Sensationelle Aufholjagd der Blau-Weißen zur Rimbescher Kerb

Überragender Feller mit Viererpack inklusive eines lupenreinen Hattricks

Hier kommt Patrick Feller zu spät, denn der Bensheimer Torhüter Rimo Rothermel fängt den Ball. Der Rimbacher Stürmer erzielte in der zweiten Hälfte einen Hattrick beim 6:3-Sieg des FSV. Bild: Gian-Luca Heiser

Auch in diesem Jahr wollen die Blau-Weißen die „Macht der Rimbescher Kerb“ wieder demonstrieren und die drei Punkte gegen die Gruppenliga-Reserve des FC 07 Bensheim im Stadion an der Kleiststraße holen. Die Gäste aus dem Weiherhausstadion ließen dieser Tage in einem Nachholspiel aufhorchen, als sie den zuletzt sich im Aufwärtstrend befindenden SC Rodau 1972 mit 5:0 deklassierten und damit einen Sprung aus der Abstiegszone auf Platz 10 schafften.Trotzdem werden die Schützlinge von Daniel Montag diese Saison wieder ums Überleben kämpfen, sofern sie keine Verstärkung von oben bekommen. Letzte Saison belegten die Bensheimer einen beachtlichen 8. Platz, davor waren aber eher zweistellige Plätze die Regel. Von 2014/15 bis 2016/17 spielte der FC 07 noch in der Kreisoberliga, ehe man den bitteren Gang in die A-Klasse antreten musste. Nach 12 Spieltagen haben die Mannen aus der größten Stadt des Kreises Bergstraße jetzt auch 12 Punkte auf der Habenseite, bei 24:30 Toren. Auswärts holten die Bensheimer in vier Spielen erst drei Zähler und 5:13 Tore und belegen in der Auswärtstabelle den 12. Platz. Mit jeweils 3 Toren sind Florian Baumgärtner, Robin Gielow und Nils Oskar Kerbs die besten Schützen der Kreisstädter. Zum heutigen Spiel verstärken Emre Hanilce und Florian Budimir, späterer zweifacher Torschütze, aus dem Gruppenligateam die Mannschaft.

Bei Rimbach fehlt neben dem Langzeitverletzten Julian Blümle jetzt auch noch Robin Hechler, nach einem erlittenen Bänderanriss im Training, dafür feiert Hüseyin Sönmez nach 8 Monaten Verletzungspause sein Comeback.

