Spielertrainer Amir Duric vor den Spuren des Corona-Hygiene-Konzeptes: Im Hintergrund sind die gelben Abstandsmarkierungen deutlich sichtbar
In den nächsten Wochen, natürlich auch während der Saison, wird sich die „Rimbacher Redaktion“ immer wieder kurzfristig Personen aussuchen, die aktiv oder auch passiv dem FSV wohlgesonnen sind und diese zum Interview bitten. Dies können der Spielertrainer oder das Trainergespann sein, einzelne Spieler oder der Spieler des Tages aus Rimbacher Sicht, aber auch Betreuer und Zuschauer des FSV sollen hier ein kurzes Statement zum Spiel, dem Verein oder zur eigenen Person aus freien Stücken und unter Einhaltung der Datenschutzrichtlinien abgeben.
Beginnen wollen wir mit den Neuzugängen des FSV zur Saison 2020/21 und da steht uns natürlich zuerst der Spielertrainer Amir Duric, Rede und Antwort. Der „verlorene Sohn“ ist wieder heimgekehrt, so könnte die Überschrift zu unserem ersten Interviewpartner lauten, denn nach zwei Jahren „Wanderschaft“ im Karlsruher Raum, tritt Amir seine erste Stelle als Spielertrainer bei seinem Lieblingsverein an. Verabschiedet hatte sich Amir damals im Mai 2018 nach sechs Jahren in Blau Weiß mit einem Dreierpack gegen den SV Winterkasten und einer Kopie des Fallrückziehers von Gareth Bale aus dem CL-Finale. Aber nicht nur dieses Tor, auch die danach folgende Szene mit dem Trikot zu Ehren des verstorbenen Reiner Schmid bleibt vielen als Gänsehautmoment in Erinnerung und es flossen Tränen auf Rimbacher Seite. Auch jetzt noch, vor dem eigentlichen Interview, äußert sich Amir nur positiv über die Rimbacher und bedankt sich vor allem bei Steffen, Jan, Thommy und dem verstorbenen Reiner Schmid für die damalige Unterstützung und den Rückhalt auch in schwierigen Zeiten. Der Kontakt zwischen dem FSV Rimbach und Amir ist eigentlich nie ganz abgebrochen und so dürfen wir uns auf eine hoffentlich lange Zeit mit ihm freuen.
RiRe: Warum hast du dich wieder für den FSV entschieden und wie kam der „intensivere“ Kontakt zustande?
Amir: Die Nähe zu meiner Familie, insbesondere zu meiner Tochter, die hier in Rimbach wohnt, war natürlich ausschlaggebend für den Wechsel zum FSV. Eigentlich gab es schon lose Kontakte mit Thommy, zur Rückrunde als Spieler aufzulaufen und den dann scheidenden Trainer Klaus Arnold zu beerben. Aber der SSV Mühlburg hat mir keine Freigabe erteilt, so dass der Wechsel erst jetzt geklappt hat. Außerdem war Rimbach schon immer eine Herzenssache für mich und ich möchte mich nochmals bei den Verantwortlichen des Vereins bedanken für das Vertrauen in meine Person.
RiRe: Kennst du einige deiner Mitspieler noch oder schon?
Amir: Na klar, mit Hüseyin, Ermin, Dominik und Daniel habe ich ja schon zusammen gespielt. Die restlichen jungen Wilden werde ich schnell kennenlernen.
RiRe: Wie wurdest du von den Mitspielern und den Offiziellen aufgenommen?
Amir: Ich wurde mit offenen Armen hier in Rimbach empfangen, ich bin ja auch nicht im Streit vor zwei Jahren gegangen. Die jungen Spieler waren am Anfang ein bisschen skeptisch, aber die bisherigen Trainingseinheiten bei fast voller Mannschaftsstärke zeigen, dass ich auf einem guten Weg bin.
RiRe: Auf was für einen Spielertyp und auf was für eine Spielweise der Mannschaft dürfen sich die Anhänger des FSV freuen?
Amir: Ich bin ein Vollblutstürmer und ein Siegertyp, dass klingt jetzt vielleicht ein bisschen überheblich, aber ich gehe auf den Platz und will immer gewinnen. Mein Einsatz über 90 oder auch mehr Minuten beträgt immer 100 % und da kann sich die Mannschaft auf mich verlassen. Nach den beiden Jahren mit den meisten Gegentoren und den wenigsten geschossenen Toren, habe ich ja nicht nur eine Baustelle und für mich geht es erstmal darum, die Defensive stabiler zu machen, gleich dem Sprichwort: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften. Mit einem Zwinkern fügt er gleich noch hinzu: Das soll nicht überheblich sein, wir sind mit Sicherheit kein Meisterschaftskandidat. Vielmehr will ich versuchen, die Mannschaft Fußball mit viel Ballbesitz spielen zu lassen und geduldig zu bleiben.
RiRe: Was sind deine Ziele mit der Mannschaft?
Amir: Die Mannschaft soll auf dem Platz ruhiger agieren und nicht in Hektik oder Panik geraten bzw. verfallen. Ich möchte das Team, also damit auch jeden einzelnen Spieler, der ein wichtiger Puzzlestein für die Mannschaft ist, taktisch und spielerisch verbessern.
RiRe: Zwei persönliche Fragen habe ich noch, wer ist dein Idol?
Amir: Ein Idol habe ich nicht, aber ich war ein Fan von Ronaldinho und bin absoluter Lionel Messi-Fan.
RiRe: Hast du ein bestimmtes Ritual vor den Spielen?
Amir: Ein Ritual kann man das nicht nennen, aber ich motiviere mich vor jeder Partie mit der Musik aus meiner Heimat Bosnien.
RiRe: Danke Amir, für das offene und ehrliche Interview und viel Glück beim und mit dem FSV.
*RiRe = Rimbacher Redaktion
Bericht, Interview und Bild: Wolfgang Blümle