Ausgerechnet der TSV Aschbach beendete die tolle Serie des FSV und das obwohl der Gegner nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzte. 25 Minuten in Halbzeit Eins und gerade mal 15 Minuten der zweiten Halbzeit guten Fußball zu spielen, reicht in dieser ausgeglichenen Liga nicht zu drei Punkten, außerdem ist der TSV für Rimbach ein ganz unangenehm zu bespielender Gegner. „Mund abuzze“ und weiter geht’s, die Wiedergutmachung kann jetzt schon fünf Tage später folgen und zwar beim starken Aufsteiger aus dem Ried, dem FV Hofheim. Die Mannschaft aus dem Lampertheimer Ortsteil gewann daheim gegen den SC Rodau mit 4:0 und musste sich gegen die SG Auerbach/Bensheim II mit einem 1:1 zufrieden geben. Auswärts gab es bisher ein 0:2 beim Spitzenclub aus Lindenfels/Winterkasten, ein beachtliches 2:2 bei den Starkenburgianern aus Heppenheim und am letzten Spieltag ein 0:4 beim SV/BSC Mörlenbach. Dies bedeutet Rang 12 mit 5 Punkten und 7:9 Toren nach 6 Spieltagen.
Trainer Marcel Reibold war natürlich ein bisschen enttäuscht nach der Niederlage gegen Aschbach, das waren aber bestimmt auch 95 % der Anwesenden auf dem Rimbacher Sportplatz, denn es war eine unnötige Niederlage gegen die bisher taumelnden Überwälder. „Es war klar dass wir irgendwann verlieren, wir sind ja keine Übermannschaft. Wir haben nach der Trinkpause den Faden verloren und kamen durch eine Standardsituation und eine „Glücksbogenlampe“ ins Hintertreffen. Nach der Pause wurde uns der Ausgleich wegen angeblichem Abseits nicht gegeben und dann mussten wir zwei Konter schlucken. Zum Schluss fehlte uns dann auch ein wenig das Spielglück, man denke an die zwei Lattentreffer. Wir schauen aber nach vorne, haben gut trainiert und sind vorbereitet für den nächsten Fight. Wenn wir all unsere Tugenden in die Waagschale werfen, bin ich optimistisch für das Spiel“, so Marcel kurz vor der Partie. Personell darf aber nichts passieren, denn es fehlen ihm Loris Ginader, Marcus Schwarz, Darius Zielonkowski, Hüseyin Sönmez, Nicolas Sanchez, Jonas Keil und Stephano Kouvaras. Auf der Ersatzbank sind deswegen mit Christopher Schwind und Kaan Uygur zwei aus dem Kader der Reserve und Farhan Mohammed.
Das Spiel vor 120 Zuschauern beim ehemaligen Gruppenligisten begann so recht nach dem Geschmack der Hofheimer Fans, die sogar auf die Unterstützung von ein paar Ultras des SV Waldhof bauen konnten, mit viel Druck auf das Rimbacher Tor. Schon nach wenigen Sekunden musste Julian Blümle, der sich an diesem Abend über mangelnde Arbeit nicht beschweren konnte und zudem noch einen schweren Stand mit dem schummrigen Flutlicht hatte, einen Schuss aus spitzen Winkel zur Ecke klären. Die Gastgeber bestimmten danach weiter das Spiel, ohne sich aber große Torchancen herauszuspielen.
Glück hatte dann der FSV in der 22. Minute, als nach einem kurz ausgeführten Eckball, die anschließende Flanke am langen Pfosten landete und zuvor ein Hofheimer die Flanke knapp unterlief. Der vom Pfosten abspringende Ball konnte dann geklärt werden. Danach wurde die Partie ausgeglichener und eine erste Torannäherung der Blau-Weißen war ein Freistoß von Christian Kohl nach 22 Minuten, der Ball ging aber noch drüber. In der 31. Minute hatte ein FVH-Stürmer schon Julian Blümle umkurvt, scheiterte aber aus zu spitzen Winkel am Außennetz.
Durchatmen war angesagt, dafür brandete vier Minuten danach aber Jubel im Rimbacher Fanlager auf, die tapfer den gierigen „Rhoischnooge“ trotzten, als Christian Kohl seinen zweiten Freistoß, dieses Mal aus rund 20 Metern im Torwarteck versenkte. Die Führung kam aus dem Nichts, aber das interessierte in diesem Moment niemand, es herrschte erstmal Erleichterung bei den Blau-Weißen. Doch die Hausherren machten weiter das Spiel und probierten es auch mit einem Freistoß, den der Rimbacher Keeper wegfausten musste.
Die größte Möglichkeit für den FV gab es kurz vor der Halbzeit, als nach einem Eckball ein Hofheimer den abprallenden Ball frei aus 8 Metern übers Tor drosch. So ging es mit einer glücklichen Führung für den FSV in die Kabine, in der auch Mittelfeldmann Timo Spieß monierte:“ Wir laufen ja nur hinterher.“ Das stimmte auch, zu viele Bälle wurden auf Rimbacher Seite zu schnell verloren und ohne Ballbesitz läuft man halt mehr hinterher.
