Der Naturrasen und der FSV werden niemals Freunde fürs Leben

Rimbacher gewinnen Hitzeschlacht mit 4:2

Zwei Verlierer des ersten Spieltages trafen heute im Sportzentrum Ost in Lampertheim aufeinander. Für die hochgehandelten Blau-Weißen war die knappe Heimniederlage gegen Aschbach nur ein kleiner Dämpfer, die 1:8 Niederlage des TV Lampertheim in Rodau schon ein alarmierendes Zeichen. Dem Absteiger aus der Kreisoberliga droht der sofortige Durchmarsch in die Kreisliga B, wenn man den Experten Glauben schenken darf. Für beide Teams ging es also heute nicht nur um die ersten drei Punkte, die Gastgeber wollten den Experten bestimmt in die Suppe spucken und die Gäste wieder in die Spur finden. Beim FSV fehlten mit Sebastian Alter, Felix Plücker und Robin Hechler drei Stammspieler und so war Trainer Marcel Reibold gezwungen zu improvisieren.

Bei hochsommerlichen 32 Grad wartete auf die Rimbacher ein hochgewachsener und holpriger Rasen, der selten ein genaues Passspiel zuließ und die Bälle enorm abbremste.  Damit kamen die am ersten Spieltag so gebeutelten Lampertheimer viel besser zurecht und präsentierten sich sehr selbstbewusst, zudem profitierten sie von Beginn an von den Fehlern der Blau-Weißen.

Schon nach zwei Minuten brannte es vorm Tor der Gäste, ein zu kurz geratener Rückpass wurde erlaufen und im letzten Moment klärte Julian Blümle den Abschluss mit dem Fuß. Drei Minuten später ging ein Kopfball des TVL am langen Pfosten über das Tor. In der 7. Minute wurde der nächste, zu kurz geratene Rückpass von den Lampertheimern abgefangen und knapp am Tor vorbei geschossen. Eine Minute später belohnten sich die Gastgeber für ihren engagierten Auftritt mit dem frühen 1:0, als die Rimbacher einen eigentlich schon abgewehrten Eckball doch nicht richtig klären konnten und der TV im Nachfassen aus 13 Metern flach einschob.

Wie gut, dass die Blau-Weißen einen schussgewaltigen Innenverteidiger namens Christian Kohl haben, der in der 14. Minute einen Freistoß aus 28 Metern unhaltbar ins obere Eck zimmerte. Der Ausgleich kam eigentlich aus dem Nichts, es war der erste Schuss aufs Tor der Hausherren. Der TV zeigte sich nicht geschockt und hatte zwei Minuten später Pech bei einem Kopfball unter die Latte nach einem Eckball. Ein kleines Zwischenfazit nach 20 Minuten ergab, der TVL war auf dem holprigen Geläuf absolut überlegen, der FSV aber effizient.

Diese Effizienz wurde mit dem zweiten Abschluss der Rimbacher nach 26 Minuten noch zementiert, eine Flanke nach einem kurzen Eckball wurde von einem Lampertheimer ins eigene Tor abgefälscht. Beinahe hätte Patrick Feller den dritten Torschuss auch noch verwertet, doch sein Abschluss war zu harmlos und zu zentral gezogen. Die Hausherren suchten weiter den Weg nach vorne und hatten nach 38 Minuten die nächste Chance, doch der Schuss von der linken Seite ging über das Gehäuse. Dem 2:2 Ausgleich ging ein Stockfehler der FSV-Defensive voraus, so dass ein Lampertheimer Stürmer alleine aufs Tor lief und Julian Blümle umkurvte. Eine Standardsituation kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte die Blau-Weißen wieder in Front. Nach einem Freistoß aus 35 Metern von Christian Kohl spritzte Patrick Feller im Strafraum dazwischen und erzielte den 3:2 Halbzeitstand.

Im zweiten Durchgang bekamen die gut 70 Zuschauer weiterhin keinen fußballerischen Leckerbissen zu sehen, die Gastgeber zeigten sich aber sofort wieder aktiv. Zuerst setzten sie ihren Abschluss knapp neben das Tor und einen Freistoß begrub Julian Blümle sicher unter sich. In der 67. Minute die erste nennenswerte Aktion des FSV und fast hätte es im Kasten des TV geklingelt. Darius Zielonkowski eroberte sich im Nachstochern fast an der Torauslinie den Ball und sein Rückpass setzte Patrick Feller an den Innenpfosten. Zwei Minuten später, die Uhr zeigte gespielte 69 Umdrehungen, musste Julian Blümle nach einem Abwehrfehler in höchster Not weit außerhalb seines Strafraumes klären und das tat er ziemlich elegant mit einem Chip über den heraneilenden Stürmer. In der 77. Minute wurde Simon Hechlers Versuch den vierten Treffer zu erzielen kurz vor der Torlinie geklärt, doch drei Minuten später lag der Ball jetzt wirklich im Netz der Lampertheimer. Christian Kohls langer Schlag auf Patrick Feller nahm dieser im Sechszehner gut an und mit und erzielte mit einem Schuss aus der Drehung das 4:2. Das war die Entscheidung, obwohl Julian Blümle nochmals einen Schuss aus spitzen Winkel an den Pfosten lenken musste. Auch Rimbach hatte noch eine Möglichkeit doch der gute Freistoß von Darius Zielonkowski parierte der TVL-Torspieler. Als der gut leitende Schiedsrichter die Partie nach 92 Minuten abpfiff hörte man auf Rimbacher Seite doch etliche Steine plumpsen. Es war ein hart erkämpfter und sehr glücklicher Sieg für die Mannen von Marcel Reibold, die jetzt in einer Woche in Rodau wieder auf dem ungeliebten Naturrasen antreten müssen.