Der Verein macht viel – und viel richtig

von Michael Kochendörfer Quelle: www.wnoz.de

Rimbach. Über ruhigere Fahrwasser, die der FSV Rimbach angesteuert hat, freute sich Steffen Dörr, Vorsitzender des Rimbacher Fußball-Traditionsvereins Blau-Weiß 1950, bei seiner Ansprache zum Neujahrsempfang, den der Verein mittlerweile schon traditionell im Reiterhof To Steki durchführt. In seiner gehaltvollen Rede streifte er nicht nur die markanten aktuellen Eckdaten. Er setzte auch nachdenkenswerte Akzente, zum Vereinsleben und Spielbetrieb überhaupt.

Sportlich lief es beim FSV in der ersten Seniorenmannschaft in der aktuellen Spielzeit 2018/19 nicht so gut. Das weiß niemand besser, als die Rimbacher selber. Dazu braucht man nicht noch eigens Finger in die Wunden zu legen. Dennoch zeigte sich Dörr „bis auf einige Aussetzer“ zufrieden. Schließlich gab es genügend Umstände, die die gegenwärtige Situation erahnen ließen.

Als geräuschlos bezeichnete Dörr die verschiedenen Wechsel in der Trainer-Verantwortung, von Ayhan Özdemir zu Thomas Ginader, Daniel Fath und jetzt zu Klaus Arnold, der das Team bis zum Ende der Saison führt. Wie ein später geführtes Interview von Joschka Pfeifer mit dem neuen 53-jährigen Trainer aufzeigte, ist auch Arnold recht zuversichtlich, mit dieser Mannschaft die Klasse halten zu können, insbesondere nachdem er die letzten erfolgreichen Spiele gesehen hat: „Die Qualität reicht aus.“

Die gewünschte Konsolidierung, die Verteilung der Arbeit auf mehrere Schultern in der Vorstandsarbeit, so fuhr Dörr fort, ist eingetreten. Auch die Nachwuchsarbeit im Kinder- und Jugendbereich läuft sehr gut: „Es gibt genügend Zulauf und wir haben genügend Betreuer und Betreuerinnen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich umschaut.“ Er führte die erfolgreichen Veranstaltungen wie das Mountainbike-Festival, das Hobbyturnier und Kooperationen mit anderen Vereinen zu den großen Festen Rimbachs und zur Nikolaus-Party, die (zum Teil in leicht veränderter Form) fortgeführt werden sollen, auf.

Dazu gab er noch einige Maxime heraus: „Unser Ziel sollte es sein, dass Jugendliche auf der Schwelle zum Seniorenalter erst gar nicht auf die Idee kommen, zu wechseln. Sie sollen noch stärker ins Vereinsleben eingebunden sein.“ Gleiches gilt für die Spieler im Soma- und AH-Alter, die nach Dörrs Worten in der Mitarbeit die eigentlichen Säulen des Vereins sein sollten: „Tätigkeitsfelder gibt es zur Genüge.“

Schließlich wünschte er sich, dass der FSV auch auf seine Arbeit im Sport und als wichtiger Bestandteil im Gemeindeleben Rimbachs stolz ist: „Lasst uns diese Erfolge gemeinsam feiern. Der FSV macht sehr viel und viel mehr richtig als falsch.“

Diesen Ball nahm dann auch Bürgermeister Holger Schmitt in seinen Begrüßungsworten auf: „Ihr seid einer der großen Vereine, die Rimbach bekannt gemacht haben.“ Den Spielern und jüngeren Aktiven sprach er im Hinblick auf Betreuer und Trainer auch etwas ins Gewissen: „Fußballer brauchen auch mal jemanden, der sie zwingt, die eigenen Qualitäten zu entfalten.“ Sie sollten zulassen, „gefördert zu werden“. Unter dem von ihn gern geäußerten Begriff „Rimbach tut gut, der FSV Blau-Weiß tut gut“, sagte er schließlich: „Eine Stunde Arbeit beim FSV ist mehr wert, als eine Million Facebook-Einträge.“

Wie gut die FSVler arbeiten können, wie sie zu feiern verstehen, und einen Neujahrsempfang gestalten können, zeigte auch das sehr unterhaltsame, witzige, aber auch niveauvolle Rahmenprogramm auf, mit den Musikerinnen Christina Schütz, Jule Schwarzbach und Andriana Kouvaras. Das von Joschka Pfeifer ausgeknobelte Sportquiz zielte auf einige sehr historischen Ereignisse ab, die jedem Fußball-Fan bekannt sein sollten (wie hoch verlor Deutschland bei der WM 1954 im Gruppenspiel gegen Ungarn? – 3:8), beinhaltete jede Menge Fangfragen, Regeländerungen und spezifische Kenntnisse zum FSV Rimbach selbst. Da taten sich auch einige sehr verdienten FSV-Cracks sehr zur Freude des Publikums doch sehr schwer. Lustig war’s auf alle Fälle. mk

Für ihr rundes Jubiläum der Zugehörigkeit wurden beim FSV Rimbach weitere Mitglieder geehrt. Dank wurde den „stillen Helfern im Hintergrund“ gesagt.