Im zweiten Durchgang änderte sich aber leider nichts, es wurde mit jeder Minute mehr eine Abwehrschlacht der Rimbacher, die sich nicht entscheidend befreien und deswegen auch keine richtigen Konter fahren konnten. In der 55. Minute setzten die Gastgeber einen Schuss knapp neben das Tor, acht Minuten später nach einem Eckball und einer Kopfball-Stafette landete der Ball wieder am Pfosten, konnte aber geklärt werden. Die Hofheimer warfen jetzt alles nach vorne und Julian Blümle rückte immer mehr in den Brennpunkt, parierte unter anderem die nächsten Freistöße nach 68 und 79 Minuten.
Zu allem Unglück gab es in der 80. Minute noch eine Zehn-Minuten-Strafe für Christian Kohl, die Rimbacher fighteten aber im verbliebenen Kollektiv und fuhren in der 90. Minute einen schönen Konter über Simon Hechler und Patrick Feller, der Toptorjäger scheiterte aber freistehend am Keeper. Aus der angesagten Nachspielzeit von vier Minuten wurden dann sogar acht und der Schiedsrichter, der zum Schluss ein wenig den Überblick verlor, ließ „Kohli“ einfach viel zu spät wieder ins Spiel zurück. Als dann in der 98. Minute auch der letzte Schuss der Hausherren am kurzen Eck vorbeistrich, feierten die Blau-Weißen überschwänglich den überaus glücklichen 1:0 Erfolg und Keeper Julian Blümle insgeheim seinen ersten „Shotout“ seit langer Zeit.
Rimbachs Reserve verliert auch das kleine „Abstiegsendspiel“ gegen Bensheim
Im heutigen „Heimspiel“, der Gegner aus Bensheim muss seine Heimspiele erstmal auswärts bestreiten, trifft die Rimbacher Reserve als Tabellenschlusslicht auf den Vorletzten und könnte mit einem Erfolg die Rote Laterne an den Gegner abgeben. Nach dem Rückzug des TV Lampertheim II gibt es nur noch einen direkten Absteiger, so dass diese Begegnung schon ein gewisser Richtungsweiser für beide Mannschaften werden könnte. Der FC Italia Bensheim, Aufsteiger wie auch der FSV, hat bisher erst zwei Partien absolviert und dabei bei der SG Lindenfels/Winterkasten 2 mit 3:5 und bei Olympia Lorch 2 mit 1:5 verloren.
Die Blau-Weißen warten nach 6 Spieltagen noch immer auf ihren ersten Punktgewinn und für dieses Spiel kann Spielertrainer Christopher Schwind mit Sebastian Alter, Marcus Schwarz und Farhan Mohammed, auf personelle Verstärkung aus der Ersten bauen. „Alle haben eine große Erwartung an das Spiel, da man gegen einen Mitaufsteiger spielt der auch noch keine Punkte hat. Durch die Verstärkungen von oben geht man sehr zuversichtlich in die Partie. Ich hoffe meine Jungs werden mit dem Druck fertig, Heimspiel zur Prime Time und jeder erwartet drei Punkte“, so Chris kurz vor der Begegnung. Wenn der Vorletzte auf den Letzten trifft, dann kann man mit Sicherheit keinen spielerischen Leckerbissen erwarten, eher viel Biss und Kampf. So begann dann auch die Partie, in der „Polska Bensheim“ zunächst leichte Vorteile hatte, während die Blau-Weißen schwer in die Partie fanden. Den ersten Schuss des FSV gab Farhan Mohammed erst nach 22 Minuten ab, der Ball ging aber dann doch einige Meter am Kasten vorbei. In der 26. Minute setzte die „Heimmannschaft“ aus Bensheim einen direkten Freistoß an die Latte, der Ball wurde dann erst von Daniel Roik auf der Linie geklärt. Fünf Minuten später dann die verdiente Führung für den FCI nach einer schönen Kombination. Nach der Führung nahmen endlich die Rimbacher das Heft in die Hand und kamen durch „Leihspieler“ Sebastian Alter in der 42. Minute zum Ausgleich, auch hier war der Treffer schön herausgespielt. Auch die letzten Minuten gehörten der Rimbacher Reserve und nach einem Eckball hatte Waldemar Keierleber die große Chance zur Pausenführung auf dem Schlappen, doch aus fünf Metern kam kein richtiger Abschluss dabei heraus. Nach der Pause blieb der FSV dran und hätte wiederum durch Waldemar Keierleber erhöhen müssen, doch er scheiterte am gegnerischen Keeper. In der 66. Minute gab es einen berechtigten Foulelfmeter für Bensheim, der souverän zum 2:1 verwandelt wurde. Acht Minuten später zeigte der souverän leitende Schiedsrichter vom SV Unter-Flockenbach wieder auf den Punkt und wieder war es ein klarer Elfer. Nach Foul an Waldemar Keierleber verwandelte Farhan Mohammed auch souverän zum 2:2. Die Blau-Weißen hatten wieder Oberwasser und dann auch die Mega-Möglichkeit durch Waldemar Keierleber zur erstmaligen Führung, aber es war nicht der Tag des FSV-Stürmers, der auch seine dritte dicke Chance liegen ließ. Wer vorne nicht trifft, bekommt hinten eins rein und dieser Spruch bewahrheitete sich auch heute wieder. Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit liefen die Rimbacher in einen Konter und kassierten den endgültigen Knock-Out. Vom dritten Gegentreffer erholten sich die Blau-Weißen nicht mehr und kassierten im siebten Spiel die siebte Niederlage. WB