Als in der 55. Minute nach einem Abwehrfehler das 0:3 für den FC 07 Bensheim II fiel, gab keiner mehr der 200 Zuschauer auch nur noch einen Cent auf die Blau-Weißen, was dann aber in den letzten 28 Minuten passierte, solche Geschichten gibt es nur bei Rimbacher Kerwespielen. Doch zurück zur 1. Halbzeit, die so ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Zuschauer und natürlich auch der Blau-Weißen verlief. Schon nach vier Minuten fiel nach einer Flanke und dem anschließenden Kopfball das frühe 0:1. Und es hätte noch schlimmer kommen können, denn nach 11 Minuten blockte Christian Kohl einen Schuss der Bensheimer, der dann knapp am Pfosten vorbeitrudelte. Der gleiche Spieler hatte dann nach 16 Minuten auf der Gegenseite nach einem Eckball eine gute Chance, verzog aber aus der Drehung. Die nächste Möglichkeit für Rimbach hatte Felix Plücker, der abgefälschte Schuss ging aber übers Tor. Nach einem Ballverlust der Blau-Weißen Offensive, spielte Bensheim einen klasse Konter und erzielte nach einem Gassenpass und dem abschließenden Schuss aus 15 Meter in der 27. Minute das 0:2. Drei Minuten später hatte Rimbach zwar durch Felix Plücker wieder eine Möglichkeit, sein Schussversuch ging aber knapp übers Tor. Auch der Abschluss von Timo Spies nach 38 Minuten war zu zentral, so dass der Bensheimer Keeper parieren konnte. Eine Minute später versuchte sich auch noch Maurizio Müller, doch sein Abschluss ging weit über das Gehäuse der Gäste. Als der Schiedsrichter beide Teams in die Kabinen schickte, gab es im Spiel der Hausherren trotz einiger Chancen viel zu viele Fehlpässe und es war viel Sand im Getriebe. Es schien so, als würde die Kerwe eher lähmen als pushen. Die Gastgeber kamen dann aber elanvoller aus der Kabine und eine Kombination der Müller-Brüder wurde von Gianni mit einem Kopfball, der knapp am langen Pfosten vorbeiging abgeschlossen. Wie schon beschrieben gab es in der 55. Minute dann den nächsten Nackenschlag für die Blau-Weißen, als ein Stürmer alleine vor Stephano Kouvaras abschließen durfte. Die Rimbacher waren jetzt aber präsenter auf dem Platz und in der 62. Minute wurde Patrick Feller im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Stürmer dann selbst zum 1:3. Der inzwischen eingewechselte Hüseyin Sönmez, der sich ins Team einfügte, als wäre er nie weggewesen, avancierte dann in der 69. Minute zum Vorlagengeber des Anschlusstreffers. Sein genialer Pass auf Patrick Feller, nahm dieser wunderschön an und vollendete mit einem Schuss ins Eck zum 2:3. Jetzt rollte Angriff auf Angriff auf das Tor der Gäste und besonders Sturmtank Patrick Feller war „on fire“, aber auch Spielertrainer Amir Duric konnte sich jetzt öfters in Szene setzen. Sein Schussversuch nach 71 Minuten ging aber knapp drüber. In der 74. Minute fiel dann der Ausgleich durch einen Kopfball von Patrick Feller, der damit einen lupenreinen Hattrick erzielte. Die Vorlage kam von Leon Schimunek. Zwei Minuten danach dann sogar das für nicht mehr möglich gehaltene 4:3 für die Hausherren, die sich jetzt in einen Rausch gespielt hatten und noch mehr wollten. Amir Duric verwandelte den zweiten Foulelfmeter, bei dem er zuvor selbst unsanft im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Auch eine 10 Minuten Strafe kurz danach für Mauro Müller konnte den Rimbach Express jetzt nicht mehr aufhalten, denn in der 83. Minute erzielte Leon Schimunek in Unterzahl nach Pass von Timo Spies das 5:3. Die Bensheimer hatten dann nach einem Eckball noch eine Kopfballchance, doch der Ball ging neben das Gehäuse. Den Schlusspunkt einer spektakulären zweiten Halbzeit setzte der überragende Patrick Feller, der einen Traumpass von Amir Duric mit dem Außenrist zum Endstand von 6:3 nur noch einschieben musste.       

Patrick Feller, Sturmtank FSV Rimbach („Hattricker“ und „Viererpacker“)

In der 1. Halbzeit waren wir in allen Belangen unterlegen. Die Bensheimer haben es aber auch gut gemacht und wir waren überhaupt nicht wach. Nach dem 0:3 habe ich selbst nicht mehr an eine Wende geglaubt, aber aufgeben gibt’s bei mir nicht, denn ein Tor kann alles wieder verändern. Nach dem 1:3 hat dann das ganze Team dran geglaubt und endlich das gespielt, was es kann. Mein Kompliment geht an die Mannschaft.

