
Nach einer Rekordsaison beim FC Fürth II mit 52 Toren wechselt der 36-Jährige als Co-Trainer und Spieler zurück zu seinem Herzensverein. Was hinter seiner Entscheidung steckt – und welche sportlichen Ziele er in der Kreisliga A verfolgt.
von Bernd Graber Quelle: www.wnoz.de
Der beste Torjäger im Kreis Bergstraße war kurz davor, seine Karriere zu beenden: Als für Amir Duric klar war, dass es für ihn als Spielertrainer des FC Fürth II nicht weitergehen würde, „dachte ich ans Aufhören“, sagt der 36-Jährige. 52 Tore erzielte Duric in der Fußball-Kreisliga C für die neu gegründete zweite Mannschaft der Fürther und schaffte zusammen mit seinem Co-Spielertrainer Yannic Riesinger den Aufstieg in die Kreisliga B. So viele Treffer erzielte Duric noch nie.
Und die 52 Tore, auch wenn sie in der C-Liga fielen, muss man erst mal schießen. Andreas Adamek ist mit 38 Toren in der Kreisoberliga für Meister FC Fürth übrigens der zweitbeste Bergsträßer Torjäger. Dahinter folgt Jasmin Huseinovic, der für Aufsteiger FSG Bensheim in der Kreisliga A 35 Mal erfolgreich war.
Der FC Fürth wollte für seine zweite Mannschaft und damit den Gruppenliga-Unterbau einen reinen Trainer, den der Verein mit Sascha Amend fand. „Mir wurde angeboten, als Co-Spielertrainer zu bleiben. Doch das kam für mich nicht infrage“, sagt Duric. Als dann der Anruf vom FSV Rimbach kam, war man sich nach zwei „guten Gesprächen“ (Duric) schnell über die Rückkehr nach zwei Runden einig.
„Rimbach liegt mir am Herzen“
„Rimbach liegt mir am Herzen“, bringt es Duric auf den Punkt, der als Spieler und später auch als Trainer in acht Jahren mit dem FSV Erfolg hatte und 2022 den Aufstieg in die A-Liga schaffte. Vor zwei Jahren folgte der Wechsel als Spieler zum Kreisoberligisten FC Fürth, wo er am Ende der Saison bereits in der zweiten Mannschaft der damaligen SG Fürth/Mitlechtern am Ball war.
„Über die kurzfristige Rückkehr von Amir sind wir sehr glücklich. Nachdem bekannt wurde, dass in Fürth ein Trainerwechsel ansteht, haben wir Kontakt mit ihm aufgenommen. Von beiden Seiten war schnell klar, dass man wieder zusammenarbeiten möchte“, sagt Rimbachs Trainer Marcel Reibold und fügt an: „Amir hat viele Jahre in Rimbach gespielt, er war mein Vorgänger, hat den Verein in die A-Liga gebracht als Spielertrainer. Er wohnt in Rimbach und ihm liegt der Verein am Herzen. Er wird mich als Co-Trainer unterstützen, und ich freue mich sehr, dass er zurück ist.“
Ein neues Gesicht
Sportlich kenne jeder Durics Qualitäten, gerade im Torabschluss. „Das haben wir auch gebraucht, da mehrere Spieler aufgrund der Seuche im letzten halben Jahr nicht mehr oder nur teilweise noch zur Verfügung stehen“, sagt Reibold, der mit seiner Mannschaft lange an der Spitze mitspielte und am Ende auf Platz sechs landete. „Ich hatte gedacht, dass Rimbach aufsteigt. Durch die vielen Ausfälle hat aber dann die Qualität gefehlt. Das war Pech“, sagt Duric, der von seiner neuen alten Mannschaft überzeugt ist. Dabei bekommt Rimbach aber ein neues Gesicht.
Spieler wie der verletzte Leon Schimunek, der zudem aufgrund seines Studiums nach Innsbruck zieht, oder der verletzte Sebastian Alter „werde ich vermissen“, sagt Duric. Auch Daniel Roik und Simon Hechler sowie Benjamin Ahmetovic sind noch länger verletzt. Einziger Abgang ist Farhan Mohammed, der nach Lörzenbach wechselt.
Vorbereitung läuft schon
Mit dem 33 Jahre alten Dennis Proyer und Markus Pulfer (beide TuS Weinheim), dem 17-jährigen Offensivspieler Janis Zielonkowski (Jugend TSG Lützelsachsen), Seymen Bozkurt (TSG Weinheim II), Markus Wichan (zuletzt in NRW aktiv) und dem 18-jährigen Nachwuchstorwart Maximilian Jäger gibt es einige Neuzugänge. Deshalb haben die Rimbacher schon mit der Vorbereitung begonnen, um genügend Zeit zu haben.
Amir Duric hat jedenfalls den Ehrgeiz, sich gut in Form zu bringen, um dann auch in der A-Liga eine tragende Rolle spielen zu können. „Ich weiß, was mich erwartet.“ Darüber wird sich nicht zuletzt sein ehemaliger Sturmpartner und Kapitän Patrick Feller freuen: „Wir haben die B- und A-Klasse gerockt. Patrick ist ein überragender Spieler“, sagt Duric, der sich persönlich einen Platz im oberen Tabellendrittel vornimmt. Schlechter als Platz sechs soll es nicht sein.
Dass es mit der Meisterschaft beim FC Fürth II nicht klappte, kann Duric verschmerzen – auch wenn man lange selbst Erster war. Nach der 1:4-Heimniederlage am 13. April gegen Olympia Lorsch II und dem 2:2-Unentschieden eine Woche später gegen die SG Brandau/Gadernheim II sei ihm aber klar gewesen, dass sich die Lorscher mit ihrem Restprogramm den Titel nicht mehr nehmen lassen würden. „Das Ziel Aufstieg wurde erreicht“, sagt Amir Duric, der auch gerne beim Saisonabschluss auf Mallorca dabei gewesen wäre, „aber auch so haben wir schön gefeiert“.