Mit Finanzexperte Timo Spies steigen die Rimbacher Aktien

Der 28-jährige Co-Kapitän Timo Spies legt mit A-Liga-Tabellenführer FSV Rimbach fulminant los. Wohin geht die Reise?

Rimbach. Drei Spiele, drei Siege, 16:3 Tore: Der FSV Blau-Weiß Rimbach ist verheißungsvoll in die Fußball-Kreisliga A-Saison gestartet, führt im Tableau als einziges Team mit blütenweißer Weste. „Es läuft gerade sehr gut. Wir schießen viele Tore, sind im Pokal weiter – dennoch sollten wir das eher nicht zu hochhängen“, tritt Routinier Timo Spies lieber auf die Euphoriebremse.

Aus gutem Grund: Auch letzte Saison legte der FSV einen starken Start hin, lag zur Runden-Halbzeit auf Rang drei, nur zwei Zähler hinter Platz zwei. „In der Rückrunde haben wir kaum mehr ein Spiel gewonnen“, erinnert sich Spies ungern an die zweite Saisonhälfte, die geprägt war vom Verletzungspech. „In der Form habe ich das noch nie erlebt. Es haben zeitweise zehn Stammspieler gefehlt.“ So reichte es nur zu Rang sechs.

Er sei deshalb „eher mit einem mulmigen Gefühl“ in die Runde gegangen, sagt der zentrale Mittelfeldspieler. Wobei das erste Pflichtspiel im Kreispokal bei Ligarivale SG Brandau/Gadernheim mit einem frühen 0:2-Rückstand in der Tat nicht gut begann. Doch Rimbach drehte die Partie schon zur Pause zum 4:2, siegte am Ende 6:3 – mit Spies, der das 6:2 erzielte. Auch im ersten Kreisliga-Gastspiel beim FV Hofheim traf der 28-Jährige, markierte beim 4:2-Sieg das wichtige 1:0.

Am Sonntag in Ober-Abtsteinach

Vielleicht sind am Sonntag für Spies aller guten Dinge drei, wenn beim sieglosen Absteiger FC Ober-Abtsteinach das dritte Auswärtsspiel der neuen Saison wartet (15 Uhr). Wenngleich das nicht die Hauptaufgabe des Rimbacher Co-Kapitän ist. „Ich bin mit 28 einer der Ältesten, lasse die anderen gerne an meiner Erfahrung teilhaben. Ich schaue, dass der Spaßfaktor und die Lockerheit nie zu kurz kommen. Manchmal geht man ja vielleicht doch zu verbissen an gewisse Sachen ran“, erläutert der „immer schon Bayern“-Fan, der „als Kind immer Lieblingsspieler“ hatte, aber einen weiterhin nennen kann: „Bastian Schweinsteiger. Das WM-Finale 2014, diese Szenen mit ihm, die man direkt wieder im Kopf hat – für mich das Sinnbild, was Fußball ausmacht“, sagt Spies.

Er selbst bringt auf dem Feld Technik, Passsicherheit und Zweikampfhärte als Stärken ein. Die Spielweise von Trainer Marcel Reibold, der auf schnelles Passspiel setzt, komme ihm sehr entgegen. Ein Faktor für den Raketenstart sei nicht zuletzt Rückkehrer Amir Duric als neuer spielender Co-Trainer. „Er war schon Spielertrainer, als wir von der B- in die A-Liga aufgestiegen sind“, verweist Spies auf einen Punkt, der vielleicht kein schlechtes Omen darstellt. Während Duric zuvor beim FC Fürth II war, spielte Spies einst beim SV Fürth in der Kreisoberliga, ehe sein Studium (Master in VWL) zum Volkswirt in den Vordergrund rückte und er zum FSV Rimbach zurückkehrte. Dort hatte er in der JSG mit Zotzenbach als Bambini begonnen, ehe es in der C-Jugend zum SV/BSC Mörlenbach ging, weil seine Altersstufe nicht zustande kam.

Arbeit im Finanzsektor

Beruflich hat es Timo Spies ins Finanzzentrum nach Frankfurt verschlagen, wo er für den weltweit operierenden Vermögensverwalter Franklin Templeton Investments arbeitet. Der Finanzsektor habe ihn „immer schon fasziniert.“ Die Arbeit sei fordernd, er komme aber auch herum: „Mailand, Kopenhagen, Malta – da war zuletzt einiges los. Ich mag es, viel rumzukommen. Trotzdem zieht es mich auch immer in meine Heimat Odenwald“, verrät er lächelnd. Die Reiselust teilt Spies mit seiner Freundin Isabelle. Nach Madeira gibt es neue Ziele: „Wir haben eine gemeinsame Leidenschaft für die Länder, die wir bereisen wollen“, verrät Spies. Und so stehen Japan und Island als baldige Destinationen an. Bleibt noch die Frage, wohin die Reise Rimbach und ihn nach diesem Raketenstart führen wird… (dbe)

Quelle: www.wnoz.de