Der FSV Rimbach geht als Verfolger in die Rückrunde der Kreisliga A. Trainer Marcel Reibold will die Mannschaft fußballerisch weiterentwickeln
Patrick Feller geht auch in der Rimbacher Mauer voran, Felix Plücker, Timo Spies und Manuel Kohl (von links) folgen ihm beim Freistoß. Der FSV Rimbach liegt auf Platz vier nach der Vorrunde noch aussichtsreich im Rennen.
Platz fünf und drei und jetzt wieder zur Winterpause Platz vier: Der FSV Rimbach kann sich seit dem Wiederaufstieg in der Fußball-Kreisliga A immer wieder gut behaupten – für ganz oben reicht es aber (noch) nicht. Aber wer weiß, die Rimbacher gehen mit vier Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten Starkenburgia Heppenheim im neuen Jahr in die Rückrunde. Und selbst Tabellenführer TSV Aschbach, der zwischenzeitlich schon enteilt schien, ist mit fünf Punkten Vorsprung in Reichweite.
Schnelle Entscheidung
„Der Aufstieg ist nicht das Ziel“, bleibt FSV-Trainer Marcel Reibold gelassen. Der 37-Jährige ist mit dem Abschneiden seiner Mannschaft, die aus echten Rimbachern oder Spielern mit Bezug zum Ort besteht, sehr zufrieden: „Platz vier entspricht unseren Möglichkeiten.“ Natürlich habe es nach dem verpassten Aufstieg in der vergangenen Saison bei so manchen insgeheim Erwartungen gegeben, diesmal den großen Wurf zu landen. Doch Reibold relativiert das. „Es ist für uns schwer, Spieler zu finden, weil die bei uns wirklich nichts bekommen – auch wenn mir das viele nicht glauben“, sagt der Trainer, der bereits verlängert hat und somit in eine dritte Saison geht. Reibold versteht sich gut mit der Sportlichen Leitung um Thomas Ginader und Joschka Pfeifer, und auch sonst passt alles, „sodass es schnell entschieden war“.
Es hat sich herumgesprochen, dass in Rimbach Spieler, die aus unteren Klassen kommen, ihre Chance nutzen können. Darauf ist Reibold schon ein wenig stolz, der das auch auf das Spielsystem zurückführt. Notgedrungen (aus der Jugend kommt auch im Sommer niemand dazu) müssen die Rimbacher schauen, wo Spieler bei anderen Vereinen vielleicht nicht wie erhofft zum Zuge kommen – Reibold bietet eine Alternative an.
Neuzugang Mathis Neumann
So wie jetzt auch für Mathis Neumann, der nach einem halben Jahr bei der TG Trösel nach Rimbach wechselt. Zuvor spielte der Birkenauer in der zweiten Mannschaft des VfL. Für den FSV ist der Offensivspieler eine hoffnungsvolle Verstärkung – gerades angesichts des Verletzungspechs. Simon Hechler und auch Daniel Roik, die sich beide im Herbst verletzten, fallen noch aus. Auch Noah Hinterreiter und Darius Zielonkowski sowie zeitweise Philipp Klische und Loris Ginader fehlten. Und dann war auch noch die Rimbacher „Lebensversicherung“ Patrick Feller im Urlaub, als der FSV Rimbach zum Spitzenspiel nach Aschbach fuhr.
Nach der 0:3-Niederlage am 16. November war nicht nur Reibold klar, dass man sich jetzt erst mal wieder hinten anstellen muss. Auch das Hinspiel in Rimbach hatte der FSV mit 2:3 gegen Aschbach verloren, 1:4 endete das Heimspiel gegen Heppenheim. Durch die Aschbacher 4:6-Niederlage im letzten Spiel des Jahres gegen den Tabellendritten FSG Bensheim und zuvor das 2:2 bei der FSG Riedrode II ist die Spitze noch einmal enger zusammengerückt. Der FSV Rimbach konnte seine beiden letzten Spiele gegen SC Rodau (5:2) und TV Lampertheim (6:4) gewinnen und geht nun als Verfolger ins erste Spiel am 9. März in Riedrode. Danach kommt gleich donnerstags die TG Trösel, ehe die FSG Bensheim zu Gast ist. Kein leichter Wiederbeginn, „aber immerhin wissen wir danach, wohin die Reise geht“, sagt Reibold. Ziel bleibt es jedenfalls einen Platz unter den ersten fünf zu belegen. Für dieses Vorhaben darf man sich aber nicht mehr viele Punktverluste erlauben.
Auswärts mehr Punkte geholt
Einige Male verspielten die Rimbacher kurz vor Schluss noch eine Führung oder erwischten wie bei der 3:4-Heimniederlage gegen den Tabellenvorletzten ISC Fürth einen rabenschwarzen Tag. Auffallend ist der Blick in die Statistik, wo die Rimbacher auswärts in acht Spielen 19 Punkte holten und damit zweitbeste Mannschaft sind. Zu Hause gab es dagegen in zehn Spielen nur 17 Punkte.
Abseits von Punkten und Platzierungen soll sich die Mannschaft fußballerisch weiterentwickeln – das ist für Reibold ganz wichtig. „Von den Gegnern bekommen wir öfter bestätigt, dass wir einen sehr guten Fußball spielen“, sagt Reibold und weiß, dass sich das die Mannschaft unter seiner Führung hart erarbeitet hat. Im Kreispokal stehen die Rimbacher nach den Siegen gegen die Kreisoberligisten Olympia Lorsch und KSG Mitlechtern im Viertelfinale und haben dort noch vor dem Rückrundenstart Heimrecht gegen Eintracht Bürstadt. Reibold: „Das ist für uns schon ein Highlight und wir wollen jetzt auch ins Halbfinale.“ In der vergangenen Runde schaffte das B-Ligist TSV Gras-Ellenbach, der dann in der Vorschlussrunde an Eintracht Wald-Michelbach scheiterte.
Mannschaft bleibt zusammen
Mit 18 Toren, darunter ganz wichtige Treffer, ist auf Patrick Feller im Sturm wieder Verlass. Und Reibold ist froh, so einen Mann im Team zu haben. Mit Leon Schimunek und Christian Kohl in der Defensive sowie Timo Spies im zentralen Mittelfeld, aber auch Vorlagengeber Felix Plücker und Dribbelkönig Robin Hechler haben die Rimbacher Korsettstangen.
Die Rimbacher Mannschaft wird im Großen und Ganzen auch in der nächsten Saison zusammenbleiben. Dem Trainer ist durchaus bewusst, „dass einige Spieler Angebote bekommen. Umso höher ist es zu bewerten, wenn sie uns die Treue halten“.
Quelle: www.wnoz.de
veröffentlicht am 27.12.2024 in der Odenwälder Zeitung