Die Latte war Rimbachs Zwölfter Mann auf dem Galgen

Spiele auf dem „Heppenheimer Galgen“ sind immer etwas Heikles, auf dem kleinen Rechteck hoch auf dem Zentgericht ist immer Stimmung angesagt. Und im Gegensatz zur letzten Saison ist die Starkenburgia dieses Jahr ein Spitzenteam und steht knapp hinter den Blau-Weißen. Trainer Marcel kann am heutigen Sonntag bis auf Nicolas Sanchez auf seinen gesamten Kader zählen und hat damit die Qual der Wahl.

Wie von einem Spitzenteam auf heimischen Geläuf erwartet, legten die Heppenheimer los wie die Feuerwehr und hatten in der 6. und 8. Minute zwei große Chancen zu verbuchen, beide Male fielen die Abschlüsse, ob gewollt oder nicht, auf die Latte. Schon früh hieß es durchatmen bei den Rimbachern die dann durch Farhan Mohammed nach 9 Minuten ihre erste Chance zu verzeichnen hatten. Sein Schuss von der linken Seite aufs kurze Eck wurde aber vom Keeper zur Ecke gelenkt. Die nächsten Minuten begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, ehe nach 35 Minuten das Pendel sich wieder auf die Seite der Hausherren schlug. In der 36. Minute strich ein Abschluss der Gastgeber von der linken Seite am langen Eck vorbei und fünf Minuten später landete eine geplante Flanke, die als abgefälschter Schuss zur Bogenlampe wurde, auch am langen Eck knapp neben dem Tor.

Mit dem 0:0 waren die Gäste gut bedient, denn die Starkenburgianer waren schon stärker. Die Blau-Weißen kamen besser aus der Kabine und erzielten nach 53 Minuten den ersten Treffer der Partie. Patrick Feller netzte eine Vorlage von der rechten Seite mit links ins leere Tor. Zuvor hatte sich Robin Hechler den Ball erkämpft und glänzend vorgelegt. Danach waren wieder die Spieler vom Zentgericht wieder am Drücker und kamen nach 58 Minuten zu einer Kopfballchance nach einem Freistoß, der aber drüber ging.

Was jetzt schon auffiel, war die Abschlussschwäche der Hausherren, die viel zu viel liegen ließen. Die Begegnung blieb weiter umkämpft, die Heppenheimer am Drücker, gefährlich wurde es aber erst wieder nach 85 Minuten, als ein tückischer Aufsetzer von Julian Blümle gerade noch so zur Seite gelenkt wurde. Zuvor hatte der eingewechselte Darius Zielonkowski aus spitzem Winkel das leere Tor verfehlt. Aller guten Dinge sind drei und so landete in der 87. Minute ein Schuss aus gut 25 Minuten dieses Mal an der Latte. Was für eine Flugbahn hatte denn dieser Ball? Das war großes Glück für den Tabellendritten, der mit seinem nächsten Konter den Deckel endgültig zumachte. Robin Hechler erkämpfte sich zum wiederholten Male den Ball auf der rechten Seite, passte zu Timo Spies, der den freien Simon Hechler bediente, der dann das Leder unter die Latte wuchtete. Kurze Zeit später pfiff der erst 16-jährige Schiedsrichter Mats Moter die Partie ab, der wirklich souverän, ruhig und abgeklärt schiedsrichtete, trotz der zum Schluss jeder Halbzeit aufkommenden Hektik.  

