„Isch gäih hoam unn lääs es moie in de Zeitung“ – das war der allgemeine Tenor unter den Zuschauern am Sonntag im Rimbacher Sportzentrum. Und viele machten es Mitte der zweiten Halbzeit dann auch so – weil sie schlicht und einfach nichts mehr sehen konnten. Für den Schiedsrichter Jan Töns aus Darmstadt war es allerdings möglich, von der Mittellinie aus beide Tore sehen zu können, für die außenstehenden Zuschauer war dies (zumindest) schwierig, für den Pressewart im Regieraum unmöglich. Wenn die eigene Mannschaft im Angriff war, mußten die jeweiligen Torhüter und Abwehrspieler sich per Zuruf auf dem Laufenden halten lassen, lange Bälle kamen quasi aus dem „Nichts“ auf sie zu. Fragwürdig bleibt, wie der Unparteiische bei diesen Verhältnissen eventuelle Abseits-Entscheidungen treffen wollte. Sei´ s drum, es war wohl am Rande des Erlaubten und er ließ es eben weiterlaufen. Die Gäste aus Bürstadt kamen damit wohl besser zurecht und gewannen am Ende mit 3:0. Zu den fragwürdigen Verhältnissen kam es, weil das Zweitmannschaftsspiel zuvor mit 45-minütiger Verspätung angepfiffen wurde, da der eingeteilte Schiedsrichter auf der Anreise mit einer Autopanne liegenblieb. Daurch begann die Partie der Ersten natürlich ebenfalls später und mutierte nach der Halbzeitpause fast zum Geisterspiel.
Rimbach gegen Bürstadt war ein schwaches Spiel. Auch solange die Sicht noch einigermaßen gut war, lief bei den Platzherren nicht viel zusammen, von Beginn an operierten sie wieder mit hohen, langen Bällen, richtige Spielzüge waren kaum zu sehen. Nach 9 Minuten hatten sie Glück, als Timo Bickel gegen ETB-Knipser Marcel Daniel eine tolle Parade zeigte, in der 20. hatten sie Pech, als Ufuk Gül einen Distanzschuß etwas zu hoch ansetzte. Das der FSV derzeit Probleme mit Standardsituationen hat, machte das 0:1 deutlich: Nach einem Eckstoß kam Sascha Krumpholz in der Mitte relativ frei zum Kopfball und ließ Bickel aus 5 m keine Chance (28.). Die Top-Chance zum Ausgleich gab es in der 44. Minute, als Nicolas Merker allerdings den Ball nicht richtig traf und Torwart Patrick Frick keine Probleme hatte, den Ball zu halten.
Nach der Pause kam zum Nebel natürlich auch noch Dunkelheit hinzu, ein gescheites Fußballspiel fand nicht mehr statt. Die einzigste FSV-Chance hatte Kristof Wecht, dessen Schuß aus aus 20 m lenkte Frick noch über den Querbalken (60.). Fassungslosigkeit machte sich auf Rimbacher Seite breit, als Amir Duric 20 Minuten vor dem Ende aus unerklärlichen Gründen des Schiedsrichter beleidigte und seiner Mannschaft nun wohl lange Zeit fehlen wird, denn es gab dafür natürlich die rote Karte. Das Spiel dümpelte dahin, bis ein Aufschrei einiger ET-Spieler durch das Stadion hallte: Irgendwo in der Nebel-Suppe war das 2:0 gefallen, es soll ein Eigentor von Binjam Gebru gewesen sein (82.), mit dem Schlußpfiff tauchte plötzlich Valon Bajrami vor Timo Bickel auf und versenkte die Kugel zum 0:3-Endstand in den Maschen. Nebel hin oder her – der Sieg der Gäste war verdient, der FSV schlicht und einfach schwach und hat seit fast 300 Minuten kein Tor mehr erzielt. RR
FSV Rimbach – Eintracht Bürstadt 0:3 (0:1)
FSV Rimbach:
Timo Bickel – Daniel Fath, Sebastian Alter, Kristof Wecht, Rainer Fiebiger, Nicolas Sanchez, Isaak Valentin, Binjam Gebru, Benjamin Trautmann (36. Amir Duric), Ufuk Gül, David Rauch (60. Frank Hirschhausen).
ET Bürstadt:
Patrick Frick – Heiko Dexler, Nikos Theodoridis, Maximilian Sperl (82. Tinur Turan), Sascha Krumpholz (72. Seyithan Acet), Andreas Schwöbel, Juan Marroqui, Valon Bajrami, Marcel Daniel, Alexander Lehmann, Matthias Wegerle.
Tore: 0:1 Krumpholz (28.), 0:2 Gebru (82. / ET), 0:3 Bajrami (90.).
SR.: Jan Töns / DJK SSG Darmstadt
ZS.: 80
VK.: Rot gegen Duric wegen Beleidigung (79.).