Der FSV Rimbach hat es tatsächlich geschafft und Anatolia Birkenau die erste Niederlage seit dem 13. September des vergangenen Jahres (1:2 in Fürth) beigebracht. Damit haben die Blau-Weißen ihren Aufwärtstrend weiter bestätigt und sich auch durch die unglückliche Niederlage in Biblis nicht kirre machen lassen. Die Anatolen waren spielerisch überlegen, konnten sich aber im Abschluß keine zwingenden Torchancen herausspielen. Gefahr drohte dem FSV-Gehäuse allerdings durch viele Standardsituationen und Fernschüsse.
Vor allem in der ersten Halbzeit war der Tabellenführer doch relativ klar überlegen, kam vor allem zu überdurchschnittlich vielen Eckbällen. Nach einer solchen Ecke fiel auch ein Tor, was aber wegen eines Foulspiels (Schubsen) nicht gegeben wurde. Ein Kopfball von Umut Yücel ging über die Latte (37.), einen Schußversuch von Mertkaan Saglam konnte Hüseyin Sönmez erfolgreich blocken (40.). Die Rimbacher kamen im ersten Durchgang kaum zu Entlastungsangriffen, bestachen aber durch eine äußerst konzentrierte Defensiv-Leistung.
Die zweite Halbzeit begann mit dem berühmten „Hallo Wach“ – Effekt für die Rimbacher, die Gäste kamen mit Volldampf aus der Kabine. Zunächst parierte Timo Bickel einen Schuß von Özdemir Gürsoy aus spitzem Winkel (47.) und nachdem sie einen Rückpaß zum Torwart produziert hatten, wurde der fällige indirekte Freistoß zunächst geklärt, die Anatolen kamen aber gleich wieder an den Ball und Özdemir Gürsoy knallte diesen aus 18 m an den Innenpfosten (48.). In dieser Phase etwas überraschend fiel dann das Führungstor für den FSV. Spielertrainer Ayhan Özdemir bediente Heiko Mader per Freistoßflanke, der mit dem Kopf einnetzen konnte (50.).
In der Folge verdienten sich die Rimbacher diese Führung. Ein Schuß von Samir Amini wurde noch über die Latte geblockt und nach einem Angriff über Amir Duric und dessen Vorlage ballerte Amini in der Mitte freistehend, allerdings auch aus vollem Lauf, über den Querbalken (64.). Und irgendwie war es ein Spiel der abgefälschten Bälle – auf der Gegenseite hatte bei einer Flanke von Ömer Yücel noch ein FSV´ler den Ball am Fuß, dieser landete dann als Bogenlampe auf der Latte (66.).
Der Ausgleich für die Anatolia fiel dann genau nach 75 Spielminuten. Ömer Yücel traf per Foulelfmeter nachdem Gürsoy von Sanel Delic gelegt worden war. Aber – und wie genial war das denn – der FSV hatte genau die richtige Antwort parat. Nur eine Minute später setzte sich erneut Mader durch, ging in den 16er und versenkte das Leder zur erneuten Führung im Winkel (76.). Die Anatolen nahmen fortan wieder das Heft in die Hand, doch mehr als ein Fernschuß von Ildem Aydogdu in der Nachspielzeit, den Bickel parierte, ließ die FSV-Hintermannschaft nicht mehr zu. Schiedsrichter Richardo Azzola strapazierte dann noch die Nerven der Rimbacher Fans. 4 Minuten Nachspielzeit hatte er angezeigt, am Ende wurden 7 daraus, ehe der große Jubelsturm endlich losbrechen durfte, der FSV hatte die Sensation geschafft und den türkischen Tabellenführer geschlagen.
Der Sieg erwies sich im Nachhinein als umso wichtiger, denn auch die Konkurrenz aus der unteren Tabellenregion war eifrig am punkten. Für die Rimbacher gilt es nun, den positiven Trend auch beim eminent wichtigen Nachholspiel in Ober-Abtsteinach weiter zu bestätigen. RR
FSV Rimbach – Anatolia Birkenau 2:1 (0:0)
FSV Rimbach:
Timo Bickel – Lukas Schimunek, Sebastian Alter, Rainer Fiebiger, Sanel Delic, Elvis Alimi (46. Heiko Mader), Ayhan Özdemir, Hüseyin Sönmez, Samir Amini, Nicolas Sanchez (86. Nicolas Merker), Amir Duric.
Anatolia Birkenau:
Vedat Cihan – Serdar Kilic (65. Ildem Aydogdu), Erkan Abaza (70. Onur Güngör), Cihad Subasi, Umut Yücel, Özdemir Gürsoy, Tayfun Er, Nedim Özbek, Ömer Yücel, Saban Atav, Mertkaan Saglam.
Tore: 1:0 Mader (50.), 1:1 Ömer Yücel (75./FE), 2:1 Mader (76.).
SR.: Richardo Azzola / TuS Altrip
ZS.: 200
VK.: Keine