Auf dem FSV Rimbach lastet der böse Fluch der Nachspielzeit

Mit einer starken Aktion traf Rimbachs Spielertrainer Amir Duric (links im Zweikampf mit Maximilian Weidenthaler) zum 2:0. Bild: Philipp Reimer

Zum nächsten Auswärtsspiel reisen die Blau-Weißen zu den Blau-Gelb-Weißen ins Tal nach Trösel. Die „Talemer“, beheimatet im 3.000 Zuschauer fassenden Daumbergstadion spielten bis zur Saison 2014/15 noch in der höchsten Spielklasse des Kreises, stiegen dann aber als 17. der KOL ab. Um ein Haar schaffte die TG Jahn dann in der folgenden Runde den sofortigen Wiederaufstieg, verloren damals aber in der Relegation beide Spiele gegen den SSV Reichenbach. Im Jahr darauf (2016/17) folgte der Abstieg in die Kreisliga B und dort verweilten die Tröseler bis zur Saison 2019/20, in der man als Tabellenerster in die A-Klasse zurückkehrte.

Die beiden letzten Jahre schnupperten die Kicker aus dem Tal immer wieder an den Spitzenteams, in der laufenden Runde stehen sie mit 6 Punkten und 12:21 Toren auf einen doch eher enttäuschenden 12. Rang. Die Heimbilanz nach drei Spielen ist mit 3 Punkten und 6:8 Toren nicht berauschend, doch Vorsicht ist geboten. Denn am 4. Spieltag überrollten die Blau-Gelb-Weißen den großen Favoriten FC Ober-Abtsteinach im kleinen Derby überraschend hoch mit 5:1 Toren. Zwei Wochen später zeigten die Mannen aus dem Tal dann ihr anderes Gesicht. Gegen den Spitzenreiter vom „Galgen“ gab es daheim eine 0:5 Klatsche. Ihren besten Torschützen, Dominik Arnold, findet man mit 3 Toren erst auf Platz 20 der Torjägerrangliste, die Mannschaft lebt aber vor allem von ihrem absoluten Willen und einem unendlichen Kampfgeist.

Das Wort zum Sonntag:

„Gerechte Punkteteilung über 90 Minuten gesehen. Mund abbuzze und mit der gleichen Leidenschaft wie in der 2. Halbzeit im Derby von beiden Teams in Trösel am Wochenende.“ (Sebastian Schober, ehemaliger Aktiver beim SV/BSC Mörlenbach und momentan verletzter Spieler der 2. Mannschaft beim FSV Rimbach)

Bei Rimbach fehlen noch immer die verletzten Gianluca Müller und Julian Blümle, Sebastian Alter befindet sich in Urlaub. Es ist damit zu rechnen, dass es innerhalb des Teams zu einigen Positionsverschiebungen kommen wird.

Den Blau-Weißen klebt einfach das Pech am Stiefel, anders kann man es im Moment nicht nennen. Im dritten Spiel in Folge kassierten die Rimbacher den späten Ausgleich, zur Zeit ist es einfach wie verhext. Dabei spielte der FSV bis zum Anschlusstreffer in der 70. Minute wirklich schönen Fußball und hatte in der ersten Halbzeit genug Chancen für drei oder vier Tore, der Spielstand zur Pause lautete aber nur 0:1 für die Gäste. Die Weschnitztäler starteten vor 120 Zuschauern furios in die Partie, schon nach drei Minuten stibitzte Patrick Feller seinem Gegenspieler den Ball, lupfte ihn aber übers Tor. Aber auch Trösel hatte nach sechs Minuten einen Lattenschuss, danach war aber von den Hausherren kaum mehr was zu sehen. Das Spiel lief nur in eine Richtung und zwar zum Tor der Hausherren hin und in der 11. Minute schoss Timo Spies nach einer Ecke von Amir Duric den aufspringenden Ball am langen Pfosten über das Tor. Der Ball war auch wirklich nicht einfach zu nehmen. Zwei Minuten später schoss der Spielertrainer des FSV an den Pfosten. In der 23. Minute gab es mal Entlastung für die TG Jahn, deren Kopfball am langen Pfosten aber knapp vorbei flog. Bis zum Halbzeitpfiff von Alexander Mucha vom TSV Sensbachtal gab es dann nur noch Chancen für die Blau-Weißen und das längst überfällige 0:1. Zuerst aber schoss Patrick Feller im Strafraum knapp vorbei, dann folgte ein Freistoßknaller Marke Christian Kohl zur Führung in der 35. Minute. Zwei Minuten später nahm FSV-Stürmer Feller einen langen Ball direkt aus der Luft ab, wieder knapp vorbei. Und auch Timo Spies durfte nochmals und dieses Mal war die Latte im Weg. Draußen rauften sich die FSV-Anhänger die Haare, es wird doch wohl nicht wieder so kommen wie in den letzten beiden Spielen. Nach der Pause meldeten sich zuerst die Gastgeber mit einem Freistoß, der aber über das Gehäuse ging. In der 57. Minute schickte Patrick Feller seinen Sturmpartner Amir Duric in den Strafraum und der schloss überlegt mit seinem linken Fuß zum 0:2 ab. Weitere Chancen durch Amir Duric und Christian Kohl nach einer Ecke blieben ungenutzt und so folgte aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Ein Freistoß und der folgende Kopfball der Tröseler brachten das 1:2. Nach 77 Minuten musste Rimbach verletzungsbedingt auswechseln, für Robin Hechler kam Nicolas Sanchez. Die nie aufgebenden Hausherren witterten bei dem knappen Ergebnis nochmals ihre Chance und kamen tatsächlich in der dritten von insgesamt fünf Minuten Nachspielzeit zum glücklichen Ausgleich. Kurz zuvor hatte Nicolas Sanchez bei einem Konter zu hoch gezielt. Beim 2:2 konnte der Ball von den Blau-Weißen nicht richtig geklärt werden und fiel einem Tröseler maßgerecht vor die Füße, der mit einem strammen Schuss ins lange Eck traf. FSV-Keeper Stephano Kouvaras bewahrte dann seine Mannen vor dem Super-Gau, als er einen Freistoß fast mit dem Schlusspfiff glänzend parierte.  