Das Spiel der FSV-Reserve beim SV Unter-Flockenbach III wurde kurzfristig auf Donnerstag, 12.10.23 um 19.45 Uhr verlegt, da die Flockis zu viele Corona-Fälle zu beklagen hatten. WB

www.wnoz.de:

Starkenburgia Heppenheim – FSV Rimbach 0:2

FSV Rimbach siegt am Galgen

Einen als glücklich zu bezeichnenden Sieg bei einer engagiert auftretenden Elf von Starkenburgia Heppenheim feierte der FSV Rimbach. Mit diesen drei Punkten hat Rimbach seinen dritten Platz in der A-Liga gefestigt. Nach Gutschrift der Punkte des abgesagten Spiels der SG Auerbach/Bensheim ist der FSV gegenwärtig sogar auf Platz zwei. Es war die individuelle Klasse, die Rimbach auf dem Galgen zum Sieg verhalf, oder, wie es Sprecher Roland Rettig formulierte: „Wir haben unsere Riesendinger halt reingemacht.“ Das war wieder mal Patrick Feller zum 0:1 in der 54. Minute. Simon Hechler hatte sich den Ball erkämpft, leitete zu Robin Hechler weiter und der legte quer auf Feller auf. In der Nachspielzeit warf Heppenheim samt Torwart Yannick Abancourt alles nach vorne. Ein langer Ball erreichte Robin Hechler. Dieser ging an seinem Gegenspieler vorbei und passte zu Timo Spies, der auf Simon Hechler auflegte. Hechler nahm den Ball aus vollem Lauf und donnerte ihn Unterkante Latte ins leere Tor zum 0:2. Heppenheim hatte Pech mit Lattentreffern. mk

FSV Rimbach: Blümle; Leon Schimunek, Ahmetovic (51. Ginader), S. Alter, Plücker, Spies, Robin Hechler, Feller, Mohammed (65. Schwarz), Simon Hechler, Kohl.

Tore: 0:1 Feller (54.), 0:2 Simon Hechler (90 + 4).

Zuschauer: 100. – Beste Spieler: Widera, Bezouska.

www.echo-online.de:

FSV Rimbach grüßt vom Gipfel

Der FSV Rimbach ist – das kampflose 3:0 gegen die SG Auerbach/Bensheim II eingerechnet – neuer Tabellenführer der Fußball-A-Liga Bergstraße.

Die Chancenverwertung hat nach Ansicht von Starkenburgias Pressesprecher Dominik Heckmann den Ausschlag gegeben: „Die haben aus wenig viel und wir aus sehr viel nichts gemacht.“ Dafür trafen die Gastgeber in der Anfangsphase durch Luca Widera und Astrit Kryeziu sowie nach dem 0:1-Rückstand (Feller) erneut durch Wideras 22-Meter-Schuss Aluminium. Die Heppenheimer probierten nach dem Rückstand viel, doch die FSV-Abwehr stand sicher, zudem fanden viele Flanken keinen Abnehmer. Als in der Nachspielzeit alle elf Starkenburgianer vor dem Rimbacher Tor waren, konterte der Gast, und Hechler traf ins leere Tor zur Entscheidung. Es war die individuelle Stärke, die Rimbach auf dem Galgen zum Sieg verhalf, oder, wie es Sprecher Roland Rettig formulierte: „Wir haben unsere Riesendinger halt reingemacht.“

Homepage FC Starkenburgia:

