwertige Spieler zählen, sodass Ausfälle immer gut kompensiert werden konnten. Aber von diesen gab es zum Glück nur wenige. Einen solchen Zusammenhalt „habe ich nur selten gesehen“, hebt der Sportliche Leiter mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung hervor.

Die Offensive ist das Herzstück des FSV. Die Mannschaft kann gleich mehrere brandgefährliche Stürmer aufbieten. Auch nach hinten lief es gut, bilanziert Ginader. Zusammen mit ein paar Spielern aus der eigenen Jugend und den Neuzugängen „ist in einem Riesentempo eine homogene, hungrige Mannschaft entstanden“.

Entwicklung ist noch nicht zu Ende

Dass Spielertrainer Amir Duric nur ein paar Häuser weiter wohnt, Ginader ihn schon ewig kennt und beide sich super verstehen, erleichtert das Teamwork. „Wir treffen uns oft und besprechen uns.“ Der Sportliche Leiter sieht die Elf noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten, auch wenn er in der A-Liga von ganz anderen Voraussetzungen ausgeht. Der FSV setzt auf Kontinuität. Es gab bereits Gespräche mit allen Spielern. Demnach sieht es danach aus, als ob auch alle in der neuen Runde an Bord bleiben werden.

Das Ziel des Vereins ist es in Zukunft weiterhin, Ehemalige wieder zum FSV zu holen. Wieder mit dabei sein wird auch Jonas Keil, der Anfang der Runde mit einem Kreuzbandriss ausfiel und in der letzten Partie fünf Minuten reinschnuppern durfte.

Amir Duric als Spielertrainer ist sowieso gesetzt. Das wurde vom Verein schon frühzeitig festgezurrt, dass der Meistercoach dabeibleibt. In die Zukunft blickt der 57-Jährige vorsichtig optimistisch. „Es wird nicht leicht. Aber ich denke, wir werden eine gute Runde spielen“, hofft Ginader. Tom

„Hier regiert der FSV“

Nicht nur beim Fußball verstehen die Mitglieder des FSV Rimbach ihr Handwerk: ebenso gut können sie Party machen. „Hier regiert des FSV“ riefen die Kicker von ihrem Wagen, der mehr hüpfte als fuhr, und schwenkten ihre blau-weißen Flaggen.

Bilderquelle: OZ und FSV Rimbach