Christian Kohl, IV FSV Rimbach:

Ich kann es nicht in Worte fassen, es ist einfach unglaublich. Wieder bekommen wir den Ausgleich in der Nachspielzeit, wir könnten, nein wir müssten eigentlich sechs Punkte mehr auf dem Konto haben. Es nervt unheimlich die Punkte so zu verschenken. Wir verpassen es einfach die Partie früher für uns zu entscheiden. Jeder hat gesehen, dass wir Fußball spielen können, aber zur Zeit fehlt einfach die Abgezocktheit. Wir werden das am Dienstag analysieren und am Donnerstag gegen Bürstadt abstellen.

Uwe Engert, Trainer TG Jahn Trösel:

Nach hinten heraus war der Ausgleich natürlich glücklich, aber nicht unverdient. Der Lucky Punch mit dem Freistoß wäre dann doch des Guten zu viel gewesen. Fußball ist der ungerechteste Sport den es überhaupt gibt, es entscheiden Tore und nicht immer gewinnt die bessere Mannschaft. Wir sind froh nach dem 0:2 noch einen Punkt geholt zu haben, ein großes Kompliment geht an meine Mannschaft, die es einfach noch gewollt hat.  

 

Spielbericht www.wnoz.de

Ausgleich in der Nachspielzeit

TRÖSEL, 26.09.2022

Fußball: Der FSV Rimbach muss sich in Trösel mit einem 2:2-Unentschieden begnügen

 Das Spiel in Trösel war an Dramatik nicht zu überbieten. Der FSV Rimbach führte mit 0:2 und musste in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich hinnehmen – so wie in den beiden letzten Wochen in der Fußball-Kreisliga A auch. Das unterstreicht die großartige Moral der Gastgeber an diesem Tag, wie sich auch Sportlicher Leiter Tonino Gianforcaro freut.

In der ersten Halbzeit, so räumt der Tröseler ein, hatte der FSV klares Übergewicht und mehr vom Spiel. Die Führung geht in Ordnung, wenn auch Dominik Arnold mit einem Lattenschuss aus 35 Metern ein Zeichen setzte. Christian Kohl brachte die Gäste mit seiner Spezialität, mit einem Freistoß aus 23 Metern in der 35. Minute in Führung. Das 0:2 in der 57. Minute war sehr schön herausgespielt. Amir Duric wurde mit einem Steckpass frei gespielt. Er legte sich den Ball auf den linken Fuß und schoss ins rechte Eck. Dominik Arnold köpfte in der 70. Minute nach einem Freistoß von Sascha Gerhardt aus kurzer Distanz zum 1:2 ein. Und in der Nachspielzeit nach weiteren druckvollen Minuten der TG Jahn und einer Aktion von Maximilian Zangl über rechts kam Dominik Jöst aus 16 Metern zum Schuss. Der Ball landete im unteren rechten Eck zum 2:2. Die TG Jahn hat sich einen Punkt verdient, der FSV bleibt weiterhin ungeschlagen.
TG Trösel: J. Kohl; Bauer, D. Jöst, D. Arnold, Häcker (67. Kadel), Bölts, Dunemann (72. Schröter), Grna, Weidenthaler, Zangl, Gerhardt (85. Kessler).
FSV Rimbach: Kouvaras; Ginader, Olejniczak, Chr. Kohl, Schimunek, Spies, M. Müller (87. Schwind), Hechler (77. Sanchez), Feller, Duric, Plücker.
Tore: 0:1 Kohl (35.), 0:2 Duric (57.), 1:2 Arnold (70.), 2:2 Kessler (90 + 3). Beste Spieler: D. Jöst, Grna/Duric, Hechler, Kohl. mk