STARKE LEISTUNG

Veröffentlicht am 8. Oktober 2023 von Christian Schmitt 

Einzig und allein das Ergebnis stimmt nicht beim 0:2 gegen den FSV Rimbach Nach so einem Spiel kommen alle möglichen Fußballerweisheiten zum Tragen: „Das ist die Cleverness“, „Wenn man oben steht, hat man halt das Glück“, „das Spielglück muss man sich erarbeiten“. Letztlich ist Fußball eben auch ein Spiel, das vom Glück tatsächlich abhängt, das macht ihn ja auch so interessant und ermöglicht manchmal undenkbare Ergebnisse. Und ein solches Ergebnis gab es auch Sonntag in der Partie zwischen dem Tabellendritten FSV Rimbach und der Starkenburgia. Gut zehn Minuten lang zeigten die Gäste, warum sie an der Tabellenspitze aktuell mitmischen, variabel im Spielaufbau stellten sie die Starkenburgianer zunächst vor das eine oder andere Rätsel, ohne jedoch gefährlich zu werden. Ab der 15. Minute jedoch hatte nur noch eine Mannschaft die Kontrolle über das Spiel und das waren die Gastgeber. Griffig in den Zweikämpfen, gut im Pressing, ließen sie Rimbach überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen, deren Toptorjäger Patrick Feller bekam überhaupt keine Bälle und wenn, dann war Gegenspieler Daniel Tschekalin, der diese Runde aus der A-Jugend kam und sein erstes Punktspiel von Beginn an machte, zur Stelle, immer wieder auch tatkräftig unterstützt von Maxi Samstag und Nils Wadowski. Und im Spiel nach vorne setzten die Heppenheimer auch immer mehr Akzente, eine Flanke von Lars Tremper ging an die Latte, ebenso ein Versuch von Luca Widera. Bei Marc Bezouskas Schuss aus 18 Metern fehlten nur Zentimeter, Nils Wadowskis Freistoßchance war vielversprechend. Einziges Manko: aus 30 Minuten Überlegenheit fiel kein Tor. Nach der Pause direkt das gleiche Bild, Heppenheim agierte, machte Druck, aber wie es eben dann so läuft, hat man kein Glück, kommt oftmals auch noch Pech dazu oder in diesem Fall auch eine mehr als unglückliche, weil schlichtweg falsche Entscheidung des jungen Schiedsrichters, denn dem 1:0 für Rimbach – der nun ersten und bis dahin einzigen gefährlichen Aktion – ging ein klar ersichtliches Handspiel voraus. „Auch hier gibt es natürlich jede Menge kluger Sätze, dass das eben passiert, wir müssen froh sein über jeden, der überhaupt noch ein Spiel pfeift, aber dennoch ist es natürlich ärgerlich, weil es eben so klar war und das Spiel damit völlig auf den Kopf stellte“, denn FSV-Torjäger Patrick Feller ließ sich hier dann nicht zweimal bitten und verwertete (54.). Die Starkenburgia aber weiter unermüdlich und von Rimbach kam nun überhaupt nichts Konstruktives mehr, es ging nur noch in eine Richtung und für den FSV lediglich darum, die Bälle aus der eigenen Gefahrenzone irgendwie herauszubugsieren. Aber das Schusspech klebte an den Starkenburgia-Stiefeln: Luca Wideras technisch perfekter Schuss klatschte an die Latte, eine ganze Reihe an Hereingaben von Markus Wohlfeil fanden nicht das Ziel, striffen an Freund und Feind und am Pfosten vorbei und Lio Kubanza wurde bei seinem Schussversuch im Strafraum mit mehr als fragwürdigen Mitteln gehindert. „Und spätestens hier kommt die letzte Weisheit: Am Schiri hat es nicht gelegen!“ Na ja, wenn auf der einen Seite beim Tor ein klarer Regelverstoß nicht wahrgenommen wird, auf der anderen dann aber immer wieder mindestens ein Auge zugedrückt wird, dann ist es schon eine klare Beeinflussung des Spielverlaufs, der mit der letzten Aktion in der Nachspielzeit endgültig, wenn auch nicht mehr entscheidend ad absurdum geführt wurde, dies aber auch noch auf für dieses Spiel bezeichnende Art und Weise: Den Querpass vor das leere Tor traf der Rimbacher Spieler gar nicht sauber und beinahe hätte er das Kunststück vollbracht, das Spielgerät aus dieser Kurzdistanz freistehend über das Tor zu bugsieren. Aber eben nur beinahe, denn wenn man oben steht und das Spielglück auf seiner Seite hat, springt der Ball von der Unterkante der Latte eben ins Tor. Nun aber genug der Schlaumeiereien, Mund abputzen und weitermachen, an die Leistung anknüpfen, dann wird der Lohn auch kommen.