Daniel Montag, Trainer FC 07 Bensheim II

Wir haben Rimbach 60 Minuten lang gut im Griff gehabt und dabei Feller und Duric aus dem Spiel genommen. Und wir haben absolut verdient geführt. Wir mussten dann verletzungsbedingt umstellen und die Einwechslung von Hüs war für Rimbach dann der entscheidende Kniff. Beim Stande von 3:1 hatten wir die Chance auf das vierte Tor und waren bis dahin hinten auch sicher gestanden. Nach dem 2:3 hat Rimbach dann die zweite, dritte und vierte Luft bekommen und das Ding noch gedreht. Trotz der Niederlage können wir auf den ersten 60 bis 70 Minuten weiter aufbauen, meine junge Mannschaft lernt auch aus solchen Spielen. Im Endeffekt haben wir gegen ein Spitzenteam sehr gut mitgehalten. 

Rimbach im „Kerwe-Rausch“

RIMBACH, 31.10.2022

Fußball: FSV biegt einen 0:3-Rückstand gegen den FC 07 Bensheim II um und gewinnt noch mit 6:3.

Keinen Pfefferling mehr auf die eigene Mannschaft gesetzt, hätte auch der treuste Anhänger des FSV Rimbach im Kerwespiel des Fußball-A-Ligisten gegen den FC 07 Bensheim II. In der 56. Minute erzielte Florian Budimir nach einem erneuten unnötigen Ballverlust der Rimbacher das zu diesem Zeitpunkt verdiente 0:3 für die Gäste und damit sein zweites Tor.

Doch dann ging ein Ruck durch die Mannschaft, sie zeigte Willen. Rimbach holte auf, egalisierte und ging selbst deutlich in Führung. 6:3 heißt das Endergebnis. Versteht sich, dass vor gut 200 Zuschauern in Anwesenheit von Kerwepfarrer Robin Adler, seinem Mundschenk Kaan Uygur und weiteren Kerweborsch plötzlich die Hölle los war.

FSV-Sprecher Roland Rettig nannte gute Gründe für den Umschwung – unabhängig davon, dass zu Hause an Kerwe „einfach nicht verloren werden darf“. Mit der Einwechslung des lange erkrankten Hüseyin Sönmez in der 62. Minute kamen plötzlich die Bälle an. Die Stürmer Patrick Feller und Amir Duric wurden in Szene gesetzt und die machten ihre Sache gut.

In der ersten Halbzeit spielten die Gäste, die in der Woche noch den SC Rodau mit 5:0 besiegt hatten, ballsicherer. Insbesondere Emre Hanilce wusste seine Mitspieler Budimir und Nils Oskar Kerbs in gute Position zu bringen.
 Die Aufholjagd begann mit dem Elfmetertor von Patrick Feller in der 64. Minute nach einem Foul an ihm selbst. In der Folge erzielte er nach Vorlage von Sönmez sowie nach einer Ballstafette über Sönmez, Duric, Leon Schimunek zwei weitere Tore und schaffte somit einen Hattrick. Selbst das 4:3 durch Duric mit Elfmeter nach Foul an ihm selbst wurde noch nicht als Entscheidung gewertet. Denn Maurizio Müller meckerte mit Schiedsrichter Wolfgang Wüst und wurde für zehn Minuten auf die Bank geschickt. Da hatte sich der FSV aber längst in einen Rausch gespielt. Mit dem 5:3 durch Schimunek in der 85. Minute mit einem strammen Schuss aus 14 Metern war unter unbeschreiblichem Jubel „der Käs gegessen“. In der Nachspielzeit fügte Feller sein viertes Tor zum 6:3-Endstand hinzu.
FSV Rimbach: Kouvaras; L. Ginader, Schimunek, S. Alter, Kohl, Spies, M. Müller, Plücker, Feller, Duric, G. Müller; eingewechselt: H. Sönmez (62.).
Tore: 0:1 Budimir (5.), 0:2 Kerbs (27.), 0:3 Budimir (56.), 1:3, 2:3 3:3 Feller (64., FE, 70., 74.), 4:3 Duric (78., FE), 5:3 Schimunek (85.), 6:3 Feller (90 + 1).
Beste Spieler: Feller, Spies, Sönmez / Budimir, D. Koob. mk

Quelle: www.wnoz.de