FSV Rimbach feiert 75. Geburtstag

Mit einem stimmungsvollen Festkommers werden die Jubiläumsfeierlichkeiten eröffnet. Einweihung des neuen Kunstrasens.


von Stefan Jünger  Quelle:www.wnoz.de

Es ist der große ehrenamtliche Einsatz vieler, vieler Mitglieder, der den FSV Rimbach so besonders macht. Diese Tugend wurde in allen Ansprachen beim Festkommers zum 75-jährigen Bestehen am Freitagabend hervorgehoben. Und diese Eigenschaft kam sowohl durch die große Zahl der Ehrungen als auch durch die beeindruckende Anzahl an Helfern nicht nur am Auftaktabend des Vereinsjubiläums zum Ausdruck. So stellte Vorsitzender Steffen Dörr dann auch entsprechende Dankesworte an den Beginn seiner Jubiläumsrede.

Schlagzeilen aus Gründungsjahr

Dörr erinnerte an Schlagzeilen aus dem Jahr 1950, in dem der FSV gegründet wurde. Es war damals im September, als sich 57 mutige Männer zusammenfanden, um den neuen Verein ins Leben zu rufen, nachdem vor dem Zweiten Weltkrieg beim KSV Fußball gespielt worden war. Nach 75 Jahren existiere er immer noch, sei ein fester Bestandteil der Bergsträßer Fußballwelt und habe sich zu einer festen Größe des Ortsgeschehens in Rimbach entwickelt. Mit Schmunzeln erinnerte er daran, dass damals der Mannschaftskapitän von der Mitgliederversammlung gewählt wurde. „Diese Diskussionen will ich mir in der heutigen Zeit gar nicht vorstellen“, merkte er dazu an.

Der Verein habe sich damals unter der Federführung des Vorsitzenden Michael Spilger eine Charta gegeben, in der Grundwerte wie Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Einsatzfreude sowie Disziplin und Ordnung festgeschrieben worden seien. Diese fänden sich heute noch in den Verhaltensgrundsätzen, die die Jugendleitung den Nachwuchsteams mit auf den Weg gebe. Ohne solche Werte wäre ein Fußballverein nicht zu managen, unterstrich er und richtete den Blick auf die aktuellen Herausforderungen wie Konkurrenz durch andere Vereine, schulische Mehrbelastung oder den Druck der sozialen Medien, die gerade im Verhalten im Jugendbereich für immer größere Probleme sorgten.

Prächtig entwickelt

Ansonsten habe sich der Verein aber prächtig entwickelt, könne auf eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit blicken, die beiden Seniorenmannschaften spielten in den Kreisligen erfolgreich mit und er verfüge in Zusammenarbeit mit der TSV Auerbach über eine äußerst erfolgreiche Damen- und Mädchenabteilung. Der Verein stehe finanziell auf festen Füßen – ohne Abhängigkeit von einzelnen Großsponsoren – und habe einen voll besetzten, sehr jungen Vorstand, der stolz darauf sei, den FSV im Jubiläumsjahr führen zu dürfen, hob Dörr hervor.

„Wir machen unendlich viel für die Gesellschaft und wir machen sicherlich nicht alles richtig. Aber wir machen noch immer viel mehr richtig als falsch, und darauf kommt es an“, sagte er unter dem Beifall der zahlreich erschienenen Gästen, um anzufügen: „Und deswegen ist mir auch nicht bange, denn mit solch einer geballten ehrenamtlichen Wucht, wie sie auch heute Abend hier spürbar ist, werden wir noch auf lange Zeit sehr viel richtig machen – hoffentlich die nächsten 75 Jahre.“

Sportliches Herz der Gemeinde

Bürgermeister Holger Schmitt hob hervor, dass der FSV das sportliche Herz der Gemeinde bilde. In der langen Zeit habe der Verein viele Höhen, aber auch Tiefen erlebt, gerade darin zeige sich dessen Charakter. Besonders freue ihn, dass die Kinder- und Jugendarbeit schon immer einen großen Stellenwert beim FSV habe. Hier würden Teamgeist und Fairness und damit wichtige Werte für das weitere Leben vermittelt. Er würdigte die jahrelange ehrenamtliche Arbeit, die das Rückgrat des Vereins sei.

