Rimbach bietet dem großen Favoriten bis kurz vor Schluss Paroli

Bisher hatten es die Blau-Weißen nur in der B-Klasse mit der Reserve der FSG zu tun, doch jetzt kommt mit dem Tabellenzweiten der Gruppenliga der ganz große Kracher zur 2. Runde des Bitbuger Kreispokals nach Rimbach. Im Bürstädter Stadtteil Riedrode ging 2018 die Fusion der SG und dem FSV absolut geräuschlos über die Bühne, obwohl sich vorher beide „Parteien“ spinnefeind waren. In der Saison 2018/19 belegten dann die Mannen aus dem Ried gleich den 1. Platz in der Kreisoberliga Bergstraße und stiegen in die Gruppenliga Darmstadt auf. Nach einem 10. Platz in der darauf folgenden Saison belegten die Riedroder dann den 3. und 4. Rang in den nächsten beiden Corona-Jahren.

Und auch in dieser Runde läuft es bisher blendend bei der FSG, die vor kurzem beim Tabellenführer 1. FCA 04 Darmstadt mit 2:1 gewannen und auch am letzten Spieltag im „Derby“ gegen den FC Alsbach mit dem gleichen Ergebnis siegreich blieben. Damit ist der Fusionsclub auch diese Saison wieder ein Spitzenteam mit Ambitionen auf mehr.

Dem Pokal sagt man zwar eigene Gesetze nach, doch hier und heute sollte man den Ball einfach flach halten, denn die Favoritenrolle ist ganz klar an den Gast aus dem Ried verteilt. Viel wichtiger dürfte es sein, verletzungsfrei aus der Partie zu kommen, denn drei Tage später kommt es in der A-Klasse zum Derby gegen den Mitaufsteiger SV/BSC Mörlenbach.

So langsam wird es personell eng bei Spielertrainer Amir Duric, denn mit Stammkeeper Julian Blümle kam der nächste Verletzte dazu. Für den heutigen Abend fallen damit Gianluca Müller, Julian Blümle und Jonas Keil aus, geschont werden Robin Hechler und auch Amir Duric. Aus der Zweiten rücken Torhüter Stephano Kouvaras, Waldemar Keierleber, Philipp Klische, Milan Pavlovic hoch, aus Verletzung bzw. Urlaub kommen Christopher Schwind und Loris Ginader wieder zurück und auch der reaktivierte Jonas „Ole“ Olejniczak wird auf der Bank Platz nehmen.

Wie es sich Rimbach´s Vorstandsmitglied Joschka Pfeifer gewünscht hatte, wurde es trotz des Klassenunterschiedes ein richtiger Pokalfight. Das lag vor allem an einem gut aufgelegten FSV, der keine Angst vor dem hohen Favoriten zeigte und zu Beginn der Partie, die vor genau 111 Zuschauern stattfand, munter loslegte. Schon in der 4. Minute prüfte Felix Plücker den gegnerischen Keeper mit einem strammen Schuss, der den Ball dann auch nur mit Mühe zur Seite abwehren konnte. Kurze Zeit später dann einen Riesenmöglichkeit für Patrick Feller, den späteren Doppeltorschützen, der alleine vor Torhüter Ochsenschläger auftauchte und zulange überlegte, ob er schießen oder den Ball am Keeper vorbeilegen sollte. So verpuffte diese große Chance. Die Gäste hatten danach mehr Ballbesitz und gingen mit ihren ersten Chance dann auch gleich nach einem zu kurz abgewehrten Eckball in Führung. Schon am ersten Torjubel der Riedroder konnte man erkennen, wie ernst der Gruppenligist diese Partie nahm und auch ein bisschen Erleichterung war dabei, denn die Riedroder waren nicht gerade begeistert über das Los bei den Blau-Weißen, der sich durch gute Leistungen in der B-Klasse und jetzt auch schon in der neuen Saison gehörigen Respekt erarbeitet und auch verdient hatte.

Die Hausherren hielten weiterhin gut dagegen, konnten aber erstmal nur kleine Nadelstiche nach Kontern setzen. Nach 22 Minuten verzeichnete der Gruppenligist seinen zweiten Schuss auf bzw. neben das von Stefano Kouvaras gehütete Tor der Gastgeber. Der konnte sich dann auch fünf Minuten später auszeichnen, als er einen berechtigten Foulelfmeter von Kapitän Timo Seyfried hielt. Fünf Minuten danach erzielte die FSG mit einem Schuss aus dem Hinterhalt den zweiten Treffer und alles schien jetzt seinen normalen Lauf zu nehmen.

Doch der Tabellendritte der A-Liga schlug durch Patrick Feller nach 34 Minuten zurück, vorausgegangen war ein starker Steckpass von Leon Schimunek und ein schöner Abschluss des Goalgetters. Mit diesem knappen Rückstand für die Blau-Weißen schickte Schiedsrichter Michael Bauer vom SV Unter-Flockenbach beide Mannschaften in die Kabinen. Auch zu Beginn des zweiten Durchganges agierte der Underdog forsch und hatte die erste Chance nach 54 Minuten, doch Patrick Feller zielte da ein wenig zu hoch. Die Gäste aus dem Ried antworteten in der 61. Minute mit einem Flachschuss am langen Pfosten vorbei und drei Minuten später mit dem 1:3 ins kurze Eck. Bevor die Hausherren den Anschlusstreffer markierten, fiel noch eine verunglückte Flanke, oder war es doch ein Torschuss, auf die Latte des FSV-Gehäuses.

Das 2:3 entstand nach 70 Minuten durch eine schöne Kombination des eingewechselten Waldemar Keierleber mit Sturmtank Patrick Feller, der einen Querpass ins Tor schob. Jetzt hoffte man im Lager der Blau-Weißen wieder doch noch das Elfmeterschießen zu erreichen. Bis zur 86. Minute blieb die Begegnung dann auch noch Spitz auf Knopf, ehe der Tabellenzweite der Gruppenliga Darmstadt zwei leichte Fehler der Gastgeber gnadenlos bestrafte. Das 2:5 in der Nachspielzeit war dann doch des Guten zuviel, natürlich war der Sieg des Favoriten verdient, keine Frage, aber doch um eine oder andere Tore zu hoch.

Im Vorspiel lieferten sich die D-Junioren des FSV Rimbach und des SV Zwingenberg auch einen heißen Pokalfight, der mit einem knappen 0:1 für die Gäste von der Bergstraße ausging.                                        

Stephano Kouvaras, Torhüter FSV Blau-Weiß Rimbach Es war für mich als Keeper nicht gerade das beste „Los“ gegen einen starken Gruppenligisten in die Kiste zu rücken, einen besseren Start als fünf Gegentore hätte ich mir doch schon gewünscht. Trotzdem haben wir es als Team sehr gut gemacht und stark dagegen gehalten. In der ersten Halbzeit hat man den Klassenunterschied eigentlich kaum gemerkt, gegen Ende dann haben die halt jeden Fehler von uns gnadenlos bestraft. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, den Verein und das Umfeld, es macht sehr viel Spaß nach 12 oder sogar 13 Jahren wieder dabei zu sein und es fühlt sich an, als wäre ich wieder daheim.