
Jetzt wurden 50 000 Euro in neue Flutlichter investiert. Die nächste große, finanzielle Aufgabe ist der Kunstrasenplatz.
Zunächst fällt die Veränderung auf dem Sportplatz nicht weiter auf – jedenfalls nicht tagsüber. Doch wenn es dunkel wird und die neuen Flutlichtanlagen angehen, dann wird es deutlich heller im Stadion. Das ist jedenfalls die Erfahrung, die Steffen Dörr gemacht hat. Der FSV-Vorsitzende und Bürgermeister Holger Schmitt treffen die OZ auf dem Platz, wo sie die neue Beleuchtung vorzeigen.
Vorher Halogenlampen
50 000 Euro habe sie gekostet, sagt Schmitt und ist sicher, dass sich die Ausgabe bald amortisiert haben dürfte: „Denn die Energieeinsparung ist erheblich.“ Die neue Technik hat die bisherige Halogenbeleuchtung abgelöst.
Das Stadion ist die dritte Sportstätte nach Zotzenbach und Mitlechtern, die jetzt mit neuen LED-Lampen ausgestattet wurde, nachdem die Gemeindevertreter der Maßnahme zustimmten. Zwar gehört das Stadion dem Kreis Bergstraße, und der Verein hat es gepachtet, doch übernimmt die Gemeinde die Beleuchtung, die Stromkosten und die Instandhaltung. Doch erst einmal geht Dörr in die Details: Auf dem Platz gibt es vier Flutlichtmasten, während die anderen beiden Plätze über jeweils sechs verfügen. Problematisch sei, dass die Masten relativ weit voneinander entfernt stehen – zum einen weil der Platz relativ groß ist, zum anderen weil zwischen Masten und Fußballfeld ja noch die Laufbahn liegt. Deshalb sei es nicht einfach gewesen, den Platz gut auszuleuchten, fährt Dörr fort: „Wir haben das erste Angebot abgelehnt.“ Denn die Konstruktion sei wegen der vielen LEDs zu schwer geworden, was bei einem starken Windstoß nicht ungefährlich sei. Beim zweiten Anbieter waren die Verantwortlichen dann aber überzeugt. Auch weil die Lampen unterschiedlich eingestellt werden können: Mal wird nur das Fußballfeld, mal nur die Bahn, mal alles inklusive der Peripherie angestrahlt, je nachdem, was gerade gebraucht wird. Gesteuert wird alles über eine Schaltanlage, die im Gebäude untergebracht ist.
Die Fußballer können mit den Lampen auch Wettkampfbedingungen erfüllen, die eine bestimmte Helligkeit verlangen. Und die Ausleuchtung sei auch gleichmäßig: „Wenn man auf dem Platz steht, wirft man vier Schatten, das heißt, jeder Mast trägt zur Beleuchtung bei.“
Und weil es nach Spielen sehr dunkel sei, bleibe danach nun immer ein Mast auf halber Leistung an: „Wegen des Sicherheitsgefühls.“ Schmitt nennt neben höherer Lebensdauer noch einen weiteren Vorteil der neuen Technik: „Es ist jetzt auf einen Schlag hell. Bei den Halogenlampen musste man immer eine Weile warten.“ Gerade ist Fußballtraining, und die Beleuchtung ist noch nicht angeschaltet. Doch haben Schmitt und Dörr noch ein weiteres Anliegen: Der Kunstrasen sei in die Jahre gekommen, sagen sie. Und dass die Erneuerung teuer werde; gerechnet wird hier mit einem Betrag in sechsstelliger Höhe.
Fördermittel beantragen
Der jetzige Belag sei ein „Kunstrasen der ersten Stunde“, sagt Dörr. Nach knapp 20 Jahren sei der Flor abgetreten, außerdem seien die Betonschienen, die die Tartanbahn vom Feld abgrenzen und als Drainage dienen, an vielen Stellen gebrochen und marode, auch wenn sich der Verein darum kümmert, dass sie regelmäßig gesäubert werden.
Der Verein macht sich an die nicht unerhebliche Aufgabe, bei verschiedenen Stellen Fördermittel zu beantragen; Dörr seufzt nur, als er auf den damit verbundenen bürokratischen Aufwand angesprochen wird, weiß aber: „Im Oktober wird eine Entscheidung fallen.“ Schmitt wirbt dafür, dass die Gemeinde die Deckungslücke zwischen Fördersumme und Gesamtkosten übernimmt und dass ein entsprechender Betrag im 2024er Haushalt eingestellt wird. Nicht nur der Kunstrasen, sondern auch die Laufbahn müssten in absehbarer Zeit erneuert werden, gibt er noch zu bedenken. Zurück zum Kunstrasen:
Im Gegensatz zum Vorgänger ist der neue Belag nicht mehr rohölbasiert, außerdem besteht das Granulat aus Olivenkernen oder Kork. Immerhin, der Unterbau, eine dicke Elastikschicht, müsse nicht ersetzt werden, sagt er: „Da wird der neue Kunstrasen einfach ausgerollt.“ Nutzer gibt es jedenfalls genug: Schulen, Leichtathleten, Sportabzeichengruppe und andere sind hier– außerdem die 15 Mannschaften des FSV.
Artikel von Stephanie Kuntermann für www.wnoz.de am 6.10.23
Bild: Marco Schilling