Schon 55 Mal konnte der FSV Rimbach in dieser Saison ein Tor bejubeln. Der Tabellenführer feierte 13 Siege, spielte dreimal unentschieden und kassierte zwei Niederlagen. Bild: Fritz Kopetzky
Mit seinen teilweise höherklassig erfahrenen Neuzugängen war dem FSV Rimbach vor der Saison in der Fußball-Kreisliga B einiges zugetraut worden, letztlich lief es aber noch besser, als es sich die Verantwortlichen vorstellten: Der Tabellenführer hat mit 42 Punkten zur Winterpause ein kleines Polster auf den Zweiten SV/BSC Mörlenbach (37) – die SG Hüttenfeld (33) und der TSV Hambach (30) scheinen fast schon abgehängt.
Also ist der Weg nach drei Jahren zurück in die A-Liga frei? Thomas Ginader, der Sportliche Leiter, hält den Ball lieber flach. „Es ist erst eine Halbserie gespielt. Der Aufstieg wird kein Selbstläufer“, sagte Ginader, zumal zu Saisonbeginn einige Gegner die Rimbacher nach deren dürren Jahren wohl etwas unterschätzt hatten. „Das wird ihnen nicht mehr passieren. Wir haben es selbst bei der 2:5-Niederlage in Hofheim gesehen. Jeder will dem Spitzenreiter ein Bein stellen“, sagte Ginader und erwartet eine schwere Rückrunde, auch weil man bis auf Mörlenbach alle „Brocken“ wie Hambach oder Hüttenfeld auswärts habe.
Neuformierte Mannschaft
Die Vorgabe zu Saisonbeginn war für die neuformierte Mannschaft um den Spielertrainer Amir Duric ein Platz zwischen eins und sechs. Immerhin mussten viele neue Spieler integriert werden, und die Rimbacher wussten zunächst selbst nicht so genau, wo sie stehen. Das sollte sich aber schnell ändern. Die Odenwälder starteten mit fünf Siegen und zwei Unentschieden – erst Ende September gab es mit dem 1:2 zu Hause gegen den TSV Weiher die erste Niederlage. „Der gesamte Verein ist megastolz auf die Mannschaft“, sagte der Sportliche Leiter und erzählt von einer tollen Stimmung und einem großen Zusammenhalt – nicht nur, weil man jetzt Erster sei.
Keinen Druck aufbauen
Das Saisonziel wurde nicht explizit nach oben korrigiert, das braucht man auch gar nicht. „Die Jungs wollen es doch jetzt selbst“, spricht Ginader vom Aufstieg, ohne aber dabei Druck aufbauen zu wollen. „Die fünf Punkte Vorsprung sind aber nur eine Momentaufnahme“, schob der Sportliche Leiter nach.
Hüseyin Sönmez, Ermin Karadolami, Christopher Schwind und Spielertrainer Duric sind die erfahrenen Spieler in einem immer noch jungen Team, in dem die Mischung einfach stimme, so Ginader. So konnten sich junge Spieler wie Felix Plücker, Loris Ginader, Jonas Olejniczak oder Robin Hechler weiterentwickeln und stehen ihren Mann. Die Neuzugänge sorgten für Qualität. So hat Christian Kohl als Abwehrspieler bereits zwölf Tore erzielt – die meisten durch Freistöße. Kapitän Timo Spies im Mittelfeld und Gianluca Müller über außen brachten ebenfalls Kreisoberliga-Klasse nach Rimbach. „Unser Weg ist noch nicht am Ende“, sieht Ginader viel Potenzial im Team stecken, das sich auch bei einem möglichen Aufstieg in die Kreisliga A nicht zu verstecken brauche.
Ein Lob für seine Arbeit bekommt Trainer Amir Duric vom Sportlichen Leiter, der kurioserweise auch sein Co-Trainer ist. Mit 13 Toren hat Rückkehrer Duric die Erwartungen erfüllt, doch Ginader will die Leistung des Spielertrainers gar nicht an seinen Treffern festmachen. Er habe sich ebenfalls weiterentwickelt, dabei ein Team geformt und mit ihm auf dem Feld gibt es die nötige Stabilität – und so spricht auch nichts dagegen, mit Duric zu verlängern. Tore schießen kann beim FSV Rimbach fast jeder. Die 55 Treffer verteilen sich über die Mannschaft. „Wir sind immer für ein Tor gut “, sagte Ginader. So kann der FSV auch noch zuschlagen, wenn der Gegner damit nicht mehr rechnet oder es mal nicht laufen will. „Wir haben relativ konstant gespielt“, so der Sportliche Leiter. Nach Punktverlusten habe man immer wieder im nächsten Spiel die richtige Antwort gegeben.
Angesichts der Erfolge ist es natürlich schwer, etwas zu kritisieren. Doch Ginader sind die 24 Gegentore für eine Spitzenmannschaft etwas zu viel. Hier könne man als Mannschaft noch besser nach hinten arbeiten und verteidigen. „Und manchmal müssen wir einfach geduldiger sein“, so Ginader.
Zwei Zugänge, ein Abgang
In der Winterpause ist Nico Pfahl wieder zum VfL Birkenau zurückgegangen. Dafür wechselte Maurizio Müller von der SG Unter-Abtsteinach zu seinem Bruder. Aus Birkenau kommt Darius Zielonkowski, der zuletzt pausierte, und von der SG Odin Wald-Michelbach II schloss sich Benjamin Ahmetovic den Rimbachern an. Damit bleibt der Konkurrenzkampf erhalten. Gerade, als gegen Ende des Jahres einige Spieler verletzt oder angeschlagen waren, wurde deutlich, wie wichtig ein breit aufgestellter Kader ist.
Trainingsauftakt beim FSV Rimbach ist am 29. Januar, bereits am 5. Februar steht das erste Testspiel zu Hause gegen den TSV Aschbach an. Die Runde soll am 6. März mit dem Spiel beim SV Fürth II fortgesetzt werden. beg
Quelle: www.wnoz.de