Das Lied, bei dem die Landkarte brennt

Die „Cartwrights“ reiten vor 500 Besuchern im Rimbacher Stadion durch Zeiten und Stile

Cartwrights
Rockig ging es beim Auftritt der „Cartwrights“ in Rimbach zu. Die Band (von links): Adax Dörsam (Gitarre),Franz Scheucher (Gesang/Gitarre), Schlagzeuger Armin Rühl und Matz Scheid (Bass/Gesang). (Quelle: Starkenburger Echo)

Die „Cartwrights“ haben einen legendären Namen, und unvergessen ist die Eingangssequenz der Westernserie, in der vier Cowboys auf den Fernsehzuschauer zureiten. Die vier Jungs, die am Freitag in Rimbach einen Halt einlegten, ließen jedoch nicht die Colts, sondern die Gitarrenverstärker rauchen.

500 Besucher wollten das Open Air im Rimbacher Stadion sehen. Für die Organisation zeichnete der Förderverein des Fußballsportvereins (FSV) verantwortlich, der mit den Einnahmen die eigene Jugendarbeit unterstützt. „Das ist unser Schwerpunkt, wenn es um finanzielle Unterstützung geht“, sagte Helmut Klinger, Mitglied im Team des Fördervereins, im Gespräch mit dem ECHO. Beim traditionellen Sommerfest sorgen die Verantwortlichen immer für mitreißende Live-Musik. In den vergangenen Jahren waren an der Kleiststraße Bands mit unterschiedlichen Stilrichtungen am Start. Adax Dörsam, Lead-Gitarrist der „Cartwrights“, war einmal mit seinem Musikerkumpel Rainer Schindler als wildes Singer-Songwriter-Duo „The Flower Power Men“ zu Gast.

Wild ging es auch am vergangenen Freitag beim Auftritt der „Cartwrights“ zu. Die Band um Franz Scheucher (Gesang/Gitarre), Adax Dörsam (Gitarre), Matz Scheid (Bass/Gesang) und Schlagzeuger Armin Rühl, der durch sein Engagement bei Herbert Grönemeyer bekannt ist, spielte einen schweißtreibenden Mix aus Blues-, Rock- und Countryhits. Rühl war kurz zuvor mit dem Deutschrockstar auf Tour gewesen. „Er hat sich praktisch für unseren Auftritt heute Abend warmgespielt“, sagte Bassist Matz Scheid.

Zum Auftakt spielte das deutsch-österreichische Quartett – Sänger Franz Scheucher stammt aus der Steiermark – den Titelsong aus „Bonanza“. Jene Melodie, die von Generationen von TV-Zuschauern wohl für immer mit einer brennenden Landkarte in Verbindung gebracht werden wird. Nach dieser instrumentalen Einleitung wechselte die Band ins Bluesrockgenre und heizte mit der Moritat von „Stagger Lee“ ihrem Publikum ein.

Im Laufe des Abends bezogen die Musiker ihre Fans in die Abläufe ein, animierte sie zum Mitklatschen, Mitsingen der Refrains und den einen oder anderen zu einem Tänzchen. Dabei legte die Band enorme Spielfreude an den Tag und galoppierte auf ihrer Reise quer durch die Geschichte des Rock. Getragen wurde das Konzert jedoch auch von einem blinden Verständnis der Musiker untereinander, Spontanität und einer schier mitreißenden Freude an der Improvisation des Gigs.

Noch eine Spur rockiger wurde es, als die Band musikalisch auf den „Mystery Train“ von „King“ Elvis Presley aufsprang. Ein Hauch von Country und Blues war den Songs „Kansas City“, das Original von 1952 stammt aus der Feder von Jerry Leiber und Mike Stoller, und dem legendären „Blue suede shoes“ eigen. An Letzterem haben sich unter anderem Carl Perkins und Elvis Presley versucht. Ein Faible für jede Menge Nummer-Eins-Hits legten die „Cartwrights“ an den Tag; zum Beispiel mit dem „Folsom Prison Blues“ von Johnny Cash, bei dem Matz Scheid als Sänger einsprang.

Nach der Pause holte die Band mit Wolfgang Schütz, dem ehemaligen Sänger der Gruppe „Rock Four“, einen Gast auf die Bühne. Der sang einen Medley mit den Songs „Sweet little Sixteen“ und „Johnny B. Good“ . Das virtuose Spiel auf den Gitarrensaiten setzte sich mit Songs wie „Ghost Riders in the Sky“ von Johnny Cash und als Zugabe mit der Anti-Vietnamkriegs-Hymne „We gotta get out of this place“ fort. Nach mehr als drei Stunden Rock und Fun nahm die Band den begeisterten Applaus entgegen.

Text- und Bildquelle: Starkenburger Echo