Rimbachs Spielertrainer Amir Duric (rechts im Laufduell mit Jannik Rauch) bleibt nach dem 4:1-Sieg in Zotzenbach mit dem FSV an der Tabellenspitze. Bild: Sascha Lotz
Derbysieger, Derbysieger und Spitzenreiter, Spitzenreiter- Sprechgesänge ertönten gestern Abend noch lange nach dem Schlusspfiff der souverän leitenden Schiedsrichterin Nicole Maurer auf dem Zotzenbacher Sportgelände. 150 Rimbacher Fans und die 17 Spieler strahlten mit dem Flutlicht um die Wette und feierten mit etlichen „La Ola`s“ einen hochverdienten 4:1 Auswärtssieg, einem Derbyerfolg nach dem sich ganz Rimbach so lange gesehnt hatte. Als wäre das alles nicht genug, erklang zwei Stunden nach der Partie immer noch die FSV-Vereinshymne „Blau und Weiß“ aus dem Kabinentrakt der Gäste.
So genau konnte sich ad hoc niemand mehr an den letzten Sieg in einem Verbandsspiel beim Stadtrivalen erinnern, lediglich der Pokalerfolg nach Elfmeterschießen am 18.09.2018 blieb da noch hängen. Lange Recherchen ergaben dann, dass der letzte Derbyerfolg (2:1) in Zotzenbach vom 11.11.2012 datierte, allerdings muss man dazu erwähnen, dass die beiden Teams nicht immer in der gleichen Klasse gespielt haben. Das aber nur am Rande, denn wir sind ja jetzt im hier und heute und das bedeutet eine makellose Bilanz nach vier Spieltagen, mit 12 Punkten und 15:4 Toren!!! Wer hätte das bei diesem schweren Auftaktprogramm gedacht? Doch Spielertrainer Amir Duric, der mit seiner Mannschaft natürlich hochzufrieden war, blieb kurz nach dem Sieg, auch im Überschwang der Gefühle bodenständig und sagte:“ Unser Saisonziel bleibt ein Platz unter den ersten Fünf, die Runde ist noch sehr lange und da kann viel passieren.“
Auf dem Platz begann seine Elf hochkonzentriert und hochmotiviert bis in die Haarspitzen die Begegnung. Nach kurzem Abwarten, nahm die Partie schon nach drei Minuten an Fahrt auf und Amir Duric prüfte zum ersten Male den Keeper der Hausherren, der den Schuss aber über die Latte lenkte. Der Zotzenbacher Schlussmann avancierte am Ende zum Besten, aber auch zum unglücklichsten Spieler der Gastgeber. Auch der heimische FSV hatte nach fünf gespielten Minuten die erste Schusschance, die jedoch knapp neben das Tor ging. Die nächste Gelegnheit ließ nicht lange auf sich warten, denn in der 7. Minute bewies Patrick Feller wieder seinen Torinstinkt und nickte nach einem Freistoß von Christian Kohl zur Führung ein.
Danach „brannten“ die Gäste ein spielerisches Feuerwerk ab und hatten gute bis sehr gute Möglichkeiten fast im Minutentakt. Doch weder Amir Duric, Gianluca Müller oder Timo Spies konnten nachlegen. Die Hausherren versuchten es zumeist mit langen Bällen, die aber immer von der aufmerksamen Hintermannschaft und Julian Blümle abgelaufen wurden. In der 25. Minute konnte Amir Duric nur durch ein Foul im Strafraum gebremst werden und zum Leidwesen der Rimbacher bewahrheitete sich das alte Sprichwort, dass der Gefoulte nie selbst schießen soll. Der Keeper ahnte die Ecke und hielt den eigentlich gut platzierten Ball. Zwar scheiterte kurze Zeit später noch Christian Kohl mit einem Freistoß, aber danach merkte man schon den Rimbachern an, dass sie an diesen vergebenen Großchancen zu knabbern hatten und die Hausherren bekamen für knapp 10 Minuten Oberwasser. In dieser kurzen Phase entstand dann auch die dickste Möglichkeit der Zotzenbacher im ersten Durchgang, als ein Steckpass durchkam und der Ball nur knapp neben das Tor bugsiert wurde. Mit diesem zu „dünnen“ Spielstand wurden die Seiten gewechselt.
Der FSV machte danach weiter, wie er die Partie begonnen hatte, souverän im Spielaufbau und gleich wieder torgefährlich. Patrick Feller verpasste in der 51. Minute den Spielstand zu erhöhen und auch Amir Duric scheiterte in der 60. Minute am Schlussmann der Gastgeber. Die darauf folgende Ecke aber hatte es in sich. Rimbachs Spielertrainer passte kurz aufs Strafraumeck und der eingelaufene Timo Spies hämmerte den Ball zum 0:2 ins Tor. Das war einstudiert. Riesengroßer Jubel und Erleichterung natürlich beim Team und dem mitgereisten Anhang, endlich hatte man sich belohnt. Jetzt überließen die Gäste dem Gegner ein wenig das Spiel und verlegten sich aufs Kontern, diese 10 Minuten nutzen dann auch die Zotzenbacher zu ihren Gunsten auch. Zuerst klatschte in der 69. Minute eine verunglückte Flanke an die Latte und eine Minute später fiel dann der Anschlusstreffer. Bei einem weiten Einwurf in den Strafraum, sprang der Ball zweimal über einen Rimbacher Abwehrspieler und der eingewechselte Patrick Richter vollstreckte aus 6 Metern.
