Spitzenreiter, Spitzenreiter – aber keiner wusste am Ende warum

Auch die Zweite verliert in Lindenfels

Die erst vor der Saison neu gegründete Spielgemeinschaft aus Lindenfels und Winterkasten bleibt auch nach dem 14. Spieltag das „Non plus Ultra“ in der Kreisliga A Bergstraße. Ungeschlagen mit 12 Siegen hat sich die SG jetzt schon von den beiden direkten Verfolgern abgesetzt, da die Verbandsliga-Reserve aus Fehlheim eine überraschende 4:5 Niederlage in Auerbach/Bensheim II erlitt und die Blau-Weißen heute aus ihrer Überlegenheit, zumindest in den zweiten 45 Minuten kein Kapital schlagen konnten.

Im ersten Durchgang, zumindest in den ersten 25 Minuten, waren schon die Gastgeber am Drücker, agierten aber nur mit langen Bällen und verließen sich auf ihre Standards, insbesondere die Einwürfe von Julian Prikel, die wie Geschosse an den „Fünfer“ geschleudert wurden. Schon in der 8. Minute musste Julian Blümle beim ersten Abschluss der Hausherren klären, den anschließenden Eckball setzten die Gastgeber per Kopf knapp drüber. Eine Minute später klingelte es dann aber im Kasten der Rimbacher. Zum wiederholten Male gab es ein Einwurf, der als Geschoss im Strafraum Billard spielte und von Lennart Schneider aus der Drehung ins lange Eck abgeschlossen wurde.

Nach 13 Minuten meldeten sich dann auch die Blau-Weißen zum ersten Male gefährlich vor dem Tor an, der Abschluss von Felix Plücker strich aber knapp über die Latte. In der 16. Minute wurde dann der Letztgenannte nach einem Kopfball als Retter auf der eigenen Torlinie gefeiert. So nach 25 Minuten war aber dann Schluss mit der Überlegenheit der SG, der FSV der immer wieder auf einen konstruktiven Spielaufbau baute, kam jetzt besser in die Partie und näherte sich immer mehr dem Gehäuse der Hausherren. Mit einem Freistoß aus 18 Metern aus ganz spitzem Winkel zirkelte Felix Plücker dann den Ball zum Ausgleich oben in den Winkel. Die Freude dauerte aber nur ganze fünf Minuten, denn die SG schlug zurück. Zuerst konnte Julian Blümle noch einen Abschluss parieren, die daraus resultierende Bogenlampe wurde von Sebastian Alter mit dem Kopf vor der Linie geklärt. Dabei wurde er aber vom Gegenspieler gefoult und prallte an den Pfosten des eigenen Tores, der Schiedsrichter, der im weiteren Verlauf der Begegnung noch mehrere seltsame Entscheidungen traf, entschied trotzdem auf Eckball. Dieser wurde zuerst unzureichend geklärt, mit der zweiten Welle kam dann der Ball in die andere Strafraumhälfte und wurde von dort scharf hereingezogen. In diese Flanke flog Lukas Fiege mit dem Kopf hinein und markierte den 2:1 Führungstreffer. Mit diesem Ergebnis wurden dann auch die Seiten gewechselt.

In der zweiten Halbzeit sahen dann die 250 Zuschauer eine komplett andere Rimbacher Mannschaft, die sofort das Heft in die Hand nahm. Vom Spitzenreiter kam außer zwei Freistößen nichts mehr, im Gegenteil, sie igelten sich hinten ein und bolzten nur noch die Bälle weg. Zuerst kam aus der Überlegenheit aber nur Halbchancen durch Darius Zielonkowski, Robin Hechler und Patrick Feller heraus. In der 68. Minute hatte der Rimbacher Anhang schon den Torschrei auf den Lippen, doch nach einem klasse Schuss von FSV-Torjäger Patrick Feller, kratzte der SG-Torhüter Johannes Daum den Ball mit einer Monster-Parade noch aus dem Winkel. Die Blau-Weißen versuchten bis zum Schluss wirklich alles, doch die beste Abwehr der Liga, auch das kann der Spitzenreiter sehr gut, warf sich in jede Flanke und in jeden Schussversuch. Auch etliche Eckbälle wurden Beute der kopfballstarken Innenverteidiger, oder verpufften, da sie nicht gut ausgeführt wurden. Nach 95 Minuten beendete der Schiedsrichter die Partie, in der sich die Rimbacher, aufgrund der zweiten Halbzeit einen Punkt verdient hätten.

Vor dem Spiel der Ersten, standen sich beide Reserveteams in der Kreisliga C gegenüber. Die FSV-Reserve nahm zu Beginn den Schwung aus der Partie gegen Olympia Lampertheim mit, der erste sportlich errungene Dreier hatte sichtlich gut getan. Schon nach 2 Minuten profitierten die Blau-Weißen von einem Patzer des Keepers, der über den Ball schlug und Philipp Klische den Ball nur noch über die Linie schieben musste. Die Spielgemeinschaft zeigte sich danach überlegen, die große Chance zum 0:2 hatte aber Waldemar Keierleber, der von Philipp Klische bedient wurde und alleine vorm Torhüter auftauchte, den Ball aber knapp neben das Tor verzog. Ansonsten stand die ganze FSV-Defensive sehr gut und zeigte sich sehr konzentriert. Zur zweiten Halbzeit hielt die Führung leider nur vier Minuten, dann kam die SG-Reserve durch einen Foulelfmeter zum Ausgleich und drei Minuten später sogar zur Führung. Von diesem schnellen Doppelschlag erholten sich die Gäste lange Zeit nicht mehr, die Hausherren waren nun drückend überlegen, ohne aber zu ganz gefährlichen Abschlüssen zu kommen. In der 83. Minute hatte dann urplötzlich Kaan Uygur die große Chance zum Ausgleich, doch er traf den Ball nicht richtig, so dass sein Abschluss vor der Linie noch geklärt werden konnte. Vier Minuten vor dem Ende, der FSV mobilisierte nun die letzten Kräfte und machte auf, gelang den Hausherren nach einem Konter der dritte Treffer zum 3:1 Endstand.