Schwarzer Heim-Sonntag für die Blau-Weißen

Drei Spiele—-Drei Erfolge, ein vierter Streich hätte eigentlich beim ISC Fürth folgen sollen, doch der Gegner sagte knapp zwei Stunden vor Spielbeginn die Partie wegen Personalmangels ab. Da herrscht doch bei den Blau-Weißen momentan eitel Sonnenschein, gerade nach dem starken Auftritt in Brandau auf dem ungeliebten Naturrasen. Der Start ist damit noch besser gelungen als in der Vorsaison, obwohl der FSV viele Abgänge zu verkraften hatte und bisher kann Marcel Reibold absolut zufrieden sein mit der Leistung seiner jungen Mannschaft. Zum heutigen Spiel fehlt dem Rimbacher Trainer neben dem Langzeitverletzten Jonas Keil noch Loris Ginader und auch Robin Hechler und Benny Ahmetovic sind fraglich.  

Mit dem TSV Aschbach kommt jetzt ein ganz Unangenehmer zu bespielender Gegner nach Rimbach, der bisher nur in Rodau erfolgreich war, dafür aber alle seine bisherigen Heimspiele verloren hat. Verkehrte Welt also auf Aschbachs Höhen. Am letzten Spieltag verlor der TSV gegen die Starkenburgianer aus Heppenheim und wird jetzt beim favorisierten FSV rennen, kämpfen und beißen, um nicht noch tiefer in der Tabelle abzurutschen.  

Die Erste begann die Partie gegen Aschbach vor 150 Zuschauern wie die letzten Spiele, spielerisch stark und mit breiter Brust ließ man den Gegner in den ersten 20 Minuten nicht zur Entfaltung kommen. Dieser wusste sich nur mit langen Bällen zu helfen, die vom FSV leicht verteidigt werden konnten. Dazu spielte das frühe Führungstor den Hausherren eigentlich in die Karten, als Patrick Feller den TSV-Keeper bei einem Rückpass anlief und dieser den Toptorjäger anschoss und der Ball ins Tor prallte. In der 26. Minute zog Hüseyin Sönmez einen Schuss nach einem Eckball von der linken Seite knapp am langen Pfosten vorbei. Die erste nennenswerte Aktion der Gäste dann in der 23. Minute, als nach einem langen Ball eine Direktabnahme übers Tor ging. Nach 27 Minuten folgte dann eine Trinkpause und was dann danach passierte blieb für Viele unerklärlich. Als hätte man den Blau-Weißen den Stecker gezogen, übernahmen auf einmal die Roten die Initiative und kamen in der 30. Minute zum Ausgleich. Eine Eckballvariante, die einstudiert aussah, wurde durch ein erfolgreiches Einlaufen am kurzen Pfosten erfolgreich abgeschlossen. Drei Minuten später die nächste Möglichkeit für Aschbach, dieses Mal konnte Julian Blümle aber mit einer Fußabwehr retten. Der Treffer des Tages aus Aschbacher Sicht fiel nach 43 Minuten, als eine von der linken Seite als Flanke gedachter Ball mit dem Vollspann zum Schuss wurde, der länger und länger wurde und im langen oberen Eck einschlug. Ein Kunstschuss, der mit Sicherheit nicht so gewollt war und nur einmal von 1000 Versuchen gelingt. Der TSV hatte das Spiel zur Halbzeit gedreht, wer hätte das nach den ersten 27 Minuten gedacht.

Mit viel Druck kamen die Rimbacher aus der Kabine und hatten durch den eingewechselten Robin Hechler nach 53 Minuten die Chance zum Ausgleich, sein Schuss wurde aber vom Keeper mit dem Fuß reaktionsschnell abgewehrt. Dieses Mal war aber nach rund 15 Minuten Schluss mit der Herrlichkeit der Gastgeber, die Aschbacher kamen jetzt immer öfters zu guten Kontern. So konnte Marcus Schwarz in der 64. Minute einen Schuss gerade noch abwehren, der nächste Konter zwei Minuten später saß dann aber. Hier reklamierten die Blau-Weißen vielleicht zu Recht auf Abseits, der Schiedsrichter blieb aber bei seiner Entscheidung. Die Hausherren versuchten jetzt nochmals die Wende zu erzwingen und hatten zweimal Pech mit Lattentreffern von Ermin Karadolami und Felix Plücker. Auch Christian Kohl scheiterte mit einem Weitschuss aus 25 Metern am Aschbacher Keeper. Dies alles passierte zwischen der 77. und 86. Spielminute und hätte dem FSV zumindest noch ein Remis bringen können. Hier fehlte auch ein wenig das Spielglück. Schon in der Nachspielzeit machten die Gäste dann noch den vierten Treffer zum 1:4 Endstand. Das war dann wirklich zu viel des Guten, der Auswärtserfolg war sicherlich verdient, aber dann am Ende doch zu hoch ausgefallen.

Roland Rettig, 2. Vorsitzender FSV Rimbach

Wir haben heute losgelegt wie die Feuerwehr und waren bis zur Trinkpause überlegen und spielerisch besser. Danach hat wohl der Trainer die richtigen Worte gefunden und hat uns früher attackieren lassen und zu allem Unglück fiel dann auch noch das 1:2 mit dieser Bogenlampe und hat zum heutigen Tag gepasst. Es war aufgrund der 2. Halbzeit schon ein verdienter Sieg für Aschbach, mit Sicherheit aber ein Tor zu hoch, schließlich hatten wir ja auch noch zwei Lattentreffer. Unsere Jungs haben zum Schluss mehr gemeckert als Fußball gespielt. Das war heute ganz klar Aufbauhilfe Odenwald von uns. Heute haben wir leider nicht so gut gespielt wie in den vorherigen Partien. Schörling und Weihrauch haben das wirklich clever gemacht und ihre ganze Erfahrung ausgespielt.  

Was Viele schon vor der Runde befürchtet hatten, ist wahr geworden und die Tabelle in der Kreisliga C zeigt nach fünf Spieltagen die Blau-Weiße Reserve als punktloses Schlusslicht. Und heute kommt mit der SG Biblis/Nordheim/Wattenheim II ein ganz dicker Brocken nach Rimbach, der bisher alle seine Begegnungen gewonnen hat und auf Platz 3 der Tabelle zu finden ist.  Wie zu erwarten war der Gegner aus dem Ried dann auch wirklich eine Nummer zu groß und der 0:4 Halbzeitstand ließ schlimmeres befürchten. Doch eines kann man der Reserve nicht unterstellen, egal wie der Spielstand auch lautet, aufgeben ist nicht angesagt, es wird weiter geackert und gekämpft, auch wenn der Gegner wie heute einfach zu stark ist. Zwar konnte man sich auch in der zweiten Halbzeit keine hundertprozentigen Torchancen erspielen, aber auch BiNoWa konnte kein Tor mehr erzielen und so blieb es am Ende beim 0:4. Immerhin erkämpfte sich die Truppe von Christopher Schwind damit ein 0:0 im zweiten Durchgang und vielleicht kann die Truppe dieses „Achtungsergebnis“ zum nächsten Spiel beim Vorletzten FC Italia Bensheim mitnehmen.