Felix Plückers linker Fuß ist unverzichtbar für den FSV Rimbach

Nach einer erfolgreichen Vorwoche mit drei „Zu-Null“-Siegen innerhalb von sieben Tagen mussten Felix Plücker und der FSV Rimbach am vergangenen Sonntag erstmals seit dem Saisonauftakt wieder eine Niederlage hinnehmen. Der Zweitplatzierte verlor überraschend nach einem 0:4 Pausenrückstand das Heimspiel gegen die neu formierte Truppe vom ISC Fürth mit 3:4 in der Kreisliga A. „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen und wurden letztlich vier mal ausgekontert“, schildert der 23-Jährige. Hinzugekommen seien insgesamt vier Aluminiumtreffer, die den Spielausgang maßgeblich hätten beeinflussen können. Der Dämpfer müsse aber schnell hinter sich gelassen werden. „Wir müssen uns als Mannschaft noch mehr festigen, sodass wir am Ende der Saison so weit oben wie möglich stehen.“ So früh und gerade nach einem solchen Spiel von einem möglichen Aufstieg zu sprechen sei vermessen, betont Felix, obwohl man nach acht Spieltagen dennoch auf dem zweiten Platz rangiere.

Selbstloser Assist-Geber

Seinen Spielstil beschreibt der linke Schienenspieler als „temporeich“ und „dynamisch“. „Das System unseres Trainers liegt mir. Gerade auf unserem großen Platz kann ich meine Geschwindigkeit gut ausspielen.“ Plücker hat immer ein Auge für seine Mitspieler und füttert mit seinen messerscharfen Flanken die Rimbacher Front regelmäßig mit Bällen. „Er ist ein extrem wertvoller und flexibler Spieler, der Woche für Woche gute Leistungen abruft“, lobt ihn FSV-Trainer Marcel Reibold. Gelegentlich auf der Achter-Position eingesetzt, scheut sich Felix aber auch nicht, selbst mal draufzuhalten – gerne aus zweiter Reihe, wie er beim 1:0-Pokalerfolg bei der TG Jahn Trösel eindrucksvoll bewies.

„Als Kind habe ich im Garten oft stundenlang auf meine zwei kleinen Tore geschossen.“ – Felix Plücker

Linker Fuß: Marke Eigenbau

Woher aber kommt Plückers „linke Klebe“? „Als Kind habe ich im Garten oft stundenlang auf meine zwei kleinen Tore geschossen“, erzählt er, „das war mit Sicherheit ein Faktor.“ Außerdem habe er mit seinem Vater zusammen mal ein Kleinfeldtor aus Holz nachgebaut. Sogar ein altes Tornetz konnte man seinem Jugendclub entlocken. Sein früherer Juniorentrainer Torsten Hartmann sprach einmal scherzhaft vom „besten Linksfuß im Odenwald“. Es ist nicht überraschend, dass seit jeher immer mal wieder höherklassigere Angebote auf seinem Tisch lagen – diese wurden vom Flügelspieler jedoch immer dankend abgelehnt.

Familiäres Umfeld im Verein

Felix hatte nämlich nie den ernsthaften Wunsch verspürt, woanders als beim FSV Rimbach zu spielen. „Ich konnte und wollte immer mit meinen Freunden zusammenspielen. Das war für mich das Wichtigste. Ich fühle mich in Rimbach sehr wohl.“ Seit nunmehr als 17 Jahren spielt das Rimbacher Urgestein für die Blau-Weißen. Ganz besonders schätze er die familiäre Atmosphäre innerhalb der Mannschaften und darüber hinaus. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben wird Plücker vor allem für seine bescheidenes Wesen und besagtes Auge für seine Mitmenschen wertgeschätzt. „Mit seiner ruhigen und angenehmen Art genießt Felix ein hohes Ansehen bei uns“, erzählt Trainer Reibold, „manchmal wünsche ich mir aber, dass er auf dem Platz noch etwas mehr aus sich rauskommt.“

Sport rund um die Uhr

Plückers Leben ist bis dato fast ausschließlich dem Sport gewidmet. Neben seiner Leidenschaft beim FSV Rimbach studiert der 23-Jährige Sport und Germanistik an der Ruprecht-Karl-Universität in Heidelberg. Welches der beiden Fächer er favorisiert, liegt auf der Hand. Von Schwimmen über Badminton bis hin zum Tanzen steht alles auf dem Programm. Als wäre der Umfang an Bewegung nicht schon genug, macht der eingefleischte Bayern-Fan und seit letztem Jahr mit seinen Freunden in einer Hobby-Fußballmannschaft die umliegenden Spotplätze und Tresen unsicher. „Fürst United“, wie sie sich nennen, konnte im Juni beim SV Fürth sogar seinen ersten Titel einfahren.

Quelle: www.wnoz.de

Text: Philipp Klische

Bilder: Eric Bär

veröffentlich am 25.09.24