Nach einer fast endlosen Zwangspause ist die „Rimbacher Redaktion“ wieder on Tour und wird sich in den nächsten Wochen, natürlich auch während der Saison, immer wieder kurzfristig Personen aussuchen, die aktiv oder auch passiv dem FSV wohlgesonnen sind und diese zum Interview bitten. Dies können der Spielertrainer oder das Trainergespann sein, einzelne Spieler oder der Spieler des Tages aus Rimbacher Sicht, aber auch Betreuer und Zuschauer des FSV sollen hier ein kurzes Statement zum Spiel, dem Verein oder zur eigenen Person aus freien Stücken und unter Einhaltung der Datenschutzrichtlinien abgeben.
Mit Christian Kohl (Jahrgang 1998) begrüßen wir heute einen zweiten Mörlenbacher/Birkenauer Youngster, der mit Gianluca Müller diese Saison den Weg vom Spenglerswald in Birkenau zum FSV Blau Weiß Rimbach gefunden hat. Auch Christian wurde früh als kleiner Knirps vom Vater und vom Opa zum Fußball mitgenommen, die beide als Fans an der Seitenlinie bei den erfolgreichen Aktiven des SV Mörlenbach im Weschnitztalstadion standen.
Mit 5 Jahren begann er dann dort seine ersten eigenen fußballerischen Schritte in der G-Jugend und blieb dann seinem Heimatverein bis zum „alten D-Junioren-Jahrgang“ treu. Bei den E-Junioren wurde er von seinem Vater trainiert, der auch heute noch kaum ein Spiel seines Juniors verpasst. Da der SV bei den D-Junioren keine Großfeldmannschaft mehr zusammen brachte, erfolgte auch bei ihm der Schritt zum Nachbarverein VfL Birkenau unter dem Trainergespann Fändrich/Blümle.
Mit Gianluca Müller und Julian Blümle gelang Christian dann auch gleich der Aufstieg in die Großfeld Gruppenliga 2010/11, der damals höchsten Klasse bei den D-Junioren und belegte dort einen starken vierten Platz, hinter so renommierten Temas wie SKV Rot Weiß Darmstadt, den kleinen Lilien und SC 06 Opel Rüsselsheim. Dort durchlief er danach alle weiteren Jugendmannschaften und schnupperte schon in seinem letzten A-Jugendjahr nach der Winterpause, Gruppenliga-Luft bei den Senioren des VfL Birkenau.
Da Andreas Tschunt sehr auf die Jugend setzte, lief er dort sofort als Stammspieler in der Dreierkette oder als IV in der Viererkette auf. Auch nach dem Trainerwechsel zu Philipp Weißmüller blieb Christian defensiv gesetzt, musste aber die letzten beiden Corona-Saisons auf den Posten des Rechtsverteidiger ausweichen. Seine berufliche Situation mit der Schichtarbeit und dem damit verbundenen einwöchigen Trainingsausfall, ließen die Aussichten auf einen Stammplatz in der KOL schwinden und den sportlichen Wechsel zum FSV folgen.
RiRe: Warum hast du dich für den FSV entschieden?
Christian: Mit Nicolas Sanchez war ich schon im Winter zum ersten Gespräch bei Joschka Pfeifer, dazu kam noch Chris Schwind, der mir im Verbund mit Joschka dann auch vom neuen „Projekt Rimbach“ erzählten. Da ich berufsbedingt ja nur noch alle 14 Tage trainieren kann, war es für mich der nächste und auch richtige Schritt in meiner Fußballerlaufbahn. Beim zweiten Gespräch zusammen mit Nicolas Sanchez und dem Trainer Amir Duric wurden dann endgültig Nägel mit Köpfen gemacht.
RiRe: Kennst du einige deiner Mitspieler schon?
Christian: Na klar, mit Nicolas Sanchez, Nico Pfahl, Gianni Müller und Julian Blümle habe ich ja zusammen gespielt und der Okan Ceneli wohnt in Mörlenbach. Den Patrick Feller kenne ich als Gegenspieler und aus einem Trainingscamp in Fürth.
RiRe: Wie wurdest du von den Mitspielern und den Offiziellen aufgenommen?
Christian: Ich wurde gleich von allen sehr gut aufgenommen und besonders herzlich war der Empfang von den Offiziellen.
RiRe: Auf was für einen Spielertyp und auf was für eine Spielweise dürfen sich die Anhänger des FSV freuen?
Christian: Ich würde mich als „Brechertyp „ bezeichnen, einen der sich in jeden Zweikampf voll reinhaut und seinen Körper einsetzt. Außerdem bin ich durch meine Kopfballstärke und natürlich auch durch meine Standards ein torgefährlicher Abwehrspieler. Ich denke, dass ich da nicht zu hoch greife, wenn ich von mir behaupte, dass ich inzwischen ein richtiger Freistoßspezialist, so wie früher Sejad Salihovic von Hoffenheim, geworden bin. Zudem will ich mit meiner höherklassigen Erfahrung dem Team und vor allem den „jüngeren“ Spielern helfen, obwohl ich selbst erst 22 Jahre alt bin.
RiRe: Was sind deine persönlichen Ziele und die mit der Mannschaft?
Christian: Eigentlich bin ich nicht nach Rimbach gekommen, um einen „langweiligen“ Mittelfeldplatz zu erreichen. Ich würde gerne mit dem Team oben angreifen, bin aber auch zufrieden wenn wir eine starke, solide und damit auch sorgenfreie Runde spielen.
RiRe: Zwei persönliche Fragen habe ich noch, wer ist dein Idol?
Christian: Mein Lieblingsspieler ist Ermin Bicakcic, genannt auch der „Eisen-Ermin“, ein bosnisch-herzegowinischer Abwehrspieler, der seit 2014 bei meinem Lieblingsverein TSG 1899 Hoffenheim spielt. Zur Zeit ist er nach einem Kreuzbandriss gerade wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.
RiRe: Hast du ein bestimmtes Ritual vor den Spielen?
Christian: Bei mir muss jedes Mal ein Tape am rechten Handgelenk sein und meine beiden Stutzen müssen auch durch einen Tapeverband straff sitzen.
RiRe: Danke Christian, für das offene und ehrliche Interview und viel Glück beim und mit dem FSV