Jetzt war Stimmung in der Bude, der heimische FSV versuchte nachzulegen und lief in die Rimbacher Konter. Zuerst vergab noch Amir Duric den dritten Treffer, als er eigentlich am Torwart schon vorbei war, dann flankte Gianluca Müller von rechts auf den links mitgelaufenen Ermin Karadolami. Der nahm den Ball direkt und zog ihn aus einem unmöglichem Winkel aufs Tor. Dabei bekam der Ball einen wahnsinnigen Drall, so dass ihn der Torhüter des FSV Zotzenbach sich selbst ins Tor beförderte. Unglücklich gelaufen für den gastgebenden FSV, aber hochverdient für Rimbach. Das war der Genickbruch und in der 81. Minute erhöhte der eingewechselte Nico Pfahl, nach schöner Vorarbeit von Ermin Karadolami auf 1:4. Die letzten Minuten bis zum Schlusspfiff waren nun ein Schaulaufen für die Gäste, die den Ball nun routiniert und abgezockt in ihren eigenen Reihen hielten, bevor nach dem Abpfiff die große Sause startete.
Gianluca Müller, FSV Rimbach:
Wir haben heute einen hochverdienten Sieg eingefahren, wobei wir am Anfang etwas abwartend gespielt haben, aber dann das Spiel an uns gerissen haben. Die frühe und verdiente Führung hat uns natürlich in die Karten gespielt, der verschossene Elfmeter hat uns aber schon ein wenig wehgetan. Die nächsten 10 Minuten haben wir dann nachgelassen und Zotzenbach hatte seine Möglichkeit auf den Ausgleich, der aber zu diesem Zeitpunkt eigentlich unverdient gewesen wäre. Danach hatten wir das Spiel wieder unter Kontrolle und haben dann spät unsere Chancen genutzt. Das Derby haben wir mit viel Laufbereitschaft und Kampf angenommen. Der dritte Treffer war der Knackpunkt und zum Schluss haben wir das dann souverän runtergespielt. Die Stimmung war geil und die Unterstützung der Fans hat uns immer gepusht.
Lars Bangert, FSV Zotzenbach:
Ich brauche jetzt erstmal eine Woche Urlaub….
FSV Eintracht Zotzenbach – FSV Blau-Weiß Rimbach 1:4 (0:1)
Zotzenbach: Dominik Schuch – Florian Weis, Kristof Wecht, Miko Boml, Denis Neumann, Jannik Rauch (Jan Hufnagel), Lars Bangert, Marco Weber (Sinan Kusci), Cem Aydogan, David Rauch, Steffen Sattler (Patrick Richter).
Rimbach: Julian Blümle – Hüseyin Sönmez, Jonas Olejniczak, Christian Kohl, Okan Ceneli (Christopher Schwind), Timo Spies, Gianluca Müller, Robin Hechler, Patrick Feller (nico Pfahl), Amir Duric, Felix Plücker (Ermin Karadolami).
Tore: 0:1 Feller (7.), 0:2 Spies (61.), 1:2 Richter (71.), 1:3 Karadolami (79.), 1:4 Pfahl (82.).
SR.: Nicole Maurer / SV Studernheim
ZS: 250
VK.: Schuch pariert Strafstoß von Duric (15.)
Zotzenbach. Klarer Sieg für den FSV Rimbach im Derby der Fußball-Kreisliga B: Der Tabellenführer bestätigte seine Dominanz mit dem 4:1 in Zotzenbach letztendlich eindrucksvoll und bleibt unangefochten an der Tabellenspitze. „Wir haben uns mehr erhofft, aber gegen die bessere Mannschaft verloren“, musste Zotzenbachs Vorsitzender Roland Agostin neidlos anerkennen. In der ersten Hälfte hatten die Gäste die besseren Chancen, so durch einen Freistoß von Patrick Feller und einen Schuss von Christian Kohl. Spielertrainer Amir Duric hätte bereits früh für eine Vorentscheidung sorgen können, doch er verschoss einen Elfmeter gegen Torwart Dominik Schuch. Für Zotzenbach hatte Steffen Sattler in der 35. Minute eine gute Möglichkeit, aber er schoss frei vor dem Tor vorbei. Nach der Pause kamen die Einheimischen zwar besser ins Spiel, konnten es aber trotz des Anschlusstreffers und des dadurch folgenden Aufwinds nicht mehr drehen. Das unglückliche 1:3 nach einem Torwartabpraller bedeutete die Vorentscheidung.
Quellen: www.wnoz.de und Wolfgang Blümle