Martin Wecht ist neuer Kreisfußballwart und Nachfolger von Reiner Held, der nach 15 Jahren im Amt nicht mehr kandidierte.
Amtsübergabe: Nach 15 Jahren als Kreisfußballwart kandidierte Reiner Held (links) nicht mehr für diesen Posten; sein Nachfolger ist Martin Wecht (rechts), der seitherige Stellvertreter. © MARKUS KARRASCH
Bergstraße. Reiner Held war sichtlich gerührt. Soeben hatte er seine letzte Ansprache als Bergsträßer Kreisfußballwart beendet. Als er vom Podium schritt, erhoben sich die Vertreter von Vereinen, Sport und Politik, spendeten kräftig Applaus. Nach 15 Jahren im Amt trat der Bürstädter nicht mehr zur Wiederwahl an. Die Anerkennung seiner Arbeit war ihm nicht nur in dieser Minute des Kreisfußballtages am Samstag in Schönmattenwag gewiss.
Zuvor hatte es Andrea Prokop, Vorsitzende des FC Waldesruh Lampertheim, auf den Punkt gebracht. Als sie mit ihrer Arbeit begann, habe sie „keine Ahnung“ von Fußball gehabt. Reiner Held sei da immer ansprechbar hilfsbereit gewesen. Für den 68 Jahre alten Held eine Selbstverständlichkeit. Es sei in den vergangenen Jahren „ne ganze Menge Arbeit“ gewesen, „die ich aber für die Vereine gerne gemacht habe“. Bei den Amateuren auf den Plätzen – und nicht samstags und sonntags bei „sky“ – sei „unser Fußball, und da muss er auch bleiben“.
Lob gab es ebenso vom Darmstädter Regionalbeauftragten Hartmut Schwöbel: „Reiner Held war immer authentisch, immer ehrlich, in der Sache manchmal kritisch, aber nie beleidigend und agierte immer in der Sache des Fußballsports.“
Martin Wecht, bislang Helds Stellvertreter und am Samstag einstimmig gewählter Nachfolger, weiß, in welche Fußstapfen er tritt. „Die Latte lag hoch, und er hat sie noch höher gelegt.“ Der Rimbacher, Jahrgang 1961, ist in Sachen Fußball ebenfalls ein alter Hase, sowohl auf der praktischen als auch der administrativen Seite. Als Jugendlicher und Aktiver spielte der Wissenschaftliche Mitarbeiter eines Ludwigshafener Chemieunternehmens beim FSV Rimbach Fußball, war Jugendtrainer, Mitte der Achtziger Pressesprecher und von 1989 bis 2012 Jugendleiter.
Dem Kreisfußballausschuss gehört Wecht seit 2012 an. Sein Ziel: zusammen mit den Vereinen gut durch die nächsten vier Jahre kommen. „Wir sind in einer Zeit des Umbruchs. Es wird Veränderungen geben das erfordert von allen viel Flexibilität.“
An Wechts Seite steht als neuer stellvertretender Kreisfußballwart Thomas Hirschberg. Der Wald-Michelbacher war zuvor unter anderem stellvertretender Kreisschiedsrichterobmann. Im Amt bestätigt wurde Wolfgang Helfrich. Der ehemalige Sparkassenbetriebswirt führt (mit einer sechsjährigen Unterbrechung) seit 1990 die Kasse des Fußballkreises. Rainer Beckerle bleibt Vorsitzender des Sportgerichts. Alle anderen Mitglieder des Kreisfußballausschusses wurden nicht gewählt, sondern bestimmt. Gewählt wurde aber der Ort des Kreisfußballtages 2028. Den Zuschlag erhielt der einzige Bewerber SV Affolterbach, der dann sein Hundertjähriges feiert.