50 Jahre Mitglied sind Gerhard Schmitt Karl-Peter Altendorf und Rüdiger Lammer.

Für 25 Jahre wurde Matthias „Matze“ Kadel geehrt; Simon Saal für zehn Jahre ununterbrochenes Spielen in den Seniorenmannschaften.

Wichtige Helfer des Vereins sind Johanna Diehm (zuständig für Trikots), Edeltraud Wolfinger (Reinigungsdienste) und die Physiotherapeuten Sabrina Horbach und Dirk Bangert.

Richard Weidmann erhielt Dankesworte für seine Schiedsrichtertätigkeit und dafür, dass er an Sonntagen eine Ballspielgruppe für die Allerkleinsten organisiert.

Schließlich wurde noch Anita und Peter Schmitt zur Goldenen Hochzeit gratuliert.

Das Schätzspiel hat Edeltraud Wolfinger gewonnen. Sie kennt sich eben aus auf „ihrem“ Sportplatz. Zu raten war die Anzahl der Bälle, die auf den Platz passen. Es sind 154 802. Wolfinger schätzte 160 000.

Auch in schlechten Zeiten engagiert

Rimbach. Ein Verein lebt von seinen fleißigen, zuverlässigen Mitarbeitenden und Helfenden in allen Bereichen, um den Sportbetrieb und das gesellschaftliche Zusammenleben aufrecht und lebendig halten zu können. In diesem Jahr schien es beim Neujahresempfang des FSV Rimbach so, dass Vorsitzender Steffen Dörr und sein Stellvertreter Roland Rettig ein besonderes glückliches Händchen mit ihrer Liste hatten; soll heißen, die richtigen Leute feiern ausgerechnet in diesem Jahr ein rundes Jubiläum der Vereinszugehörigkeit oder sie wurden für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet.

Das gilt allen voran für Jan Bechtel (Goldene Ehrennadel), Thomas Ginader (Silber) sowie Lisa-Marie Schmid und Niklas Pfeifer (Bronze). Ellenlang waren jeweils die von Dörr gegebenen Begründungen. Bechtel hat alles beim FSV durchlaufen, was es zu durchlaufen gibt, hat auch schon (fast) alle Ehrungen bekommen. Das schwierige Amt des Rechners hat er mittlerweile auch schon fast zehn Jahre inne. Vor allem aber, so Dörr, „stellt er sich allen Situationen, in denen der Verein auch einmal durch schlechte Zeiten geht und übernimmt Verantwortung“.

Kaum noch in Worte zu fassen ist das Engagement von Tommy Ginader – gerade in Krisenzeiten. Er hat die sportliche Leitung inne, ist Jugendtrainer und sprang sogar noch als Interimstrainer bei der Ersten ein. Seine gute Vernetzung auch außerhalb des Vereins hat dem FSV nun den neuen Trainer Klaus Arnold beschert.

Niklas Pfeifer wurde für sein Engagement als Schiedsrichter, als Bindeglied zwischen Seniorenkader und Vorstand sowie für das Organisieren von Arbeitsdiensten geehrt. Ein Nein hat der Verein auch noch nie von Lisa-Marie Schmid gehört. Seit letzten Jahr ist sie jetzt auch noch Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses und Mitglied des engeren Vereinsvorstands. Dörr: „In dieser Zeit hat sie zusammen mit ihrem Team die Abläufe rund um den Spielbetrieb in geordnete Bahnen gelenkt.“

Umfangreich war die Laudatio, die Dörr auf Karl-Peter Diehm hielt. Ihm wurde nach nunmehr „60-jähriger Mitgliedschaft“ die Ehrenmitgliedschaft angetragen. Ellenlang ist seine Biografie für den FSV, vom Jugendtrainer über den Spielausschuss bis zum AH-Obmann. Bis heute ist er Platzordnerobmann. Und für die Spieler gehört es „seit 2006 zum Ritual, an ihm und seinem Stammplatz vorbei einzulaufen“. Ehrenmitglied ist er nun laut Dörr wegen seines „lebenslangen Interesses an Unterstützung und Entwicklung des Vereins“. mk

Bild: Michael Kochendörfer