Die Glückwünsche des Kreises Bergstraße überbrachte der Kreisbeigeordnete Volker Buser. 75 Jahre bedeuteten viele schöne Erinnerungen an sportliche Erfolge, an gelebte Gemeinschaft. Dies wäre ohne das Ehrenamt nicht möglich. „Es sind die Menschen, die sich oft im Hintergrund, aber mit großer Leidenschaft und Begeisterung für den Verein einsetzen“, betonte er. Dass ein Drittel der rund 400 Mitglieder unter 18 Jahren alt sei, wertete er als ein starkes Zeichen dafür, wie lebendig und zukunftsfähig der FSV sei.

Grußworte und Jubiläumspräsente überbrachten der SV Lörzenbach, der SV/BSC Mörlenbach und der FSV Zotzenbach sowie aus Rimbach die TG und der TC. Vorstandsmitglied Jan Bechtel erinnerte anschließend im Rahmen einer Power-Point-Präsentation an die wichtigsten Ereignisse und Erfolge aus den vergangenen 25 Jahren – die ersten 50 Jahre fanden besondere Erwähnung in der ausgelegten Festschrift.

Im Rahmen der Ehrungen gratulierten der Ehrenvorsitzende des Sportkreises Bergstraße, Günter Bausewein, dem Jubelverein. In besonderer Funktion trat Kreisfußballwart Martin Wecht auf die Bühne, denn er nahm nicht nur Ehrungen vor, sondern wurde für seine jahrelange Arbeit unter anderem als prägender Jugendleiter beim FSV selbst ausgezeichnet.

Medaillen fürs Frauenteam

Medaillen gab es außerdem noch für die Frauenmannschaft des FSV, die in Spielgemeinschaft mit der TSV Auerbach die Meisterschaft in ihrer Klasse erreicht hatte – und das, obwohl sie in der Winterpause ihren Trainer und mehrere Spielerinnen verloren hatte.

Kunstrasen eingeweiht

Pünktlich zur Jubiläumsfeier konnte der FSV die Sanierung des Kunstrasenplatzes abschließen. Beim Festkommers ließ Bechtel den zeitlichen Ablauf und vor allem die finanzielle Dimension des 700.000 Euro kostenden Projekts, bei dem auch noch die Entwässerungsrinne erneuert und ein Blitzschutz eingebaut werden soll, Revue passieren. Die Realisierung wäre ohne den Zuschuss der Gemeinde in Höhe von stattlichen 500.000 Euro nicht möglich gewesen. Vom Land Hessen seien weitere 130.000 Euro gekommen, wobei der Dank auch dem Kreis Bergstraße für die Unterstützung bei der Beantragung galt, denn ein Zuschuss in dieser Höhe werde nur einmal pro Jahr für einen Landkreis gewährt.

Hervorragend sei die Zusammenarbeit mit den beiden Firmen MB-Plan und Becker gelaufen. Der FSV habe nun ein zukunftsfähiges Spielfeld, bei dem ein auf Mais basierendes Granulat verwendet worden sei, wie Planer Matthias Braun unterstrich. „Er wird viele neue Kapitel in der Vereinsgeschichte schreiben“, hob der Bürgermeister hervor.

Der Kreisbeigeordnete Volker Buser hatte den Förderbescheid des Kreises in Höhe von 5.000 Euro mitgebracht. Sportkreis-Ehrenvorsitzender Günter Bausewein hatte den Antrag des FSV noch in seiner letzten Amtszeit bewilligt und es sich deshalb nicht nehmen lassen, den Förderbescheid des Landessportbundes zu übergeben.