Die Bedeutung des Kreisfußballtags, der vom FC Odin Unter-Schönmattenwag anlässlich seines hundertjährigen Vereinsjubiläums ausgerichtet wurde, unterstrich die Liste der Ehrengäste aus Politik und Sport mit – unter anderen – dem Ersten Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf, Wald-Michelbachs Bürgermeister Sascha Weber, Kreistagsvorsitzendem Joachim Kunkel, Sportkreisvorsitzenden Günter Bausewein, Verbandsfußballwart Robert Neubauer, Verbands-Schatzmeister Jörn Metzler und Regionalbeauftragten Hartmut Schwöbel.
Martin Wecht war kaum im Amt, da wartete auch schon der erste Termin: die Meisterschaftsfeier des SV Fürth am gleichen Abend. Wecht nahm’s mit Humor. Und Reiner Held? „Ich bin jemand, der das Ehrenamt liebt“, sagte er in Schönmattenwag. Und so bleibt er dem Fußball auf Hessenebene als Gehfußballexperte und im Kreis als Referent für Freizeit- und Breitensport erhalten. All
Der Kreisfußballausschuss
Kreisfußballwart: Martin Wecht (für Reiner Held): Stellvertreter: Thomas Hirschberg (für Martin Wecht). Schiedsrichterobmann: Andreas Weichert (für Karlheinz Dörsam). Jugendwart: Guido Walter (für Tobias Kleiner).
Karlheinz Dörsam ist Ehren-Obmann
Ehrungen beim Kreisfußballtag
Beim Kreisfußballtag wurden die Verdienste von Verbands- und Vereinsmitarbeitern gewürdigt, u.a. von (von links) Joachim Sauer, Karlheinz Dörsam, Toni Wurzel, Klaus Bitsch, Helmut Knapp, Marcus Haßlöcher, Manfred Schmitt, Jochen Schubert, Klaus-Jürgen Weißmüller und Simon Wecht. © MARKUS KARRASCH
Bergstraße. „Verdiente Mitstreiter unserer Fußballfamilie“ (so Reiner Held) wurden beim Kreisfußballtag in Schönmattenwag geehrt. Besonders heraus stach dabei die Auszeichnung für Karlheinz Dörsam. Dem ehemaligen Kreisschiedsrichterobmann wurde nicht nur die Verbands-Ehrennadel in Silber verliehen, der Nieder-Liebersbacher wurde zugleich von der Versammlung aufgrund der besonderen Verdienste zum Ehren-Kreisschiedsrichterobmann ernannt.
Dörsam ist seit 39 Jahren Unparteiischer, war als B-Schein-Inhaber Trainer von Jugendmannschaften der TG Jahn Trösel, TSG Weinheim und Waldhof Mannheim. Als Unparteiischer leitete er Spiele bis zur Gruppenliga, arbeitete als Lehrwart, stellvertretender Obmann und von 2008 bis 2024 als Obmann der Bergsträßer Schiedsrichtervereinigung.
Große Verdienstnadel: Ramona Delp (SV Winterkasten), Markus Essel (Tvgg Lorsch), Uwe Oberle (SV Scharbach), Simon Wecht (SV Fürth), Klaus-Jürgen Weißmüller, Jan Turinski (beide FC 07 Bensheim), Simon Heß (Starkenburgia Heppenheim), Gerhard Hoecker (SSG Einhausen).
Ehrenbrief des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV): Manfred Schmitt, Jochen Schubert, Hans-Josef Wiegand (alle SV/BSC Mörlenbach); Marcus Haßlöcher, Silvia Beckerle, Marco Schwaier (alle Eintracht Bürstadt).
HFV-Ehrennadel in Bronze: Helmut Knapp, Toni Wurzel, Joachim Sauer (alle FC Unter-Schönmattenwag).
Große HFV-Verbandsehrennadel: Klaus Bitsch (SV Mittershausen) – ohne ihn gäbe es den SV Mittershausen nicht mehr, begründete Reiner Held die höchste Auszeichnung des Verbandes für Verbandsmitarbeiter. all
Quelle: www.wnoz.de